Fußball-Bezirksligist ATSV Kelheim startete zur neuen Saison eine neue Ära: Nach fünf Jahren unter der Regie von Tobias Schlauderer übernahm mit Jürgen Schmid ein ehemaliger Profikollege Schlauderers vom SSV Jahn Regensburg das Kommando bei den Kelheimern.
Die Arbeitsweise des erfahrenen Übungsleiters, aber auch die Ergebnisse in der Staffel Niederbayern West überzeugten bisher. Der Fokus ist aber bereits nach vorne gerichtet: Das Team soll sich erfolgreich weiterentwickeln – und möglichst rasch die 40-Punkte-Marke knacken.
„Haben wir dieses Ziel erreicht, dann können wir schauen, was vielleicht noch nach vorne geht“, sagt Christian Gottschalk, Sportlicher Leiter beim ATSV Kelheim. „Immerhin spielen wir bisher die beste Bezirksligasaison seit unserem Aufstieg in die Landesliga 2015.“ Die Kelheimer winterten mit 31 Zählern aus 19 Partien, punktgleich mit dem Rangvierten FC Ergolding, auf Platz fünf ein. In der Winterpause rückt die Regeneration in den Vordergrund.
„Wir haben bewusst keinen einzigen Auftritt in der Halle. Dadurch wollen wir allen Spielern die Möglichkeit geben, komplett gesund und fit in die Vorbereitung zu starten“, begründet Gottschalk den Verzicht auf Indoor-Einsätze.
Kelheim bezieht ein Trainingslager in Salzburg
Mitte Februar geht es für die ATSV-Kicker mit den Trainingseinheiten im Freien weiter. Ende Februar steht ein dreitägiges Trainingslager in Salzburg auf dem Programm. Neue Spieler werden dort wohl eher nicht dabei sein, auch wenn Gottschalk die Augen in alle Richtungen offenhält: „Geplant ist nichts. Falls sich etwas ergibt, dann eher zufällig. Lieber bauen wir im Laufe der Rückrunde vielleicht noch den einen oder anderen Jugendspieler mit ein.“ Das Potenzial der Mannschaft habe sich laut Gottschalk bereits in der Sommervorbereitung angedeutet: „Wir haben tolle Ergebnisse erzielt, die Spieler haben brutal gut mitgezogen und zwischen Trainer und Mannschaft hat sich bereits ein positives Verhältnis angebahnt“, blickt der sportliche Leiter auf die Anfänge der Zusammenarbeit zwischen Team und dem neuen Übungsleiter mit Hintergrund als ehemaliger U15-National- und Profikicker sowie als Trainer mit Bayernligaerfahrung zurück.
Trainer Jürgen Schmid schafft den idealen Einstieg
Gottschalk selbst hat den 42-jährigen Schmid als bodenständig und geerdet kennengelernt. „Jürgen ist ein total angenehmer Typ, der für uns eine Bereicherung darstellt. Sich selbst nimmt er zudem nicht zu wichtig – und achtet auch auf das Menschliche“, so Gottschalk. Mit dem nahtlosen Übergang von Trainer Schlauderer zu Trainer Schmid habe sich auch der Entwicklungsprozess der Mannschaft fortgesetzt: Die aufgrund des jungen Durchschnittsalters teils schwankenden Leistungen im Frühjahr stabilisierten sich laut Gottschalk zur neuen Spielzeit auf hohem Niveau. Als Erklärung dafür sieht er den gelungenen Saisonstart: „Gerade im ersten Spiel gegen Langquaid, einen der Titelfavoriten, haben wir eine blitzsaubere Mannschaftsleistung gezeigt. Das war eine Initialzündung für die kommenden Wochen, als wir stellenweise sogar auf Platz zwei gelegen sind.“
Für die sichtbare Konstanz macht der ATSV-Funktionär einen weiteren Grund aus: „Jürgens Coachingstil während der Spiele ist deutlich weniger aktiv als unter Tobias Schlauderer. Dadurch werden die Spieler in die Verantwortung genommen, mehr miteinander zu kommunizieren.“
ATSV-Team glänzt mit starker Defensivleistung
Die Schwächephase im Herbst mit vier Niederlagen in fünf Partien war dem Verletzungspech geschuldet. Trotz der Probleme stellt Kelheim mit 25 Gegentoren hinter Spitzenreiter Neufraunhofen die zweitbeste Defensive. Neben dem allgemeinen Reifeprozess führt Gottschalk das erfreuliche Abschneiden auf die individuelle Entwicklung von Torhüter Florian Dauerer und Innenverteidiger Tobias Kellner zurück. Bester Torschütze war Nico Pollmann (10 Treffer).