Bezirksliga Obb. Nord
Meier lässt FC Fatih im Derby jubeln: Ingolstädter feiern 2:1-Erfolg gegen Gaimersheim – Gerolfing verliert erneut

27.10.2024 | Stand 28.10.2024, 10:53 Uhr |

Ließ eine große Chance auf den Ausgleich ungenutzt: Gaimersheims Nicolae Nechita (links), hier im Zweikampf mit Fatih-Spieler Roin Koblianidze. Foto: Enzmann

David Meier heißt der Derbyheld des FC Fatih Ingolstadt. Der 29-jährige Angreifer erzielte am Sonntagnachmittag die beiden Treffer beim 2:1 (1:0)-Sieg über den Lokalrivalen TSV Gaimersheim, für den der Anschlusstreffer durch Semih Coklar (87.) zu spät kam. Bereits am Samstag unterlag der FC Gerolfing dem BC Attaching am letzten Hinrundenspieltag mit 0:2.

FC Fatih Ingolstadt - TSV Gaimersheim 2:1 (1:0): Am Ende einer nur in der Schlussphase etwas hitzigen Partie gab es ein wenig Redebedarf. Manche Spieler diskutierten miteinander, andere redeten auf das Schiedsrichtergespann ein und auch Fatih Topcu und Manni Kroll hatten ein paar Nettigkeiten auszutauschen. „Wir haben uns beiderseits ein bisschen gefetzt. Aber das ist Derby, das ist Fußball. Es war nichts Schlimmes“, berichtete Kroll später. „Alles halb so wild, das gehört dazu“, bestätigte Topcu – und freute sich nicht nur über den Derbysieg, sondern vor allem über die Tatsache, dass seine Elf die Ungeschlagen-Serie auf nunmehr neun Partien ausbaute. Dagegen ist die Gaimersheimer Serie von bis dato acht Spielen ohne Niederlage gerissen. „Wir werden uns deswegen die trotz alledem gute Hinserie nicht vermiesen lassen“, sagte Kroll.

Die 250 Zuschauer bekamen derweil kein sonderlich gutes Bezirksliga-Spiel zu sehen, wobei der tiefe Untergrund sein Übriges tat. Der FC Fatih agierte vor allem mit langen Bällen auf seine großgewachsenen Akteure Akif Abasikeles und David Meier. Letztgenannter war nur sehr schwer vom Ball zu trennen und an allen gefährlichen Szenen beteiligt. So auch in der 22. Minute. „Schiri, das ist für einen Freistoß viel zu wenig“, schrie Manni Kroll dem Unparteiischen dabei noch zu – als schien er das Unheil vorauszusehen. Und sein ungutes Gefühl sollte sich bestätigten. Denn als Tarik Camdal den Freistoß ausführte und der ansonsten sichere TSV-Keeper Benedikt Leixner vorbeigriff, stand Meier goldrichtig und schob zum 1:0 ein. Auf der Gegenseite blieb ein Fehler unbestraft. Benjamin Anikin konnte (28.) von einem Abspielfehler von Abasikeles nicht profitieren, weil seine Direktabnahme auf das leere Tor nur den Querbalken streichelte. „Das war eine der wenigen Unkonzentriertheiten meiner Jungs. Ansonsten haben wir so gut wie keine Chancen zugelassen“, resümierte Topcu, während Kroll dieser Großchance, „die das 1:1 hätte sein müssen“, noch nachtrauerte. Im zweiten Spielabschnitt rutschte Meier (50.) das Spielgerät in aussichtsreicher Position über den Schlappen. Nur eine Minute später wurde eine Chance des Gaimersheimers Nicolae Nechita (51.) auf der Linie bereinigt. In der 57. Minute lag der Ball dann erneut im Tor: Eron Dervisi flankte nach innen, und Meier vollstreckte zum 2:0. Danach war der FC Fatih weiter am Drücker, vom TSV kam zu wenig. Erst als Semih Coklar (87.) aus dem Gewühl das 1:2 gelang, keimte Hoffnung auf. Fortan versuchte es die Kroll-Truppe mit der Brechstange, auch Torwart Leixner war oft im gegnerischen Strafraum zu finden. Mit ein bisschen Glück hätten Simon Bellinghausen oder Nechita in der Nachspielzeit das 2:2 machen können, aber es blieb beim nicht unverdienten 2:1 für die Hausherren. „Meine Mannschaft hat den Kampf angenommen und gegen einen starken Gegner gut verteidigt. Wir sind froh über die drei Punkte“, sagte Topcu. Kroll haderte dagegen weiterhin: „Natürlich müssen wir unsere Chancen selber nutzen, aber das 0:1 war schon entscheidend. Dem Freistoß ging kein Foulspiel voraus, das war maximal ein kleiner Zupfer. Die Führung hat Fatih dann in die Karten gespielt.“
FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Nasufaj, Berisha, Hardok, Camdal, Koblianidze, Meier, A. Abasikeles (82. Genc) , Miskovic, Dervisi (66. Lopes), Demir (90.+5). – TSV Gaimersheim: Leixner, Hoti, Hüttinger, Anikin, Vati (46. Sierck), von Swiontek Brzezinski, Graßl (82. Bellinghausen), Nechita, Düzgün (64. Keilwerth), Schreiner (64. Janjic), Coklar. – Tore: 1:0 David Meier (20.), 2:0 Meier (57.), 2:1 Coklar (87.). – Schiedsrichter: Friesen. – Zuschauer: 250.

FC Gerolfing - BC Attaching 0:2 (0:2): Ohne Stammtorwart Michael Oblinger und Timo Kraus (beide erkrankt) sowie Spielertrainer Stefan Hoffmann, der aufgrund muskulärer Probleme passen musste, gerieten die Hausherren im Kellerduell bereits nach fünf Minuten in Rückstand, als Leon Klingseisen nach einer Ecke per Kopf zur Stelle war. Das 0:2 in der 27. Minute war eine Kopie des ersten Treffers: Ecke, Kopfball Klingseisen und drin war die Kugel. „Die zwei Gegentore waren identische Ecken, die zwar gut getreten, aber von uns nicht gut verteidigt wurden“, kommentierte Hoffmann und meinte: „Eigentlich war es ein klassisches 0:0-Spiel, weil beiden Mannschaften im Ballbesitz die zündenden Ideen und Chancen gefehlt haben.“ Zwei Standardtore reichten dem BC Attaching dann aber trotzdem zum Sieg – unter anderem auch, weil beide Teams jeweils eine zehnminütige Zeitstrafe schadlos überstanden. Auf Seiten der Hausherren musste Matthias Hamm (58.) kurz zuschauen, bei den Gästen war es Uros Mijovic (71.). „Wir haben die Leidenschaft der Trainingswoche nicht auf dem Platz bringen können. Es war insgesamt zu wenig“, stellte der Gerolfinger Spielertrainer nach der neuerlichen Pleite enttäuscht fest. Viel Zeit zum Grämen bleibt aber nicht: Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) wird das Heimspiel des neunten Spieltages gegen den SV Untermenzing nachgeholt. „Da werden wir höchstwahrscheinlich ein wenig rotieren, um neuen Input zu bringen“, kündigt Hoffmann personelle Veränderungen an – und ist guter Dinge, „so den Bock umstoßen zu können.“ Bei ihm und Oblinger sollte es wieder für einen Einsatz reichen, hinter Kraus steht weiter ein Fragezeichen.

DK


FC Gerolfing: Batz, Stanisavovski (73. Nuber), Achhammer, Nissl (80. Alisanovic), Haunschild, Calim (65. Zängler), Egredzija (65. D. Bashota), Hamm, Bortenschlager (65. Simm), Lovric, Porfyriadis. – Tore: 0:1 Klingseisen (5.), 0:2 Klingseisen (27.). – Zeitstrafen: Hamm (Gerolfing, 58.), Mijovic (Attaching, 71.). – Schiedsrichter: Lux (Nagelberg). – Zuschauer: 80.