Baumgartl geht im Sommer
„Zeit für Veränderungen“: Dingolfing sucht einen neuen Trainer − Gute Nachrichten in Sachen Kaderplanung

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:02 Uhr

Nimmt im Sommer Abschied: Trainer Florian Baumgartl vom FC Dingolfing. −Foto: Magdalena Nadler

Im Sommer heißt es Abschied nehmen. Chefcoach Florian Baumgartl geht von Bord und übergibt das Steuer an einen Nachfolger. Darauf verständigten sich der Übungsleiter und die Vereinsverantwortlichen. Bis zum Ende der Liaison hat der Trainer aber noch ehrgeizige Ziele. Dank eines Formhochs zum Jahresende hat sich das Team trotz anhaltender Personalsorgen eine gute Ausgangslage fürs Frühjahr erspielt.

„Nach vier Jahren wird es nun, für mich und den Verein, Zeit für Veränderungen. Im Sommer geht für mich persönlich dann eine super Zeit zu Ende“, meint Baumgartl. „Flo ist als Trainer und vor allem als Mensch ein hervorragender Typ. Dementsprechend ist uns die Entscheidung, zur neuen Saison getrennte Wege zu gehen unheimlich schwer gefallen. Wir haben immer vertrauensvoll und konstruktiv zusammen gearbeitet. Das verdeutlicht auch die Tatsache, dass wir gemeinsam zum Entschluss gekommen sind, dass es nach vier sehr intensiven Jahren die passende Zeit für eine Veränderung ist“, berichtet Sportchef Manuel Wimmer.

Baumgartl kam im Sommer 2019 ins Isar-Wald-Stadion. Nach zwei 4. Plätzen unter Holger Götz und Marco Kenneder galt es in der Entwicklung der Mannschaft den nächsten Schritt zu setzen. „Wir haben in diesem Zeitraum den Kader umgebaut und vor allen Dingen enorm verjüngt. Die zukunftsorientierte Philosophie des Vereins, Spieler aus der Zweiten Mannschaft und der U19 externen Verstärkungen vorzuziehen, haben wir konsequent durchgezogen und wurden meiner Meinung für diesen Mut auch regelmäßig belohnt“, berichtet Baumgartl.

Derweil waren die sportlichen Umstände stets von unglücklichen Begleiterscheinungen geprägt. In der ersten Saison durften die Blau-Weißen wegen des Corona-bedingten Abbruchs keine Relegation spielen und auch die realistische Chance, Eggenfelden noch einzuholen, wurde ihnen verwehrt. Das zweite Jahr wurde aufgrund der Pandemie komplett gestrichen. Im dritten Jahr haben selbst herausragende 67 Punkte nicht zur Meisterschaft gereicht. In der Relegation musste man über vier Spiele gehen. Letztendlich kassierte der FCD gegen Aiglsbach und Dachau nur eine Niederlage und musste dort, schwer geknickt, die Landesliga-Träume begraben.

In der aktuellen Spielzeit wollte Dingolfing einen neuen Anlauf starten, jedoch hatte der Verein mit den Nachwehen des Relegationsmarathons zu kämpfen. Eine extreme Verletztenmisere suchte den FC Dingolfing heim. Dennoch ist das Team als Dritter in Schlagdistanz zum Relegationsplatz. „Wir werden gemeinsam versuchen, nach dem Winter nochmals alles aus uns herauszuholen, um ein Wörtchen um den Relegationsplatz mitreden zu können. Die Meisterschaft sollte jedoch unter normalen Umständen entschieden sein“, schwört Baumgartl auf seinen letzten Tanz mit den Blau-Weißen ein.

Unabhängig des Ausgangs kann Baumgartl auf eine hervorragende Bilanz zurück blicken. Im Umfeld ist der Coach hoch geschätzt, vor allem, weil sich der Trainer auch ins Vereinsleben einzubringen weiß. Auch während der Pandemie war Baumgartl bereit, mit anzupacken und nach dem Re-Start war er bei diversen Jugendteams auf dem Trainingsplatz zu sehen. „Egal, wie die Rückrunde läuft, werde ich die vier Jahre nur positiv in Erinnerung behalten. Menschlich bleiben für mich viele Freundschaften und ich bin stolz diesen Traditionsverein und speziell die Mannschaft, Trainerkollegen, Betreuer und Verantwortlichen über so eine lange Zeit begleiten zu dürfen“, blickt Baumgartl zurück.

„Dem Verein werde ich auf jedem Fall auch über den Sommer hinaus verbunden bleiben. Kurz- und mittelfristig sehe ich für den FCD eine rosige Zukunft, bei der die herausragende Arbeit in der Jugendabteilung weitere Früchte im Seniorenbereich tragen wird. Der Schritt auf Landesebene sollte zeitnah möglich sein. Mich jedenfalls würde das sehr freuen“, so Baumgartl weiter.

Wie es für den Sympathieträger über den Sommer hinaus weitergeht, will sich dieser noch offen halten. Auch beim FCD herrscht angesichts der bevorstehenden Trennung im Sommer Wehmut. „Unabhängig vom Ausgang der Saison, hat es Flo geschafft, das Team und auch den Verein insgesamt weiterzuentwickeln. Dafür sind wir ihm jetzt schon dankbar. Wir freuen uns auf die noch restlichen spannenden Monate mit Flo und werden ihn bis zum Schluss zu hundert Prozent unterstützen“, erzählt Wimmer.

Wie dessen Nachfolge gestaltet werden soll, dazu hält sich das Dingolfinger Lager noch bedeckt. Viele Möglichkeiten stehen im Raum. Wofür sich die Vereinsführung entscheidet, will sie gemeinsam abstimmen. „Was die Nachfolge von Flo betrifft, werden wir uns in Ruhe Gedanken machen und zeitnah Gespräche führen“, so Wimmer. Den eingeschlagenen Weg, mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs will man aber so fortführen und bastelt bereits am Aufgebot für die neue Spielzeit. „Die Kadergespräche laufen unabhängig von der Trainerpersonalie sehr gut, so dass wir auch über den Sommer hinaus eine eingespielte und ambitionierte Truppe stellen werden“, so Wimmer.

− st