Finale in der Bezirksliga West
Traumtor eines Youngsters und Sieg: Pfarrkirchen mit gutem Gefühl in die Pause – Simbach froh, dass Seuchen-Jahr vorbei ist

11.11.2024 | Stand 11.11.2024, 11:19 Uhr |

Da stürmt sogar der Trainer auf den Platz: Florian Holzberger (18) nagelte das Leder zum 3:1 gegen Aiglsbach unter die Latte – das Traumtor hielt Robert Schildmann nicht mehr auf seinem Platz. − Foto: Herwig Slezak

Tabellenführer Neufraunhofen hat am letzten Spieltag des Jahres eine überraschende 0:2-Niederlage gegen den VfB Straubing kassiert, überwintert aber mit vier Punkten Vorsprung an der Spitze der Bezirksliga West, weil auch Verfolger Teisbach mit 1:4 in Langquaid patzte.

Pfarrkirchen etabliert sich dank des 3:1-Heimsiegs gegen Aiglsbach im Mittelfeld, während sich der ASCK Simbach beim 0:0 gegen Schlusslicht Ergoldsbach wohl mehr erwartet hatte.

Pfarrkirchen – Aiglsbach 3:1: Dank einer Steigerung im zweiten Durchgang und dem Traumtor zum 3:1-Endstand durch den eingewechselten Youngster Florian Holzberger schlägt die TuS Pfarrkirchen im letzten Spiel vor der Winterpause in der Bezirksliga West verdient den TV Aiglsbach. Während sich die Rottaler im Mittelfeld behaupten, verharren die Gäste weiter unter dem Strich zur Abstiegsrelegation. Sprung in Minute 45: Mit einer schmeichelhaften 2:1-Führung geht die TuS in die Pause. Doch im zweiten Durchgang steigern sich die Rottaler. Nach strammem Schuss von Christian Zauner verhindert Gäste-Keeper Markus Lindauer mit einer Glanzparade den Einschlag (63.) im Kreuzeck. Nur zwei Minuten später ist er machtlos, als Florian Holzberger das Leder von der Strafraumgrenze zum 3:1 unter die Latte nagelt und es selbst kaum fassen kann. Coach Robert Schildmann stürmt aufs Spielfeld, um dem 18-jährigen Talent zu gratulieren. Bei der eher lauen Aufholjagd der Gäste muss TuS-Torwart Sebastian Baier nur gegen den heranstürmenden Manfred Gröber Kopf und Kragen riskieren (76.). Aus der Zeitstrafe gegen Julian Huber (TuS; 88.) schlägt der Gast bei aller Hektik auch kein Kapital. Auf der anderen Seite ergeben sich bei Kontern jede Menge bester Einschussmöglichkeiten. Doch allen voran Enrique Freier (66.), Felix Heudecker (74.) und Julian Huber (78.) vergeben Chancen auf einen höheren Sieg.

Nach dem Schlusspfiff bemerkte TV-Coach Florian Galster: „Das war nicht unser Tag. Bei den Chancen gleich am Anfang machen wir kein Tor, in der ersten Halbzeit sind wir eigentlich das bessere Team. Mehr will ich nicht sagen, weil ich so enttäuscht bin.“

Hocherfreut zeigte sich hingegen TuS-Trainer Robert Schildmann. Sein Statement: „Das ist ein guter Abschluss. Wie in der Vorrunde holen wir aus den ersten vier Spielen der Rückrunde acht Punkte. In der Partie war Aiglsbach am Anfang überlegen. In der 2. Halbzeit hat der TV aber lange nichts auf unsere Kiste gebracht. Unser Sieg hätte deutlich höher ausfallen können.“

Was den Ligabetrieb betrifft, geht es in die wohl verdiente Winterpause. Im Toto-Pokal-Viertelfinale empfängt die TuS Pfarrkirchen allerdings diesen Mittwoch um 19 Uhr noch den Liga-Primus SV Neufraunhofen.

Tore: 1:0 Constantin Hanöffner (9.); 1:1 Markus Schmidt (19.); 2:1 Felix Heudecker (31.); 3:1 Florian Holzberger (65.). Zeitstrafe: Julian Huber (P/88.). SR Florian Raml (SV Riedlhütte); 200 Zuschauer.

Deutliche Ansage von Subasic



Ergoldsbach – ASCK Simbach 0:0: Das war überhaupt nicht das Gelbe vom Ei: Der ASCK Simbach hat das Fußball-Jahr 2024 mit einem 0:0 beim etwas abgeschlagenen Schlusslicht TSV Ergoldsbach beendet. „Jeder hat mehr oder weniger schon gehofft, dass der Schiri abpfeift“, kommentierte ASCK-Coach Muhamed Subasic das unansehnliche Treiben auf dem Fußballplatz, „wir hätten noch Stunden spielen können und es wäre kein Tor gefallen“ – eine deutliche Aussage.

Der Spielertrainer musste sich angesichts großer Personalsorgen zum zweiten Mal hintereinander selbst in die Startformation der Innstädter beordern, nach 37 Minuten war freilich Schluss für den 36-Jährigen; Felix Hornung kam für Subasic aufs Feld. „Ich habe einen falschen Schritt gemacht“, sagte Subasic, „ich konnte zwar noch laufen, aber keine langen Bälle mehr spielen.“ Und: „Es ist schon komisch, wenn man sich selbst ein- oder auswechselt.“

Komisch verlief auch der Rest der Partie im Landkreis Landshut, bei dem keine der Mannschaften so richtig konnte. „Alle waren froh als es vorbei war.“ Die beste Chance hatten die Gastgeber in der 70. Minute, als Markus Mayers fulminanter Schuss an den Pfosten klatschte. „Wenn der rein geht, wäre heute ein glücklicher Sieg drin gewesen. Aber wie so oft fehlte auch diesmal wieder mal das Spielglück“, haderte Ergoldsbachs Coach Johannes Viehbeck. So blieb’s am Ende bei einer tor- und trostlosen Nullnummer.

„Wir haben leider nicht den nötigen Biss und die Geilheit an den Tag gelegt, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Mannschaft körperlich und mental auf dem Zahnfleisch daherkommt. So ist es erst recht schade, dass wir gegen einen schlagbaren Gegner kein Erfolgserlebnis in die Winterpause mitnehmen konnten“, lautete das Resümee des Ergoldsbacher Trainers.

Den Grün-Weißen hilft der eine Punkt nicht wirklich, der TSV bleibt weiter Letzter, allerdings mit „nur“ fünf Punkten Rückstand zum vielleicht rettenden Relegations-Ufer. Der ASCK hingegen hat sich auf drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt – kein Ruhekissen, aber Trainer Subasic freut sich schon auf eine Vorbereitung, die er ohne eine ellenlange Verletztenliste angehen will – „ich bin froh, dass das Fußball-Jahr zu Ende ist“.SR Stefan Hartmann (1. FC Passau); 135.

Teisbach vor dem Tor zu harmlos



Langquaid – Teisbach 4:1: Beim heimstarken TSV Langquaid hat der FC Teisbach im letzten Bezirksliga-Rundenmatch vor der langen Winterpause 1:4 verloren. Während der Gast in der ersten Spielhälfte die aktivere Mannschaft bildete und etliche gute Torchancen liegen ließ, war der TSV in den zweiten 45 Minuten tonangebend. Am Ende kein unverdienter Erfolg der Hausherren, der aber am Ende sicherlich um das ein oder andere Tor zu hoch ausfiel.

Neben den Verletzten Jonas Schreiner, Florian Wischinski und Christian Biersack musste der Gast auch auf Sebastian Weber und Andreas Mittermeyer verzichten, Philipp Bauer ging gleich in der Anfangsphase angeschlagen vom Spielfeld. Beide Mannschaften starteten mit offensiver Ausrichtung in die Partie, die erste gute Gelegenheit hatte Maximilian Huber in der Anfangsphase, wartete aber mit seinem Abschluss zu lange. Erneut war es Teisbachs Maximilian Huber, der in der 11. und in der 14. Minute zwei dicke Möglichkeiten liegen ließ. Eine Gästeführung wäre nach einer Viertelstunde absolut möglich gewesen. Das 0:1 aus FC- Sicht fiel in der 32. Minute. Nach einem Angriff über die linke Außenbahn netzte Daniel Beerschneider aus kurzer Distanz ein. Vorausgegangen war hier jedoch ein relativ klares Handspiel, der Treffer aus Teisbacher Sicht irregulär. Noch vor dem Pausenpfiff hatte der Gast erneut zuerst durch Franz Gruber und anschließend durch Onur Ünce den Treffer auf dem Fuß, Teisbach ging an diesem Tag aber viel zu fahrlässig mit seinen guten Tormöglichkeiten um.

Nach Wiederbeginn wurden die Hausherren stärker und erhöhten Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Strafstoß auf 2:0, Aaron Bice verwandelte sicher. Für die Weiß-Blauen sollte es noch dicker kommen, durch einen Doppelschlag in Minute 81. und 83. markierte Langquaid die endgültige Entscheidung, erneut Aaron Bice sowie der eingewechselte Markus Weiherer trugen sich in die Torschützenliste ein. Für etwas Ergebniskosmetik sorgte Goalgetter Lukas Meindl, der in den Schlussminuten einen Patzer von TSV-Torhüter Christoph Aiwanger nutzte und zum 1:4 einschob. Trotz der Niederlage kann man im Teisbacher Lager mit einem tollen Gefühl in die Winterpause gehen. Dass man seit Wochen unter den Topteams der Liga mitmischen darf, ahnte im Sommer wohl kaum jemand. Nach 19 Spieltagen stehen bereits 13 Siege auf der Habenseite der Baumgartl- Elf, bedeutet Platz 2 im niederbayerischen Oberhaus. Tore: 1:0 Daniel Beerschneider (32.); 2:0/3:0 Aaron Bice (67./82.); 4:0 Markus Weiherer (84.); 4:1 Lukas Meindl (88.). SRin Katrin Filser (SC Bruckberg); 165.

Straubinger-Coup nach Trainerwechsel



Neufraunhofen – VfB Straubing 0:2: gibt solche Tage im Sport – da geht gar nichts: So geschehen am Wochenende beim bisher klar die Bezirksliga West dominierenden SV Neufraunhofen, der Spitzenreiter verlor seine Partie gegen den FSV/VfB Straubing mit 0:2. Der Gast hatte in dieser Woche mit einem Trainer-Wechsel für Aufruhr gesorgt, am Spieltag danach gelang der Dreier beim Spitzenreiter. Und so kassierte der Landesliga-Absteiger die erste Heimniederlage, zum ersten Mal in dieser Saison gelang kein eigenes Tor, und die Partie wurde vor der Saison-Minus-Kulisse ausgetragen – irgendwie wollte so gar nichts klappen. Auch das 0:1 und das spätere 0:2 brachten keine Impulse ins Spiel der Heimelf. Es lief wenig zusammen, Straubing war immer den einen Schritt schneller und hatte das Ballglück fast immer auf seiner Seite. Dennoch: Die Gäste verbuchten verdiente drei Punkte, der SVN verabschiedet sich trotz der Niederlage nach dem Abstieg mit einer starken Runde und der Tabellenführung in die Winterpause. „Solche Spiele hat man leider manchmal drin. Wir waren heute nicht im Spiel“, sagte Co-Trainer Daniel Treimer. Tore: 0:1 Florian Folger (59.); 0:2 Felix Jobst (70.). SR Philipp Spateneder (TSV Anzenkirchen); 230.

Die weiteren Spiele



TG Straubing – Landau 3:1 / Tore: 1:0 Almir Mesanovic (9.); 2:0 Clirim Ndrecaj (28.); 2:1 Anton Metzner (51.); 3:1 Asllan Shalaj (74.). SR Maximilian Scheungrab (FC Aunkirchen); 120.

FC-DJK Simbach – Schierling 2:2 / Tore: 0:1 Daniel Zormeier (19.); 1:1 Tobias Lieb (40.); 1:2 Kevin Massinger (79.); 2:2 Tobias Lieb (81.). SR Xaver Scheungrab (FC Aunkirchen); 250.

Eintr. Landshut – Ergolding 1:3 / Tore: 0:1 Rocco Schmidleitner (19.); 0:2 Thomas Huf (50.); 0:3 Dennis Skora (66.); 0:4 Simon Bauer (74.); 1:4 Mustafa Genc (82.). SR Andreas Egner (TSV Bodenmais); 200.

Kelheim – Walkertshofen 2:0 / Tore: 1:0 Nico Pollmann (14.); 2:0 Kamil Hein (89.). SR Peter Reitmaier (SC Falkenberg); 100.