Ob er will oder nicht: Der TSV Gaimersheim bleibt nach dem vorletzten Hinrundenspieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord ein Meisterschaftskandidat. Die Schützlinge um Trainer Manni Kroll gewannen das Spitzenspiel gegen den ASV Dachau mit 3:2 (2:1) und liegen als Vierter nur zwei Punkte hinter dem neuen Tabellenführer SV Neuperlach München, der den FC Gerolfing mit einer 8:1 (4:1)-Packung nach Hause schickte. Der FC Fatih Ingolstadt setzte seine Erfolgsserie fort und gewann beim SV Waldeck Obermenzing mit 4:1 (3:0).
• SVN München - FC Gerolfing 8:1 (4:1): Maxi Ceballos (24., 42., 70.) mit einem Dreierpack, Julien Santana-Mielke (13., 53.) sowie Marko Mikac (83., 85.) mit jeweils einem Doppelpack und Rudi Gerhartsreiter (15.) sorgten für den höchsten Saisonsieg der laufenden Bezirksliga-Saison – und zugleich natürlich für die höchste Niederlage der Gerolfinger. Für FC-Spielertrainer Stefan Hoffmann hatte sich das Debakel schon beim Aufwärmen angedeutet – und setzte sich dann im Spiel nahtlos fort. „Wir waren in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht präsent, da stand es schon 3:0“, kritisierte der Gerolfinger Coach. Hoffmann reagierte und stellte das System um. Die Folge war der Ehrentreffer durch Anastasios Porfyriadis (25.). „Wir hätten anschließend aus aussichtsreicher Position das zweite Tor nachlegen können beziehungsweise müssen, aber wir machen die Dinger aktuell einfach nicht“, berichtete er. Im weiteren Spielverlauf hatten die Neuperlacher wieder alles im Griff und Gerolfing konnte nichts entgegensetzen. „Von uns kommt aktuell einfach zu wenig“, redete Hoffmann nach der neuerlichen Pleite Klartext. Mit nur acht Punkten aus 13 Spielen verharrt der Aufsteiger als 14. im Tabellenkeller.
FC Gerolfing: Oblinger, Saylan (46. Bortenschlager), Hoffmann, Achhammer, Nissl, Haunschild, Calim (60. Kraus), Egredzija (60. Bajer), Hamm, Simm (60. Stanisavovski), Porfyriadis.
Tore: 1:0 Santana-Mielke (13.), 2:0 Gerhartsreiter (15.), 3:0 Ceballos (24.), 3:1 Porfyriadis (25.), 4:1 Ceballos (42.), 5:1 Santana-Mielke (53.), 6:1 Ceballos (70.), 7:1 Mikac (83.), 8:1 Mikac (85.). – Zeitstrafe: Porfyriadis (Gerolfing, 43.). – Schiedsrichter: Kraljic (Wörnsmühl). – Zuschauer: 50.
• TSV Gaimersheim - ASV Dachau 3:2 (2:1): Die Gäste hatten zunächst die Kontrolle und kamen in der 20. Minute durch Leonardo Di Pasquale (20.) zur 1:0-Führung. Die Gaimersheimer mussten also einmal mehr einem Rückstand hinterherrennen. „Dachau ist sehr selbstbewusst und professionell aufgetreten“, sagte Manni Kroll. Nach einer halben Stunde Spielzeit belohnte sich der in den vergangenen Wochen etwas glücklose Benjamin Anikin mit dem Treffer zum Ausgleich, als er die Kugel aus 16 Metern volley in die Maschen setzte. „Seine Leistung hat jeweils gestimmt, nur hat er halt über einen längeren Zeitraum kein Tor mehr geschossen. Deshalb freut es mich besonders, dass er mal wieder getroffen hat“, sagte Kroll. Dieses Tor schien mit der Dachauer Defensive, die zuvor in 13 Spielen erst vier Gegentreffer kassiert hatte, etwas gemacht zu haben. „Ich habe meine Jungs im Vorfeld darauf hingewiesen, dass Dachau mentale Probleme bekommen wird, wenn wir treffen“, erklärte der Gaimersheimer Coach. Diese Verunsicherung nutzten die Hausherren vor 200 Zuschauern dann eiskalt aus. Nur acht Minuten nach dem 1:1 brachte Nicolae Nechita den Aufsteiger mit 2:1 in Führung. Das 3:1 durch Torjäger Semih Coklar (54.) war dann schon die Vorentscheidung. Der Anschlusstreffer der Gäste durch Tim Bürchner (88.) – er köpfte nach einer Ecke unbedrängt ein – kam zu spät. „Wir haben ein bisschen träger agiert als in den Vorwochen. Aber wer gegen so eine defensivstarke Top-Mannschaft drei Tore schießt, der gewinnt absolut verdient“, kommentierte Kroll den zehnten Saisonsieg.
TSV Gaimersheim: Leixner, Hoti, Hüttinger, Anikin (78. Janjic), Vati, von Siwontek Brzezinski, Graßl, Nechita, Düzgün, Schreiner (78. Reinwald), Coklar (78. Weiß).
Tore: 0:1 Di Pasquale (20.), 1:1 Anikin (30.), 2:1 Nechita (38.), 3:1 Coklar (54.), 3:2 Bürchner (88.). – Schiedsrichter: Conrad (Aschheim). – Zuschauer: 200.
• SV Waldeck Obermenzing - FC Fatih Ingolstadt 1:4 (0:3): Drei Chancen, drei Tore: Akif Abasikeles stach aus dem Fatih-Kollektiv mit seiner Effektivität heraus und erzielte binnen 18 Minuten einen lupenreinen Hattrick. Das erste Tor in der 14. Minute legte ihm Roin Koblianidze nach einer Balleroberung im Zentrum auf, den zwei anderen Treffern (17., 28.) gingen jeweils schöne Kombinationen über Hugo da Silva Lopes und Tarik Camdal voraus. „Da muss man nicht nur Akif wegen seiner Tore loben, sondern auch die Vorlagengeber“, betonte FC-Trainer Fatih Topcu. Die Ingolstädter hatten auf dem Kunstrasenplatz nur zu Beginn etwas Anlaufschwierigkeiten. „Danach lief der Ball aber gut in unseren Reihen. Auch der 1:3-Anschlusstreffer nach der Halbzeit (durch Luis Härtel, Anmerk. d. R.) brachte uns nicht mehr in die Bredouille. Wir haben weiter sehr gut verteidigt“, berichtete Topcu. Spätestens mit dem 4:1 durch Atilla Demir (72.) war der achte Saisonsieg perfekt. „Wir haben uns einmal mehr für einen überzeugenden Auftritt mit einem Sieg belohnt“, freute sich der FC-Coach – und hatte unmittelbar nach dem Schlusspfiff das letzte Hinrundenspiel vor Augen: Da fordert der Tabellensechste am Sonntag (15 Uhr) den TSV Gaimersheim heraus.
FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Nasufaj, Berisha, Lopes, Hardok, Camdal, Koblianidze, Meier, A. Abasikeles, Miskovic, Dervisi.
Tore: 0:1 Abasikeles (14.), 0:2 Abasikels (17.), 0:3 Abasikeles (28.), 1:3 Härtel (56.), 1:4 Demir (72.). – Schiedsrichter: Hagl (Bergen). – Zuschauer: 100.