Die Situation ist herausfordernd: Nach 17 Saisonspielen steht der TSV Rohrbach in der Bezirksliga Oberbayern Nord auf Relegationsplatz 13. Der Abstand zum sicheren Ufer beträgt fünf Punkte, zum Tabellenende sind es sechs. Das Fazit zur Winterpause:
Die bisherige Saison
Der Umbruch im Sommer war groß. Mit Daniel Kremer, Matthias Federl, Hannes Frank, Johannes Forsthofer und Sebastian Pohlmann verließen gestandene Bezirksliga-Spieler den Verein. Neu hinzu kamen talentierte Akteure aus der Region, wie es eben in Rohrbach Tradition hat. „Es war klar, dass die Saison schwer wird, wir haben aber schnell zusammengefunden. Die Vorbereitung war gut und trotz eines schweren Auftaktprogramms haben wir uns gut verkauft“, erklärt Trainer Markus Eberl und meint damit die Partien gegen die Topteams Gaimersheim und SVN München (jeweils 0:2). „Danach haben wir es aber verpasst, bei den Unentschieden gegen die Konkurrenten Attaching und Kammerberg trotz guter Leistungen Siege einzufahren“, beschreibt Eberl weiter. Drei Siege in Folge gegen Fatih Ingolstadt, Feldmoching und Srbija München machten Hoffnung, doch die folgende, sehr unglückliche 1:2-Niederlage in Freising setzte einen negativen Lauf mit nur noch einem einzigen Punkt und der abschließenden 0:8-Niederlage beim SVN München in Gang. „Besonders die schwachen Leistungen in den Sechs-Punkte-Spielen gegen Eichstätt (1:2) und in Gerolfing (1:4) haben sehr weh getan“, bilanziert der Coach. Insgesamt waren die Rohrbacher zu schwankend, defensiv zu anfällig und vor dem Tor zu harmlos.
In zentraler Rolle
Bei Trainer Eberl und dem TSV Rohrbach steht das Kollektiv im Mittelpunkt. Dennoch gibt es einen zentralen Spieler, dessen Abwesenheit dem Team sehr weh getan hat. Kapitän und Regisseur Dominik Kaindl fehlte nach einer Knieblessur aus der Endphase der Vorsaison in der kompletten Hinrunde, gehörte erst zum Rückrundenauftakt gegen Gaimersheim erstmals zum Aufgebot. „Die Breite im Kader ist gut“, betont Eberl zwar. „Dominik kann unser Spiel aber schon noch auf ein anderes Level heben. Er bringt uns Stabilität und Struktur in der Zentrale, schießt Tore, legt welche auf und ist sehr stark bei Standards. Außerdem geht er auf dem Feld immer voran“, weiß der Trainer um den Wert seines Regisseurs. Keine Frage, Rohrbach wird einen starken Kaindl brauchen, um das Saisonziel Klassenerhalt noch zu verwirklichen. Fest steht aber auch: Nur, wenn es dem TSV gelingt, als geschlossene Einheit aufzutreten und das Potenzial jedes Spielers auf den Platz zu bringen, kann auch die Rückkehr Kaindls Früchte tragen.
Gut genug für die Liga?
„Ob wir gut genug für den Klassenerhalt sind, müssen wir erst zeigen. Es muss einiges passieren“, erklärt Eberl. Die Negativserie vor dem Winter, bei der die Mannschaft aus Sicht des Trainers viel zu wenig Gegenwehr geleistet hat, wirkt bei ihm noch nach. „Wir wissen aber auch, was zu tun ist. Es gilt, in der Vorbereitung alles dafür zu tun, um zum Auftakt der Punktspiele körperlich und mental in absoluter Topverfassung zu sein. Wir müssen wieder auf das Level, auf dem wir nach der Sommervorbereitung waren. Dabei ist jeder Spieler gefragt und trägt Verantwortung für den Erfolg der gesamten Mannschaft“, wird Eberl deutlich. Trotz des prekären Tabellenstands hat das Rohrbacher Team durchaus gezeigt, dass es Fußball spielen und sich Chancen erarbeiten kann. Es gelang aber zu oft nicht, gegen den Ball fehlerfrei zu bleiben und vor dem gegnerischen Tor konsequent Treffer zu erzwingen. Sicherlich ist das eine Frage der Qualität, aber auch eine des Willens und der Konzentration. „Für den direkten Klassenerhalt brauchen wir noch sieben Siege. Das wird eine Mammutaufgabe, aber ich glaube daran“, sagt Eberl.
So geht’s 2025 weiter
Nach bisheriger Planung soll es am 11. Januar mit individuellen Einheiten losgehen, bevor am 21. Januar gemeinsamer Trainingsauftakt ist. „Es kann aber sein, dass wir etwas eher starten“, kündigt Eberl an. Mitte Februar steht dann wieder ein Trainingslager am Gardasee an. Der Fokus gilt überdies dem Nachholspiel gegen den BC Attaching (23. Februar), mit dem der TSV in die Punktspiele einsteigt. „Sie liegen aktuell fünf Punkte vor uns auf Platz elf, der den direkten Klassenerhalt bedeutet. Damit ist klar: Gewinnen wir die Partie, sind wir wieder im Rennen. Wenn wir es verbocken, können wir uns im Grunde auf die Sicherung des Relegationsplatzes konzentrieren.“ Einen Spieltag später kommt der FC Gerolfing nach Rohrbach, der aktuell hinter dem TSV liegt. Die Rohrbacher haben es also früh in eigener Hand, mit zwei Heimsiegen das Saisonziel direkter Klassenerhalt wieder realistisch werden zu lassen.
PK