Es war ein Auftakt nach Maß: Der TSV Teisendorf hat am 1. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost beim ESV Freilassing 2:1 gewonnen – ein dramatisches Derby inklusive gehaltenem Elfmeter von Torhüter Patrick Brunold in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Doch anstatt die Euphorie in die nächsten Partien zu übertragen, landeten die „Rothosen“ auf dem Boden der Tatsachen: Es folgten sieben Niederlagen und ein Remis, damit hält der Aufsteiger die rote Laterne.
Am Samstag, 30. September, ab 16 Uhr geht’s im Kellerduell gegen den SV Waldperlach (5 Punkte) um ganz wichtige Zähler. Es ist die „richtige“ Heimpremiere, da das Team von Elvis Nurikic aufgrund von Bauarbeiten im Stadion an der Alten Reichenhaller Straße dort in der laufenden Saison noch nicht spielen konnte. Stattdessen wurde das Heimrecht getauscht oder auf den Oberteisendorfer Sportplatz ausgewichen. Zuvor hat heimatsport.de mit Raimund Gasser (31), seit ungefähr fünf Jahren Kapitän beim TSV, über die aktuelle Situation gesprochen.
Herr Gasser, das erste Drittel der Saison ist vorbei, wie ist Ihr Fazit?
Raimund Gasser: Wir sind echt gut gestartet, waren voller Euphorie. Dann sind wir in ein Loch gefallen und kommen seither nicht mehr in die Spur.
Woran liegt’s?
Gasser: Uns fehlt momentan die Durchschlagskraft nach vorne. In der letzten Saison haben wir Torchancen kreiert und getroffen. Wir haben zwar immer wieder gute Situationen, nutzen diese jedoch nicht bis zum Ende, weil wir davor oft leichte Fehler machen. Auch in der Defensive passieren uns zu viele individuelle Fehler, und die werden in der Bezirksliga eiskalt bestraft. In dieser Liga sind viele routinierte Mannschaften, die dort schon lange spielen. Da sind wir im Vergleich vielleicht noch etwas grün hinter den Ohren.
Was die Bilanz der Derbys betrifft, können Sie gegen Freilassing einen Sieg vorweisen, in Saaldorf (1:3) und am vergangenen Wochenende in Siegsdorf (0:2) mussten Sie sich geschlagen geben. Waren die Ergebnisse so in Ordnung?
Gasser: Zum Auftakt gegen Freilassing hat man gesehen, was wir können, dass wir es im Kreuz haben. Gegen die Saaldorfer haben wir verdient verloren, sie waren klar besser, cleverer und hatten die Ruhe. Die Niederlage gegen Siegsdorf war bitter, ich finde, das hätte nicht sein müssen. Wir sind motiviert ins Spiel gegangen, lagen dann früh zurück und haben es verpasst, den Ausgleich oder Anschluss zu erzielen.
Erst gegen Waldperlach, dann in Töging und danach gegen Mitaufsteiger Waldkraiburg – es stehen nun sehr wichtige Duelle gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Abstieg an. Wie wollen Sie den Bock noch umstoßen?
Gasser: Zunächst einmal freut es uns, gegen Waldperlach unser erstes „richtiges“ Heimspiel zu bestreiten. Es ist schon was anderes, wenn man wirklich daheim spielt. Es ist extrem wichtig, den Anschluss zu den Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte nicht zu verlieren. Ich bin allerdings guter Dinge. Wir geben nicht auf, sondern trainieren fleißig und lassen die Köpfe nicht hängen. Gemeinsam mit unserem Trainer, der immer sehr bemüht ist und hinter dem wir stehen. Klar ist, dass wir für den Klassenerhalt noch viele Punkte sammeln müssen. Es hilft jedoch auch nichts, nach hinten zu schauen und Spielen nachzutrauern. Man kann die Vergangenheit nicht ändern. Wir müssen dem Gegner auch mal unser Spiel aufzwängen, befreiter aufspielen und den Spaß wieder reinbekommen. Unsere Mannschaft ist nicht in der Position, spielerisch zu dominieren. Es wird viel über den Kampf gehen. Nach 90 Minuten muss allerdings auch nicht immer die spielerisch bessere Mannschaft gewinnen, sondern die, die den größeren Willen zeigt. Vielleicht klappt’s ja jetzt schon gegen Waldperlach.