Ein Song der Sportfreunde Stiller zelebriert die deutschen WM-Titel „'54, '74, '90, 2010“. Der TSV Langquaid könnte das ummünzen auf 1974, 2004 und 2014. In diesen Jahren schafften die Laabertaler zwei Aufstiege in die Bezirks- und einen in die Landesliga. Mit einem Legendenspiel werden am Samstag, 7. September 2024, diese Jubiläen gefeiert.
„Den Gedanken hatte ich seit dem Winter im Hinterkopf“, sagt Georg „Joe“ Scheuerer. Er steckt als Organisator hinter dem Fußballfest, das am Samstag um 17 Uhr in Langquaid angepfiffen wird. Vor 20 Jahren war der heute 52-Jährige entscheidend mitverantwortlich, dass der TSV Langquaid zum zweiten Mal in die Bezirksliga aufstieg. Im Relegationsspiel am 10. Juni 2004 in Ergolding erzielte der damalige Kapitän Scheuerer gegen den TSV Velden in der 110. Minute vor 700 Zuschauern den 2:1-Siegtreffer.
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Zwei Dekaden später dachte er sich, „es wäre doch schön, die früheren Mitspieler mal alle wieder zu sehen“. Nach ein, zwei Gesprächen mit ehemaligen Teamkollegen entstand die Idee des Legendenspiels. Dass sich mit 1974 auch der erstmalige Bezirksliga-Aufstieg und mit 2014 der Sprung in die Landesliga jährt, passt trefflich ins Konzept dieses Tages.
Ausgelassene Feier bis zum Morgengrauen
Die Chronik zu anno 2004 – die TSV-Berichterstatter Martin Zeilhofer aufschlägt – weiß von einem „Aufstiegstaumel“ im damals noch bestehenden Gasthaus und Vereinslokal „Zur Post“ zu berichten, in dem die Nacht zum Tag gemacht wurde. Dabei hatte der TSV sein erstes Relegationsspiel gegen den FC Dingolfing mit 1:5 gehörig vergeigt. Auch bei der zweiten Chance gegen Velden sah es lange nicht gut aus. Das 0:1 egalisierte Roman Stempfhuber erst eine Viertelstunde vor Schluss. In der Verlängerung schlug der Kapitän zu.
Der Siegtorschütze, sein Bruder Markus Scheuerer, Stempfhuber, Dietmar Listl, Michael Pinzinger, Christian Lippek, Jürgen Dankesreiter, Stefan Fuchsbrunner und Andreas Schwingeweitzen – sie alle standen damals im Team – werden beim Legendenspiel die Schuhe schnüren. Überraschungsgast könnte Martin Kokrda sein. Andere Mitstreiter wie der damalige Spielertrainer Harry Gottwald, Steffen Schreiber, Lukas Kasl, Thomas Marklstorfer oder Manuel Viebrock mussten aus Urlaubsgründen oder berufsbedingt absagen. „Vielleicht taucht der eine oder andere noch auf.“
Auch ein Kicker eines Rivalen und weitere bekannte Namen
Insgesamt werden rund 30 frühere Kicker das Aufgebot für die beiden Teams bilden, die sich gegenüber stehen. Scheuerer lotst dafür auch Norbert Heimlich vom seinerzeitigen Rivalen SC Kelheim ins Waldstadion. Auflaufen werden auch Jürgen Trohorsch, Spieler-Papa Berthold Blabl, Markus Will, Bastian Haslbeck und Mathias Wirth. Eingreifen sollen auch ehemalige Reservespieler aus der 2004er-Truppe. „Wir brauchen so viele Spieler, weil wir durchwechseln wollen. Die Kondition für 90 Minuten haben wir nicht mehr“, lacht „Joe“ Scheuerer.
Die Aufstiegsmannen von 2004 sollen in einem Team zusammen kicken, aufgefüllt mit weiteren Akteuren. „Wenn die andere Mannschaft zu stark ist, tauschen wir um“, schmunzelt der Ehrenspielführer des TSV.
Landesliga-Durchmarsch 2014: Von Rang acht auf Platz eins
Seit dem Aufstieg 2004 gehören die Weiß-Blauen der Bezirksliga an. Nur vor zehn Jahren gab es eine Ausnahme – mit einem Schritt nach oben. Nach einem achten Rang zur Winterpause der Saison 2013/14 hievte sich Langquaid unter Bastian Haslbeck und Martin Lommer dank einer tollen Serie auf den ersten Platz. Das Landesliga-Jahr blieb eine einmalige Episode, die in zwei Relegationsspielen durch den ATSV Kelheim (2:0/2:3, TSV-Tore: Benjamin Huber und Hannes Wagner 2) beendet wurde.
Nach dem Legendenspiel kommt es im Waldstadion zu einem „Treffen der Generationen“. Die älteren Semester werden dabei auch auf 1974 blicken, als Langquaid zum ersten Mal überhaupt in die Bezirksliga aufstieg. Dafür reichte ein dritter Platz in der damaligen A-Klasse, da das niederbayerische Oberhaus in zwei Bezirksligen aufgeteilt wurde. Aber selbst das schien für den TSV unerreichbar.
Vor 50 Jahren glückte der erste Aufstieg
Lediglich Trainer Hermann Wittmann verbreitete Optimismus und wurde durch sieben Siege hintereinander am Saisonende bestätigt. Sein Team landete auf diesem dritten Rang. Ein 3:1-Sieg über den SC Kelheim im letzten Saisonspiel (drei Tore durch Helmut Wagner) bedeuteten den Aufstieg. Eine Saison hielt sich Langquaid in der Bezirksliga, im zweiten Jahr ging es wieder nach unten. Bis 2004 kam – heute ist der TSV Langquaid der „Bezirksliga-Dino“.
Erlös geht an Kuno
Spende: Der Erlös aus der Veranstaltung fließt in die Stiftung Kinder-Universitätsklinik für Ostbayern, kurz: „Kuno“. Organisator „Joe“ Scheuerer hat sich diesen Spendenzweck ausgesucht.
Unterstützung: Firmen aus Langquaid und Umgebung wollen zum Erlös auch etwas beisteuern, berichtet Scheuerer erfreut.
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