Bezirksliga-Derby in Gerolfing
Klare Rollenverteilung: Kellerkind erwartet formstarke Gaimersheimer – FC Fatih im Heimspiel Favorit

11.10.2024 | Stand 11.10.2024, 13:19 Uhr |

Schwerstarbeit wird auf Spielertrainer Stefan Hoffmann und die Gerolfinger Defensive im Derby gegen den Gaimersheim zukommen. Der TSV stellt mit 32 Toren die beste Offensive der Liga. Foto: Meyer

Der FC Gerolfing fordert am Samstag (16 Uhr) in der Bezirksliga Oberbayern Nord im Lokalderby den TSV Gaimersheim heraus. Da die beiden Fußballplätze gerade einmal acht Kilometer voneinander entfernt sind, ist mit einer großen Zuschauerkulisse zu rechnen – vor allem, weil die Gaimersheimer für ihre vielen Auswärtsfans bekannt sind. Mit dem Heimspiel des FC Fatih Ingolstadt gegen den SV Nord Lerchenau wird am Sonntag (16.15 Uhr) der 13. Spieltag abgeschlossen.

FC Gerolfing - TSV Gaimersheim (Samstag, 16 Uhr): Manni Kroll hat keine allzu guten Erinnerungen an den FC Gerolfing. Das liegt aber nicht ausschließlich daran, dass er dort einst im Winter 2010 als Spielertrainer der damaligen Landesliga-Mannschaft entlassen worden ist, sondern vielmehr an einer anderen Tatsache: Seit er den TSV Gaimersheim im Sommer 2019 übernommen hat, hat er an der alten Wirkungsstätte nur einmal gewinnen können – und zwar am 16. September 2021, als Florian Ihring einen Doppelpack schnürte und Anastasios Porfyriadis nurmehr auf 1:2 verkürzen konnte. „Gerolfing war und ist immer ein unangenehmer Gegner“, sagt der Gaimersheimer Coach. Anders als in vielen Duellen davor sind die Rollen dieses Mal jedoch klar verteilt. Der TSV liegt mit 26 Punkten auf Rang vier mit Tuchfühlung zur Tabellenspitze, dem FCG steht dagegen mit nur acht Punkten und Platz 13 das Wasser bis zum Hals. „Wir sind zwar der klare Favorit, der Druck liegt aber bei den Gerolfingern. Sie müssen unbedingt punkten“, bekräftigt Kroll, den das 3:3 gegen die SpVgg Kammerberg noch beschäftigt. „Klar war das angesichts der Ausgangslage ein kleiner Dämpfer. Wir müssen die Kirche aber weiter im Dorf lassen. Sensationell war auf jeden Fall, wie wir nach dem 0:3 zurückgekommen sind.“ In den Einheiten unter der Woche wurde an den defensiven Stellschrauben gedreht.

Was die Gaimersheimer in dieser Saison bislang abliefern, bewundert man auch beim Lokalrivalen aus Gerolfing . „Der TSV ist in einer hervorragenden Form, die nicht von ungefähr kommt. Die hohe Qualität im Kader- und Trainerteam zahlt sich früher oder später aus“, sagt Stefan Hoffmann anerkennend. Dennoch hofft der FCG-Coach, dass sein Team für eine kleine Überraschung sorgen kann und „wir ihnen Punkte abknüpfen.“ Für das eine Spiel ist die Freundschaft und Verbundenheit also ausgesetzt, danach wünscht Hoffmann dem TSV Gaimersheim „wieder den bestmöglichen Erfolg“, wie er sagt. Personell sind dem Gerolfinger Trainer die Hände gebunden, da der Kader stark dezimiert ist und hinter vielen Akteuren krankheitsbedingt ein Fragezeichen steht. „Trotz alledem wollen wir uns in dem Derby-Heimspiel so gut und teuer wie möglich verkaufen. Und wie gesagt: Wir wollen keinesfalls mit leeren Händen dastehen“, erklärt der 41-jährige Spielertrainer.

• FC Fatih Ingolstadt - SV Nord Lerchenau München (Sonntag, 16.15 Uhr): Im Schatten des regionalen Konkurrenten TSV Gaimersheim (26 Punkte) schiebt sich der FC Fatih Ingolstadt (20) immer weiter ins vordere Tabellendrittel vor. „Die Chemie innerhalb der Mannschaft hat ohnehin immer gestimmt. Aber zurzeit haben wir halt einen super Lauf und deshalb macht es umso mehr Spaß. Inzwischen liegt die Favoritenrolle bei uns, aber deswegen machen wir uns keinen Druck“, berichtet ein sichtlich glücklicher Trainer Fatih Topcu nach zuletzt sechs Spielen (fünf Siege) ohne Niederlage. Diese Serie soll auch nach dem Duell gegen die Gäste aus dem Norden der Landeshauptstadt Bestand haben. „Ich habe den SV Nord Lerchenau vor zwei Wochen in Gerolfing beobachtet. Dabei habe ich gewisse Schwachstellen, aber auch Stärken ausgemacht. Entsprechend habe ich meine Jungs eingestellt“, sagt Topcu. Der 37-jährige Übungsleiter des FC Fatih freut sich vor allem, weil in den Reihen der Hausherren mit Karl-Heinz Lappe ein Ex-Profi steht, der zwischen 2011 und 2015 für den FC Ingolstadt 04 in 44 Zweitligaspielen auf dem Platz stand. „Auf solche Duelle gegen ehemalige Profis sind meine Jungs heiß. Da wollen sie sich beweisen“, sagt er. In dieser Spielzeit gelang dem 37-jährigen Lappe in sieben Einsätzen aber erst ein Tor.

DK