Zu großer Aufwand
Yüksel Acipinar macht nach der Saison Schluss: Buchbachs U23-Trainer bleibt aber in anderer Funktion beim TSV

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:38 Uhr

Möchte sich mit dem Klassenerhalt in der Bezirksliga verabschieden: Buchbachs U23-Trainer Yüksel Acipinar. −Foto: Buchholz

Im besten Fall steht Buchbachs U23-Trainer Yüksel Acipinar noch ein einziges Mal an der Seitenlinie, im zweitbesten Fall noch fünf Mal. Für den 44-Jährigen ist nämlich nach der Saison Schluss. „Der Aufwand ist einfach zu groß geworden, das geht nicht mehr. Ich bleibe dem Verein aber in einer anderen Funktion erhalten.

Um die Klasse direkt zu halten, muss die Buchbacher U23 am Samstag, 27. Mai, in Peterskirchen gewinnen, gleichzeitig darf Waldperlach in Langengeisling keinen Dreier einfahren. Jede andere Ergebnis-Situation verurteilt die Rot-Weißen zur Relegation, in der zwei Runden mit Hin- und Rückspiel gewonnen werden müssten, um auch in der kommenden Spielzeit der Bezirksliga Ost anzugehören.

Auch Tage nach dem 2:2 gegen den TSV Dorfen, sieht Acipinar die Entscheidungen von Schiedsrichter Farras Fathi (SV Stadtwerke München) als überzogen an: „Rot gegen Bobo Sinabov war überhaupt nicht berechtigt. Beide Spieler gehen zum Kopfball und verhaken sich dann. Der Dorfner Spieler schreit, Bobo nicht, aber deswegen kann man nicht Rot zeigen.“ Noch krasser sieht Acipinar die Entscheidungen rund um das 2:2 in der sieben Minute der Nachspielzeit: „Wenn der Schiedsrichter fünf Minuten Nachspielzeit anzeigt, dann kann man nicht sieben Minuten nachspielen lassen – da geht es schon los. Und dann war Fabio Zöller beim Tor klar im Abseits, das hat man eindeutig gesehen, meine Kette ist rausgerückt, und Zöller hat genau gewusst, dass er im Abseits war, sonst hätte er nicht erst mal geschaut, was der Linienrichter macht.“

Dass sich Acipinar über den ultraspäten Ausgleich unter dubiosen Umständen aufregen musste, ist klar. Dass er das Spielfeld betreten hat, war natürlich nicht korrekt: „Das hätte ich nicht machen sollen, aber ich wollte mit dem Schiedsrichter reden, mehr nicht.“ Warum Julian Rabenseifner, der Acipinar zurückhalten wollte, auch Rot gesehen hat, erschließt sich dem Buchbacher Trainer bis heute nicht: „Das war aus meiner Sicht alles komplett überzogen.“ Einzig die Ampelkarte gegen den bereits verwarnten Keeper Luca Eggerdinger war für Acipinar unter den gegebenen Umständen noch einigermaßen vertretbar.

Entschluss schon vor Wochen gefasst

Den Entschluss, den Job als Buchbacher Trainer aufzugeben, hat der zweifache Familienvater Acipinar schon vor einigen Wochen gefasst: „Zu Saisonstart waren ja noch Manu Neubauer und Martin Fischer als Torwarttrainer dabei. Manu hat im Herbst aufgehört, Martin im Winter, weil es ihnen zu viel geworden ist. Mit Stefan Perovic habe ich zwar einen motivierten und engagierten Co-Trainer, aber Pero ist in erster Linie Spieler und muss da auf sich schauen.“

Auch unter den mehr und mehr schwierigen Umständen hat sich Acipinar hundertprozentig in den Trainerjob reingehauen: „Ich bin Perfektionist. Wenn ich etwas mache, dann will ich es richtig machen, sonst muss ich es lassen. Wenn man praktisch alles allein machen muss, ist der Aufwand gewaltig. Da ist mir einfach zu viel, zumal ich keinen 0815-Job habe und mich auch noch um meine Familie kümmern will.“ In welcher Funktion Acipinar dem TSV Buchbach erhalten bleibt, ist final noch nicht ganz geklärt.

− mb