Neuling in der Bezirksliga
Vom Abstiegskandidaten zum Aufsteiger: Tännesberg ist der Überraschungsaufsteiger

05.06.2024 | Stand 05.06.2024, 19:30 Uhr |
Markus Schmautz

Über die Relegation gelang dem TSV Tännesberg der große Coup. Foto: TSV Tännesberg/ofa

Der TSV Tännesberg aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab ist die Überraschung der Saison in der Kreisliga West des Fußballkreises Cham/Schwandorf. Vor rund einem Jahr katapultierte sich der Verein am letzten Spieltag von einem direkten Abstiegsrang hoch auf einen Nichtabstiegsplatz.

Vor wenigen Tagen machte der TSV den Sprung in die Bezirksliga perfekt. Mit 63 Punkten (19/6/3) und 95:36 Toren ging man als Vizemeister hinter Ettmannsdorf II (64) in die Relegation. Dort wurden der TSV Königstein mit 4:0 und der ASV Haidenaab-Göppmannsbühl mit 5:0 aus dem Rennen gekegelt. Dies war der zweite Bezirksliga-Aufstieg der 1949 beginnenden Vereinsgeschichte nach 2015.

Damals musste das Team nach nur einer Saison aber postwendend wieder zurück auf die Kreisebene. „Wir werden alles daransetzen, um diesmal den Klassenerhalt zu schaffen. Das wäre dann wirklich der größte Erfolg der Vereinshistorie“, erklärt Spielertrainer André Klahn, der zuvor für die SpVgg Weiden, den SV Etzenricht, den SV Ettmannsdorf, die DJK Gebenbach und von 2021 bis 2023 für den SV Schwandorf-Ettmannsdorf bis hoch in die Bayernliga als Spieler tätig war. Mit 27 Jahren orientierte sich der torgefährliche Offensivspieler um und nahm seine erste Station als Spielertrainer an. In den 28 Saisonspielen steuerte er 33 Tore und 21 Assists bei. In der internen Scorerliste folgen Zdenek Sykora (13/7) und Kevin Akouete Amaizo (9/7).

André Klahn blickt auf die Endphase der Saison 2022/23 zurück. „Ich machte den Verantwortlichen klar, dass ich nur übernehmen würde, wenn der TSV in der Kreisliga bleibt. Das wurde am letzten Spieltag realisiert.“ Klahn hingegen musste mit Schwandorf-Ettmannsdorf die Relegation zur Bayernliga bestreiten, wobei man in der zweiten Runde am VfR Garching hängen blieb. „Anschließend fuhr ich in den Urlaub. Dann begann auch schon die Vorbereitung beim TSV“, so Klahn.

Als Ziel wurde der Klassenerhalt ausgegeben, nachdem die Mannschaft in den Vorjahren Elfter, Zwölfter und 13. geworden war. „Eigentlich wollten wir nur eine sorgenfreie Saison spielen, doch schon zur Winterpause deutete es sich an, dass wesentlich mehr möglich sei.“

Zur Winterpause kam Kevin Akouete Amaizo (32), der bei der SpVgg Weiden bis dahin nur auf fünf Einsätze kam. Von der SpVgg Luhe-Wildenau wurde Abwehrspieler Andre Bertelshofer (28) verpflichtet. „Kevin und Andre unterstützen mich im Training und darüber hinaus. Zudem wurden sie sofort Leistungsträger“, freut sich Klahn, der sich „keinen besseren Verein als Einstieg in die Trainerkarriere“ hätte vorstellen können. Großes Lob zollt er unter anderem den „Machern und Organisatoren“ Thomas Hauer und Sven Stock.

Zwei Neuverpflichtungen für das Abenteuer Bezirksliga Nord stehen mit Bastian Höger (19, SV Pullenried) und Aboubakar Fanneh (20, FC Amberg) bereits fest. „Mit weiteren potenziellen Neuzugängen befinden wir uns in guten Gesprächen“, verrät Klahn, der in die neue Saison mit dem gleichen Ziel wie vor einem Jahr starten wird. Dem Klassenerhalt! „Wir müssen so schnell wie möglich das höhere Tempo der Bezirksliga aufnehmen und es verinnerlichen. Die Priorität liegt darauf, die 40-Punkte-Marke zu knacken.“

André Klahn fühlt sich wohl im „familiären Umfeld“ des TSV Tännesberg. „Auch meine Eltern, meine Brüder und meine Freundin Melissa schauen regelmäßig zu und feuern uns an.“ Seine Rolle sagt ihm zu: „Es ist eine Mega-Erfahrung, als Spielertrainer zu agieren, sein Verständnis von Fußball weitervermitteln zu können.“ Das darf Klahn in Tännesberg auch weiterhin tun, nur halt eine Liga höher als bisher.

ofa


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