Kreisliga Isar/Rott
Egal, wie das Abenteuer ausgeht: Ex-Profi Siefkes schwört Malgersdorf/Ruhstorf die Treue

17.02.2023 | Stand 25.10.2023, 11:52 Uhr

Seit der Saison 2019/2020 ist Christoph Siefkes Spielertrainer bei der SG Malgersdorf-Ruhstorf und führte die Mannschaft zum größten Erfolg in der Vereinsgeschichte – in die Kreisliga. Nun hat der 31-Jährige seinen Vertrag über das Saisonende hinaus verlängert. −Foto: Caroline Wimmer

Das Abenteuer Kreisliga bei der SG Malgersdorf-Ruhstorf ist verbunden mit Zittern und Nervenkitzel. Ehre. Aktuell hängt die Elf von Spielertrainer Christoph Siefkes im Tabellenkeller fest, auf den rettenden 10. Platz fehlen vier Punkte. Wichtig ist daher für die SG nun die Tatsache, dass Coach Siefkes auch in der nächsten Saison weitermachen will – egal, in welcher Spielklasse man unterwegs ist.

Aufsteiger von der A- in die Kreisklasse, dann Platz zwei und der Aufstieg in die Kreisliga Isar/Rott via Relegation – das war für einen Ort wie Malgersdorf eine echte Sensation. „Wir waren noch nie in der Kreisliga“, jubelte Wolfgang Weber, Vorstand Spielbetrieb beim SV Malgersdorf, im Juni 2022 nach dem 2:1 im Relegationsspiel gegen den SV Mengkofen.

Zur Saison 2018/2019 hatten der SV Malgersdorf (damals Kreisklasse Eggenfelden) und der SC Ruhstorf (damals A-Klasse Dingolfing) entschieden, sowohl im Herren-, als auch im Nachwuchsbereich gemeinsame Wege zu gehen. Beide Vereine lobten damals den guten Draht zueinander, der Zusammenschluss sei eine „Zukunftsentscheidung“. 2019/2020 wurde Christoph Siefkes als Spielertrainer verpflichtet. Siefkes kam damals mit der Erfahrung unter anderem vom Drittligisten Carl-Zeiss Jena. Er führte die SG zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte – in die Kreisliga Isar/Rott. Dort findet man sich nun auf dem vorletzten Platz wieder. „Rang 13 entspricht natürlich nicht unseren Wunschvorstellungen“, merkt Wolfgang Weber an. Trotzdem habe man sich in der Winterpause nicht verstärkt, denn aktiv Spieler von auswärts zu holen, entspreche nicht der Devise des Vereins: „Wir wollen weiterhin mit unseren eigenen Leuten spielen. Was so möglich ist, ist möglich. Und wenn wir die Liga nicht halten können, dann halt nicht“, gibt sich Weber pragmatisch.

„Keiner hier hat Kreisliga-Erfahrung“



Außer Spielertrainer Christoph Siefkes hat die SG Malgersdorf-Ruhstorf keinen einzigen Spieler im Kader, der schon mal höherklassig aktiv war, „keiner hier bei uns hat Kreisliga-Erfahrung“, sagt Weber. Zur Winterpause wechselte der zweite Torwart Thomas Pichlmaier nach Aufhausen, „so gesehen haben wir uns nicht nur nicht verstärkt, sondern auch noch geschwächt“, bemerkt Weber, der jedoch weiterhin optimistisch bleibt. „Wir waren jetzt in keinem zurückliegenden Spiel, außer vielleicht beim 0:3 gegen Oberpöring, so richtig ohne Chancen. Wir hatten oft auch einfach Pech.“ Hinzu kommen Verletzungen von Leistungsträgern im Team. Natürlich hätte man sich zur Winterpause ein paar Zähler mehr auf dem Konto gewünscht, und natürlich wäre ein Platz im Mittelfeld besser als der aktuelle Rang 13. „Aber wir schlagen im Verein jetzt nicht die Hände über dem Kopf zusammen. Und der Euphorie bei den Zuschauern hat unsere Platzierung bislang auch nicht geschadet“, freut sich Weber darüber, dass im Schnitt rund 200 Besucher zu den Heimspielen kommen und mit ihrer SG mitfiebern. Zumal dort, betont Weber, eine herausragend gute Jugendarbeit geleistet werde: „Wir haben aktuell 18 Spieler in der A-Jugend, wir haben zwei E- und zwei F-Jugendteams, die Basis passt.“

Auftaktspiel gegen den SV Hebertsfelden



Seit einer Woche trainiert die Mannschaft nun wieder, ein erster Test folgt am 26. Februar (14 Uhr) beim Landauer A-Klassisten TV Reisbach. Nach einem Trainingslager in Graz stehen noch Testspiele gegen den FC Teisbach (11. März) und gegen den SV Haidlfing (19. März) auf der Agenda. Am 26. März geht‘s mit dem Duell gegen den SV Hebertsfelden (16 Uhr) am Malgersdorfer Sportplatz in der Kreisliga weiter.

Neben Torwart-Trainer Ludwig Rauch werden auch Trainer Christoph Siefkes und sein Co. Jan-Tino Probst dem Kreisligisten über die Saison hinaus erhalten bleiben. „Mit Beiden haben wir über Weihnachten gesprochen und Beide haben ihre Verträge verlängert“, so Weber − und zwar egal, wie dieses Abenteuer Kreisliga am Ende ausgeht.