Den Fußballern des VfB Eichstätt II ist in diesem Sommer nur eine sehr kurze Pause gegönnt. War am 25. Mai das letzte Relegationsspiel, bittet Cheftrainer Max Dörfler am 24. Juni schon wieder zur ersten Trainingseinheit für die neue Saison in der Bezirksliga Oberbayern Nord. Ein Aus- und Rückblick in sechs Abschnitten:
Verschiedene Saisonphasen
Zunächst war es eine kleine Ergebnisdelle, dann eine echte Krise – und irgendwann war klar: Nach dem zwölften sieglosen Pflichtspiel befand sich die VfB-Reserve im freien Fall und rutschte vor der Winterpause bis auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Dabei ließ sich die Saison mit zehn Punkten aus fünf Spielen sehr gut an. „Da haben wir wohl ein bisschen über unserem Niveau gespielt“, blickt Julian Scholl zurück, der die Saison in drei Phasen einteilt. Es folgte nämlich die besagte Durststrecke bis zum Winter, „wo gar nichts mehr ging und der Kopf blockiert hat“, so der Spielertrainer, „und danach haben wir eigentlich wieder das Niveau gezeigt, wozu wir in der Lage sind.“
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Allerdings haben die 20 Punkte aus 13 Spielen nicht mehr für den direkten Klassenerhalt gereicht. „Wir sind heilfroh, dass wir den Kopf in der Relegation gerade noch aus der Schlinge gezogen haben“, betont der kickende VfB-Coach.
Aufholjagd in der Relegation
Nach Platz 14 – 9 Siege, 7 Unentschieden, 14 Niederlagen und einem Torverhältnis von 43:60 – musste die Eichstätter Zweitvertretung wie schon 2019 in die Relegation. Über diesen Umweg machte er erneut den Klassenerhalt perfekt. Dabei sah es nach dem mit 1:4 verlorenen Hinspiel alles andere als danach aus. Doch im Rückspiel drehten „die Jungs“ das Ergebnis und schickten die FT Jahn Landsberg nach einem 5:1-Sieg nach Verlängerung zurück in die Kreisliga. Es war eine Aufholjagd für die Geschichtsbücher.
Zurück ins zweite Glied
Nach sieben Jahren als Spielertrainer tritt Julian Scholl ab sofort kürzer, bleibt dem VfB II aber erhalten; der 33-Jährige beschränkt sich nämlich ausschließlich auf das Fußballspielen. „Ich habe gespürt, dass heuer ein guter Zeitpunkt ist“, sagt er – und begründet seine Entscheidung mit dem zeitlichen Aufwand. Klar steht er auch jetzt im Training und bei den Spielen genauso lange auf dem Platz, „doch die ganzen organisatorischen Einheiten fallen weg. Ich habe keine zusätzliche Belastung mehr wie es so ein Trainerjob eben mit sich bringt“, sagt Scholl. Der Verein war rechtzeitig in seine Pläne eingeweiht und konnte somit in aller Ruhe die Nachfolge regeln, zumal auch „Co“ Timo Scheuerer aus privaten Gründen nicht mehr an der Seitenlinie coachen kann. Max Dörfler bleibt Cheftrainer, als Co-Trainer steht ihm Johannes Werler (bisher DJK Pollenfeld) zur Seite (eigener Bericht folgt).
Aus der Statistik
Mit Julian Scholl stand nur einer von insgesamt 40 (!) eingesetzten Akteuren in allen 32 Spielen (inklusive Relegation) auf dem Platz. Auf Rang zwei folgt mit 28 Spielen ein Trio: Johannes Hallmeier, Samuel Schmid und Niklas Walter. Genau die Hälfte aller Fußballer schaffte nur eine einstellige Anzahl an Spielen. „Wir hatten durch die Bank mit Verletzungen zu kämpfen und mussten jedes Wochenende eine andere Mannschaft aufbieten“, sagt Scholl und fügt an: „So konnten sich logischerweise keine Abläufe automatisieren und es war nicht möglich, Konstanz reinzubringen.“
Viele Abgänge
Ermin Alagic, Tobias Vollnhals (beide FC Ehekirchen), Saylan Demirhan und Oliver Stanisavovski (beide FC Gerolfing), Elyas Hanaoui, Niklas Walter (beide Pause), Benjamin Heigl (FC Hitzhofen) und Marcel Jasmann (SV Denkendorf) haben der VfB-Reserve den Rücken gekehrt. „Uns steht im Sommer ein größerer Umbruch bevor“, sagt Scholl und meint: „Besonders die Abgänge von Alagic und Walter schmerzen, weil uns mit beiden zwei Führungsspieler wegbrechen.“ Der 33-Jährige ist trotzdem zuversichtlich für die Saison 2024/25 einen qualitativ gut besetzten Kader zu haben. „In dieser Hinsicht habe ich keinerlei Bedenken. Es kommen viele junge und hungrige Talente aus der Region zu uns. Außerdem werden manch andere Spieler den nächsten Schritt machen und die verloren gegangenen Führungsspieler ersetzen“, sagt Scholl.
Ausblick
Am 24. Juni endet die Sommerpause. Neben den laufintensiven Einheiten sowie üblichen Testspielen ist in die diesjährige Vorbereitung auch das Finale des Sparkassenpokals Ingolstadt-Eichstätt eingebettet. Am Samstag, 20. Juli trifft der VfB II auf den Bezirksliga-Konkurrenten FC Gerolfing.
EK
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