Derby beim Spitzenreiter Raindorf
Arnschwang in ungewohnter Rolle: „Wir sind das erste Mal Außenseiter“

06.09.2024 | Stand 06.09.2024, 19:30 Uhr |

Goalgetter der Gastgeber: Luca Politanow vom FCR (rechts) hat bislang zwölfmal getroffen. Fotos: S. Tschannerl

In der Bezirksliga Nord empfängt der 1. FC Raindorf am Samstag (17.15 Uhr) die DJK Arnschwang zum prestigeträchtigen Nachbarderby. Die Raindorfer führen als Aufsteiger momentan das Ligatableau mit 21 Punkten überraschend deutlich an; das ambitionierte DJK-Team hingegen rangiert derzeit mit 13 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz.

Den guten Arnschwanger Saisonstart haben zuletzt die beiden 1:2-Heimniederlagen gegen den FC Wernberg und den SV Grafenwöhr, sowie das 1:1 bei der SpVgg Pfreimd getrübt. Trotz der spieltechnisch guten Vorstellungen lag das von Trainer Christian Ranzinger ins Feld geführte, entscheidende Manko in der mangelnden Konsequenz bei der Verwertung vielversprechender Torchancen. In dieser Situation macht sich das verletzungsbedingte Fehlen des Torjägers Lukas Riedl besonders schmerzlich bemerkbar, der bislang sechs Saisontreffer beisteuerte und in der letzten Saison in der Bezirksliga Süd auf beeindruckende 33 Treffer kam.

Zur Zeit stellen Neuzugang und Youngster Andreas Kussinger sowie Florian Kolbeck mit sieben beziehungsweise fünf Saisontoren ihre außergewöhnlichen Offensivqualitäten unter Beweis. Generell verfügt die DJK über einen breiten und ausgewogenen Spielerkader, der ligaweit einen hohen, qualitativen Stellenwert einnimmt. Nicht zuletzt kann dies auch durch die Spielertransfers von Nico Riedl, Lukas Rädlinger, Namir Tahir, Tim Träger und besagtem Andreas Kussinger an die Chamer Straße in Arnschwang hergeleitet werden. Besondere Spannung und Derby-Brisanz dürfte nunmehr darin liegen, dass die Elf um Spielführer Andreas Sturm unter Zugzwang steht, um den Abstand zur Tabellenspitze nur mit einem Sieg verringern zu können.

FCR bislang hochzufrieden

Der FCR ist mit dem bisherigen und nicht unbedingt erwartbaren Saisonverlauf hochzufrieden. Nachdem am letzten Spieltag der Dreier beim Vorjahres-Vize FC Weiden-Ost buchstäblich auf den letzten Drücker eingesackt wurde, sollte das Kleber-Team etwas gelassener ins Derby gehen können. Ohne die faire, sportliche Rivalität und den Siegeswillen außer acht zu lassen, sieht sich Raindorf mit dem nächsten hochkarätigen Gegner konfrontiert.

Zum aktuellen Aufgebot stoßen mit Bider und Mückl wieder zwei wichtige Spieler; nicht zur Verfügung stehen jedoch im Defensivbereich mit Dejan Szubotity und Lennart Trappe zwei Leistungsträger.

Der zuletzt wegen Rückenproblemen angeschlagene Krisztian Koncz dürfte wieder fit sein. Gleiches gilt für den momentan überragenden Goalgetter und Neuzugang Luca Politanow, der in Weiden als Joker traf. Als Torschütze konnte er schon zwölfmal anschreiben. Im Mittelfeld wird – neben Spielmacher Norbert Nuszpan – auch Kapitän Adrian Koncz maßgeblich in der Verantwortung stehen.

Zusammengefasst liegt nun der Fokus auf einem von beiden Lagern mit Spannung erwartetem Match, dass es auf Pflichtspielebene seit geraumer Zeit nicht mehr gegeben hat.

Die zweite Mannschaft bestreitet ab 15 Uhr das Vorspiel gegen die SG Michelsneukirchen/Obertrübenbach II.

Für die DJK Arnschwang hingegen ist es eine etwas ungewohnte Rolle. Nach dem sehr guten Start musste die DJK zuletzt etwas „Federn lassen“ und deswegen sagt Coach Christian Ranzinger. „Wir sind in dieser Partie heute das erste Mal Außenseiter.“ Vor allem nach dem eher negativen Lauf der DJK und andererseits den Erfolgen von Raindorf auf der anderen Seite.

Doch der Coach und seine Mannschaft wollen die Rollenverteilung annehmen. „Vielleicht tut uns das auch mal gut, als Außenseiter in ein Spiel zu gehen“, meint er.

Doch auch wenn es gegen den klaren Tabellenführer geht, will man natürlich nichts herschenken. Der Trainer erwartet eine andere Herangehensweise von seinen Jungs als in der Vergangenheit.

Personell schwierige Lage

Er fordert Mentalität, Willen und Leidenschaft auf dem Platz. „Es ist ein Derby und wir wollen alles geben“, betont er. Auch wenn die personelle Lage nicht gerade rosig aussieht, wolle man kämpferisch auftreten und den hoffentlich vielen Zuschauern zeigen, dass man das Match unbedingt gewinnen will.

Zum Kader: Lukas Riedl und Lars Knebel sind weiterhin verletzt. Lukas Miethaner ist privat verhindert, Johannes Conrady ist noch im Urlaub und Matthias Artmann weiterhin krank. Zudem hat sich auch noch Andreas Kussinger verletzt. Hinter den möglichen Einsätzen von Yannick Attenberger und Raphael Kreipl stehen noch Fragezeichen.
Die Reserve spielt ebenfalls heute um 15.30 Uhr bei der SG Schloßberg II .

fba


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