Auf Talfahrt in der Bezirksliga West
Was ist bloß los, FC Teisbach? Jetzt spricht Sportchef Kurt Steinberger

20.09.2023 | Stand 12.10.2023, 10:32 Uhr

Erst im Frühjahr wieder einsatzbereit: Torhüter David Meissner.

Erst ein einziger Sieg, ein Unentschieden, aber bereits acht Niederlagen – Schlusslicht in der Bezirksliga West. Was ist bloß los, FC Teisbach? Sportlicher Leiter Kurt Steinberger kennt und nennt die Gründe der sportlichen Talfahrt der Mannschaft und gibt dabei auch eine ganz klares Bekenntnis ab: „Wir gehen mit unserem Trainer-Duo Florian Baumgartl und Florian Wischinski den Weg weiter, egal, wohin er uns am Ende führen wird.“

In der Saison 2017/18 hatten die Weiß-Blauen als Meister der Kreisliga Straubing den Sprung nach oben geschafft, sie spielen somit in der fünften Saison im Bezirks-Oberhaus. Jetzt jedoch droht der Abstieg.
Schon 33 Gegentreffer haben die Teisbacher in zehn Partien kassieren müssen und sind die „Schießbude“ der Bezirksliga West. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison 2022/23 sind es in 30 Spielen 46 Gegentreffer gewesen, in der Saison 2021/22 sogar nur 31. „Wir haben auf der Torhüter-Position ein Problem“, räumt Kurt Steinberger ein. David Meissner, die etatmäßige Nummer eins, eine „Bank“ zwischen den Pfosten, „ein überragender Mann“, wird wegen gesundheitlicher Probleme voraussichtlich erst wieder im Frühjahr zur Verfügung.

Der aus diesem Grund reaktivierte Michael Schwimmbeck hat sich nach vier Spielen zu Beginn dieser Spielzeit verletzt, so dass zuletzt Max Körner vier Mal und Lorenz Stegmüller zwei Mal ran mussten. „Der ständige Wechsel zwischen den Pfosten wirkt sich alles andere als positiv auf die Stabilität der gesamten Hintermannschaft aus“, weiß Kurt Steinberger, „unsere Ergebnisse sagen eigentlich alles“. Die mögliche Option, finanziell zu investieren und einen Schlussmann von entsprechender Qualität zu verpflichten, das sei jedenfalls „nicht die Philosophie des Vereins und sie wird es in Zukunft bestimmt auch nicht werden“.
Zu allem Überfluss gibt es neben dem Fehlen von TM David Meissner und TM Michael Schwimmbeck zahlreiche weitere personelle Probleme – entweder verletzungs- oder beruflich-bedingt. Da fallen die Namen Simon Guggenberger, Florian Ibel, Stefan Ruder, Julian Strohmeier, Bastian Attenberger oder Jonas Schreiner. „In jeder Begegnung ist ein anderer Spieler nicht dabei. Da kann einfach keine Harmonie aufkommen. Das Gerüst fehlt“, beklagt Kurt Steinberger. Über mehrere Spiele die selbe Mannschaft auf den Platz zu bringen, um gewisse Abläufe zu entwickeln und zu festigen, das ist einfach unmöglich gewesen.

Trotzdem versuchen die Teisbacher, das Beste aus der sportlichen Misere zu machen. „Jeder gibt alles, jeder ist top-motiviert, sowohl im Training als auch im Spiel. Und so wird es bleiben, wie ich unsere Spieler kenne“, lobt der sportliche Leiter die überragende Mentalität. Er räumt aber ein, dass „wir schon ein wenig verzweifelt sind, wie wenig erfolgreich es gerade für uns läuft“.
Doch nicht nur die Abwehr ist eine „Baustelle“, sondern es hapert nach dem Weggang von Valentin Harlander zum Nord-Bayernligisten Spvgg Hankofen-Hailing auch im Angriff. 16 Treffer, nicht gerade berauschend. Aber bislang hat die Mannschaft das nötige Spielglück nicht auf ihrer Seite. „Wir waren in vielen Fällen ein ebenbürtiger Gegner, teilweise sogar die bessere Mannschaft, am Ende standen wir wieder mit leeren Händen da“, erzählt Kurt Steinberger. Das beste Beispiel – die Pleite gegen den Neuling FC Oberpöring. „Wir waren nach der Führung drauf und dran, die Entscheidung zum 3:1 zu erzwingen, haben gleich vier Mal das Aluminium getroffen.“ Schließlich versetzte Angreifer Daniel Heigl die Einheimischen mit einem Doppelpack in Schockstarre.
Dass aufgrund der schwierigen sportlichen Situation – von außen – die Frage nach der Zukunft des Trainer-Duos Florian Baumgartl und Florian Wischinski gestellt wird, sei nach Ansicht von Kurt Steinberger legitim, aber „bei uns im Verein ist das kein Thema“. Und der sportliche Leiter schiebt noch ein klares Bekenntnis für die beiden Übungsleiter hinterher: „Beide Coaches sind Super-Typen, haben hohe Kompetenz. Die Chemie zwischen den Trainern und den Spielern stimmt. Ich kann keine Risse erkennen. Wir werden mit den beiden jeden Weg gehen, egal, wohin er führt.“
Am Samstag um 16 Uhr steht die Hausaufgabe gegen den TV Aiglsbach mit Manfred Gröber an, mit zwölf Treffern der Führende der Torschützenliste. „Es wird nicht leichter“, weiß Kurt Steinberger um die Qualität des Gegners, der die Rückkehr in die Landesliga anstrebt, „aber bei uns ist immer alles möglich. Und mit den besten Fans im Rücken werden wir versuchen, die Wende zu schaffen und zu gewinnen.“