Fatih Ingolstadts Aufholjagd startet
Fußballboss Topcu: „Sechs bis sieben Siege könnten für Klassenerhalt reichen“ – Auftakt gegen Schwabing

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:11 Uhr

Soll der Offensive des FC Fatih zusätzlichen Schwung verleihen: Winterneuzugang Tomislav Marinovic kam vom FC Hitzhofen zu den Ingolstädtern. Foto: Meyer

Mit drei Gastspielern in seinen Reihen hat sich der FC Fatih Ingolstadt in diesem Winter den Titel bei der bayerischen Hallenmeisterschaft gesichert und für Furore gesorgt. Die Realität heißt ab sofort aber wieder Abstiegskampf in der Bezirksliga Oberbayern Nord, wo das Team um Trainer Serkan Demir auf dem vorletzten Tabellenplatz überwinterte. An diesem Sonntag (14.15 Uhr) fällt mit dem Heimspiel gegen den FC Schwabing München der Startschuss für die Rest-Saison.

Die Vorbereitung

Der Fokus lag eindeutig auf den zahlreichen Trainingseinheiten und nicht auf den Testspielen. Der FC Fatih ging diesen Weg bewusst, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. So fanden nur zwei Freundschaftsspiele statt: gegen den 1. FC Beilngries gab es zum Auftakt einen 4:0-Erfolg, der TV Aiglsbach wurde mit 6:3 besiegt. „Gegen die beiden Bezirksligisten haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Vor allem gegen Aiglsbach war erfreulich, dass es trotz eines 0:1-Halbzeitrückstandes in der Offensive funktioniert hat. Sechs Tore in 45 Minuten schießt man auch nicht alle Tage“, sagt Fatih Topcu. Der sportliche Leiter des FC Fatih war auch Teil der insgesamt 21-köpfigen Gruppe, die zum Trainingslager in die Türkei flog. Auch hier fand noch ein Testspiel statt – wenn auch gegen einen unterklassigen Gegner aus der Schweiz, der mit 8:0 in die Schranken gewiesen wurde. „Die Jungs haben bei schönem Wetter täglich jeweils sehr intensive Einheiten absolviert“, berichtet Topcu und fügt an: „Ich habe wahrgenommen, dass sich die Spieler nähergekommen und als Team zusammengerückt sind. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns dieses Team-Gefühl weiterhelfen wird.“ Allerdings waren nicht alle Spieler in der Türkei dabei. So fehlten beispielsweise Kapitän Ralf Schröder, Marko Miskovic und Dardan Berisha.

Die Zu- und Abgänge

Torwart Ali Cakmakci, der während der Saison seinen Stammplatz an Marco Ernhofer verlor, hat sich dem Ligakonkurrenten TSV Rohrbach angeschlossen. Der 34-jährige Schlussmann stand in dieser Spielzeit nur in fünf Partien im Tor. Verlassen hat den Verein auch Umut Yürükal (sechs Spiele, zwei Tore), der sich dem FC Grün-Weiß-Ingolstadt angeschlossen hat. Auf der anderen Seite werden die Offensivspieler Alen Patak (vom FC Schrobenhausen) und Tomislav Marinovic (FC Hitzhofen) den FC verstärken, wobei Topcu bedauert, „dass Patak die Vorbereitung aus beruflichen Gründen nicht voll mitmachen konnte.“ Nichts geworden ist es dagegen mit der bereits vor Jahresfrist publizierten Rückkehr von Veysel Sentürk, der sich nunmehr als Co-Trainer der DJK Langenmosen angeschlossen hat. Wie ein Neuzugang ist dagegen Muhammed Karaca zu sehen, der nach langer Verletzungspause inzwischen wieder fit ist und als „Zehner“ dem Ingolstädter Spiel seinen Stempel aufdrücken kann.

Der Auftaktgegner

Der FC Schwabing München, der das Hinspiel knapp mit 2:1 gewann, überwinterte mit 26 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz – und hat in der zurückliegenden Vorbereitung gleich sechs Testspiele bestritten. „Und die waren alle nicht schlecht“, weiß Topcu. Dennoch geht der FC Fatih optimistisch „in das erste von zwölf Endspielen“, wie es der Ingolstädter Fußballboss formuliert, denn „wir sind gut vorbereitet und wollen mit einem dreifachen Punktgewinn eine erfolgreiche Aufholjagd starten.“ Das Spiel findet auf Kunstrasen statt, was ein kleiner Vorteil für die Hausherren sein könnte.

Der Abstiegskampf

Der Rückstand des FC Fatih Ingolstadt auf den Abstiegsrelegationsplatz 13 beträgt vier Punkte, der zum „rettenden Ufer“ schon sieben Zähler. „Es sind aber noch 36 Punkte zu vergeben“, unterstreicht Topcu, „und davon wollen wir so viele wie möglich holen. Bei uns glaubt jedenfalls jeder daran, dass wir die Klasse halten werden.“ Geht es zum Auftakt in die Rest-Saison zunächst überwiegend gegen Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte, stehen Ende April/Anfang Mai die Duelle gegen die direkten Konkurrenten SV Untermenzing, VSST Günzlhofen und TSV Rohrbach an. „Bis dahin wollen wir uns in eine gute Ausgangsposition bringen und dann natürlich gegen die Mitabstiegskonkurrenten punkten. So lange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, so lange werden wir auch Gas geben und um unsere Chance kämpfen. Ich denke, dass sechs bis sieben Siege reichen könnten.“

DK