Von Herwig Slezak
Mit Geduld und dem Glück des Tüchtigen schlägt die TuS Pfarrkirchen im Landkreis-Derby der Bezirksliga West den ASCK Simbach mit 3:0. Bis zur Führung brauchten die Rottaler über 40 Minuten in Überzahl. Mit einem Mann weniger erholten sich die Inntaler vom Gegentreffer nicht mehr und verloren zuletzt deutlich.
Knackpunkt: Völlig zu Recht fliegt Simbachs Jubril Oseni in der 33. Minute mit Gelb-Rot nach Foul an Simon Kirschenheuter vom Platz. Bereits in der zehnten Minute springt der Inntaler mit gestreckten Beinen auf Christoph Eichinger zu, verletzt diesen zum Glück nicht schwer und erhält Gelb.
Selbst ASCK-Coach Heiko Schwarz räumt nach der Partie ein, dass bereits dieses Einsteigen für glatt Rot gereicht hätte. Es dauert allerdings bis zur 75. Minute, dass Pfarrkirchen die numerische Überlegenheit in ein Tor umwandeln kann. Schließlich zieht Michael Pitschenrieder vom rechten Flügel nach innen und knallt das Leder flach zur 1:0-Führung in die Gäste-Maschen.
Als Simbach alles nach vorne schmeißt, startet Lukas Röckenschuß einen unwiderstehlichen Konter, lässt sich bei seinem Sprint von der Mittellinie in Richtung ASCK-Strafraum nicht mehr einholen und lässt Keeper Andreas Kirschner beim platzierten Schuss zum 2:0 keine Chance (84.). Nur vier Minuten später sorgt erneut Röckenschuß mit seinem vierten Saisontreffer für den umjubelten 3:0-Endstand. Mit einem so deutlichen Sieg rechnete niemand weder vor dem Match noch eine Viertelstunde vor Schluss.
Mit dem „Dreier“ verbessert sich die TuS Pfarrkirchen auf Rang elf genau hinter dem jetzt zehntplatzierten ASCK Simbach.
Insgesamt bieten beide Teams den Zuschauern alles andere als Sommerfußball, sondern ein temporeiches Derby. Von Anfang an gehen die zwei Mannschaften vorne drauf. Pfarrkirchen startet besser. Bereits in der 6. Minute muss sich ASCK-Schlussmann Kirschner strecken, um einen Schuss von Lukas Auerbach zur Ecke zu lenken. Fünf Minuten später ballert Michael Pitschenrieder von der Strafraumgrenze knapp am Gäste-Kasten vorbei. Simbachs Angriffsbemühungen bestehen aus einem unplatzierten Kopfball von Adis Sistek (8.) und einem Schüsschen von Jubril Oseni (25.). Sonst bleibt die Abwehr der Heimelf über 90 Minuten sattelfest.
Bei alledem kann Simbach in Unterzahl das Match lange Zeit ausgeglichen gestalten und weitere klare TuS-Chancen lange Zeit vereiteln. Vielmehr sind beide Mannschaften am Strafraum mit ihrem Latein am Ende, bis sich Michael Pitscheneder ein Herz nimmt und die TuS auf die Siegerstraße bringt. In Unterzahl kann sich Simbach nicht mehr aufbäumen und lässt sich zuletzt abschießen. Leonard Kubitza erhält nach dem letzten Gegentreffer wegen Meckerns auch noch Gelb-Rot, so dass sich ASCK-Trainer Heiko Schwarz nach der Partie richtig angefressen zeigt.
STIMMEN ZUM SPIEL
Pascal Taboga (TuS Pfarrkirchen): „Der Sieg schafft Erleichterung pur. Es war ein wirklich harter Kampf, in dem wir endlich die richtige Reaktion gezeigt haben. Wir haben bis zum Schluss konzentriert gespielt und uns dann zu recht für diese Leistung belohnt.“
Heiko Schwarz (ASCK Simbach): „Die TuS war meiner Meinung nach verunsichert. Wir haben uns dem nicht nur angepasst, sondern spielten noch schwächer. Wir konnten vorne keine Bälle festmachen und haben Fehlpässe produziert. Am Ende in Unterzahl war die Luft raus, wir haben verdient verloren, wenn auch zu hoch.“
Die Freude über den ersten Heimsieg ist den beiden Torschützen Lukas Röckenschuß und Michael Pitscheneder (r.) anzusehen.
