Nach erreichtem Klassenerhalt
Umbruch im Kader und Hochwasser: Bezirksligist TSV Rohrbach steht vor großen Herausforderungen

07.06.2024 |
Matthias Gabler

Land unter: Dieses Foto vom zurückliegenden Hochwasserwochenende zeigt das überschwemmte Sportzentrum in Rohrbach – links Vereinsheim und Fußballplätze, rechts Tennishalle und -plätze. Foto: Paril/Freiwillige Feuerwehr Rohrbach

Der TSV Rohrbach hat auch in der zehnten Saison in Folge den Klassenerhalt in der Bezirksliga Oberbayern geschafft und damit das Saisonziel erfüllt. Trotz identischer Punktezahl wie im Vorjahr musste das Team von Trainer Markus Eberl allerdings bis zum vorletzten Spieltag zittern. Spannung verspricht schon jetzt die neue Saison – und das nicht nur wegen des Abgangs einiger Leistungsträger: Das Rohrbacher Vereinsgelände steht unter Wasser und der Trainingsauftakt am 25. Juni ist in Gefahr.

Was war gut?

Die Rohrbacher Saison lässt sich auch hinsichtlich der Leistung ziemlich genau in zwei Hälften teilen. „Die Hinrunde war gut, wir sind sehr stabil aufgetreten und haben – auch wenn wir ein Spiel verloren haben – immer sehr schnell wieder in die Spur gefunden“, sagt Eberl. In der Tat sammelte seine Mannschaft 24 Zähler in 15 Spielen und belegte damit sogar Platz fünf in der Tabelle. Das Torverhältnis von 19:18 zeigt zudem, dass die Defensive sehr gut stand. Nur beim 1:5 bei Primus SV Manching gab es viele Gegentore. Auf diese Packung antwortete Rohrbach allerdings mit vier Siegen am Stück. Auch die Wintervorbereitung mit dem Trainingslager am Gardasee, wo gegen den Schweizer Drittligisten Coldrerio ein 2:1 gelang, war gut. Als das Team am Ende der Saison doch noch einmal in Abstiegsgefahr geriet, zeigte es einmal mehr die Qualität, voll da zu sein, wenn es eng wird. Mit zwei Siegen gegen Srbija München und den TSV Eching sicherte sich Rohrbach den Klassenerhalt. „Das waren zwei richtig starke Auftritte und verdiente Siege“, lobt Eberl. Dass es trotz erneut 39 Punkten bis zum Ende spannend blieb, liegt für ihn auch an der Liga. „Einige Mannschaften hatten diesmal viel Qualität.“

Was war ausbaufähig?

In der zweiten Saisonhälfte holte der TSV Rohrbach nur 15 Zähler. In der Rückrundentabelle liegt die Eberl-Elf damit nur auf Relegationsrang 14, zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz. „Wir haben drei Siege weniger geholt, da gibt es nichts zu beschönigen. Es fing schon im alten Jahr an, mit den ganz schwachen Auftritten beim 2:4 daheim gegen Attaching und dem 1:3 in Aschheim“, berichtet der Trainer. Auch die Defensive stand nicht mehr wie gewohnt und ließ 29 Gegentreffer zu. Die Stabilität aus der Hinrunde war nicht mehr vorhanden, dafür häuften sich individuelle Fehler und Rohrbach taumelte in der Tabelle abwärts. Nach drei Niederlagen in Folge rutschten die Hallertauer drei Spieltage vor Schluss schließlich sogar auf Relegationsplatz zwölf ab. „Wir sind jetzt völlig selbst verschuldet in der Situation, gewinnen zu müssen“, stellte Eberl damals fest. Auch wenn der Endspurt noch einmal stark war, die Schwächephase in der Rückrunde sollte der Mannschaft in der nächsten Saison nicht mehr passieren.

Ausblick

Die Saison 2024/25 wird ähnlich herausfordernd sein, denn der TSV Rohrbach steht vor einem Umbruch. Mit Daniel Kremer und Matthias Federl beenden zwei Routiniers ihre Karriere. Hannes Frank schließt sich dem TSV Jetzendorf in der Landesliga an, Thomas Dauer geht als spielender Co-Trainer zur SpVgg Langenbruck zurück und Johannes Forsthofer wechselt zum Bezirksligisten TV Aiglsbach. Zuletzt verabschiedete sich auch noch Sebastian Pohlmann, der in München wohnt und dem der Zeitaufwand zu groß wurde. Den sechs Abgängen stehen drei Neulinge gegenüber. Mit Jonas Prawda wechselt ein gestandener Bezirksligaspieler vom SV Manching zum TSV, vom SV Kreisliga-Absteiger SV Lippertshofen kommen Kai Suzuki und Simon Böhringer. „Da bricht natürlich einiges an Erfahrung weg. Die neuen Spieler schnell zu integrieren und die jüngeren mehr in die Verantwortung zu nehmen, wird die größte Aufgabe sein. Wir gehen aber mit einem guten Bezirksliga-Kader an den Start“, stärkt Eberl seine Mannschaft.

Trainingsstart in Gefahr

Trainingsauftakt in Rohrbach ist am 25. Juni. Allerdings ist fraglich, unter welchen Bedingungen trainiert und gespielt werden kann, denn beim Hochwasser war auch Rohrbach betroffen. Das Sportgelände, das direkt an der Ilm liegt, stand etwa 1,5 Meter unter Wasser. Das gilt auch für die Kabinen und die gerade erst für viel Geld sanierten Plätze. „Es werden sehr bald Arbeitseinsätze starten und wir hoffen, dass alles bis zum Trainingsauftakt wieder benutzbar ist“, sagt Eberl dazu.

PK