Erstmals in der Bezirksliga
Selbstbewusstes Willmering-Waffenbrunn: „Spielerisch können wir mithalten“

15.06.2024 |

Eine zähe Truppe: Im November sah es noch nicht danach aus, dass die SpVgg Willmering-Waffenbrunn aus dem Fußballkreis Cham/Schwandorf den Sprung in die Bezirksliga schafft. Dazu kam eine etwas turbulente Relegation. Foto: ofa

Beim fünften Mal hat es endlich geklappt. Die SpVgg Willmering-Waffenbrunn schaffte erstmals in der 1967 beginnen Vereinsgeschichte den Aufstieg auf die Bezirksebene.
In der Saison 2016/17 sicherte sich die SpVgg die Meisterschaft in der A-Klasse Ost. Es folgte als Vizemeister der Kreisklasse Ost über die Relegation der Durchmarsch in die Kreisliga. „Dort wurden wir in den letzten fünf Jahren zweimal Dritter und dreimal Zweiter. In der Corona-Saison 2019/21 entfiel die Relegation, im Vorjahr scheiterten wir knapp mit 2:3 am ATSV Pirkensee-Ponholz. Nun sind wir endlich am Ziel“, freut sich Martin Göttlinger, der sportliche Leiter und Co-Trainer des Vizemeisters der Kreisliga Ost.

Nach der Erfüllung des Aufstiegstraums sah es zur Winterpause aber nicht aus: „Wir lagen elf Punkte hinter dem Tabellenführer zurück. Vom 5. November bis zum Relegationsspiel gegen Ramspau (1:2-Niederlage in der zweiten Runde) blieben wir ungeschlagen“, blickt Göttlinger zurück. In der dritten Relegationsrunde, nachdem zuvor noch ein Spiel verlegt werden musste, hat es dann geklappt. Göttlinger zollt Spielertrainer Jakub Süsser großes Lob. „Eigentlich sollte Kuba nur als Trainer kommen. Allerdings stellte er seine Dienste auch als Spieler zur Verfügung. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen“, lächelt Göttlinger.

Süsser lange beim 1. FC Bad Kötzting



Süsser kickte früher in der Regionalliga für die TSG Neustrelitz, dann von 2013 bis 2023 beim 1. FC Bad Kötzting in der Bayern- und Landesliga. „Unglaublich, welche Entwicklung Kuba von seiner ersten Ansprache bis zum Aufstieg gemacht hat. Er ist zu einem Top-Trainer gereift, auf den alle hören.“ Einen großen Anteil am Erfolg haben auch Co-Trainer Andreas Schneider und Torwarttrainer Paul Brückl.

Nach dem 2:0-Sieg in der dritten Relegationsrunde gegen den ASV Haidenaab-Göppmannsbühl brachen alle Dämme. Die zahlreich mitgereisten Fans feierten ihre Aufstiegshelden. „Wir haben viele Einheimische im Kader. Gleich acht Spieler stammen aus Rhanwalting, einem kleinen Dorf, das zur Gemeinde Waffenbrunn gehört“, erklärt Göttlinger. Die beiden Abteilungsleiter Sebastian Wagner und Johannes Ederer sind selbst Spieler der ersten Mannschaft. „Gemeinsam, mit einer riesigen Energieleistung in der Rückrunde und guten Leistungen in der Relegation haben wir den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geschafft. Respekt an die Mannschaft und an unseren Physio Armin Schneider, der fast rund um die Uhr geschuftet hat, um die Jungs fit zu machen“, so Göttlinger.

Bisher standen die Kreisligaaufstiege 1995 und 2018 als Höhepunkte in der Vereinshistorie ganz oben. Die beiden Erfolge wurden nun getoppt.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf den FC Raindorf gelang mit 57 Zählern (18/3/5) und 60:28 Toren die Vizemeisterschaft vor dem FC Furth im Wald (54). Die meisten Scorerpunkte sammelten Adrian Hyseni (13 Tore/6 Vorlagen), Daniel Weindler (10/7), Julian Göttlinger (8/7) und Michael Reisch (6/7).

Der gesamte Verein freut sich auf die neue Liga. Göttlinger blickt der großen Herausforderung optimistisch entgegen. „Wir sind in guten Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen“, verrät der sportliche Leiter. Aus der eigenen Jugend stößt Julian Hartl zum Herrenbereich. Neu ist zudem Julian Schneider von der U19 der DJK Vilzing.

Martin Göttlinger hat ein klares Ziel vor Augen: „Der Kader bleibt komplett beisammen. Wir sind in den letzten Jahren zu einer tollen Einheit zusammengewachsen. Gemeinsam wollen wir den Klassenerhalt erringen und unseren Weg unbeirrt weitergehen.“ Dem Team traut er einiges zu: „Spielerisch können wir mithalten. Die aktuelle Mannschaft ist noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Wir müssen topfit sein, um uns etablieren zu können.“