Trainer aus Tschechien im Interview
Eindrücke, Mentalität, Ziele: Pavel Hrubec über sein Projekt beim TSV Regen

23.08.2024 | Stand 23.08.2024, 12:11 Uhr |

Hat ein ehrgeiziges Ziel: Am Ende der Saison will Pavel Hrubec mit dem TSV Regen unter den besten vier Mannschaften stehen. − Foto: Frank Bietau

Mit seiner Verpflichtung hat der TSV Regen aufhorchen lassen: Seit drei Monaten steht der Tscheche Pavel Hrubec an der Seitenlinie des Bezirksligisten, hat beim Traditionsverein aus der Kreisstadt das Kommando. Welche Eindrücke er vom TSV hat und welche Ziele er sich steckt – darüber hat sich die PNP mit ihm unterhalten.

Der 49-Jährige coachte zuvor den TJ Susice in der sechsten Liga Tschechiens. In seiner aktiven Zeit kickte er jahrelang im Bayerwaldstadion, war Führungsspieler und genießt bei den Blau-Weißen ein hohes Ansehen. Nun schlüpft Hrubec in eine neue Rolle und nach einem holprigen Saisonstart hat sein Team inzwischen in die Spur gefunden, feierte in der Bezirksliga Ost zwei Siege in Folge (4:3 in Oberdiendorf, 4:2 gegen Mauth).

Herr Hrubec, wie kam das Engagement beim TSV Regen zustande?
Pavel Hrubec: Ich wurde von der Geschäftsführung kontaktiert und wir haben uns ausgetauscht. Danach habe ich mich innerhalb kurzer Zeit dafür entschieden, mit dem TSV zusammenzuarbeiten. Ich war als Spieler sieben Jahre beim TSV Regen, habe mich hier sehr wohl gefühlt, viele Freunde hier. Regen ist für mich wie eine zweite Heimat.

Welche Eindrücke haben Sie in den vergangenen Wochen gesammelt?
Hrubec: Der Klub funktioniert nach wie vor gut, die Atmosphäre ist freundlich und ich schätze die Arbeit aller sehr. Es beeindruckt mich auch, wie sich der Verein neben dem Fußball organisiert – wie zuletzt beim Pichelsteinerfest.

Sie kennen den Amateurfußball in Tschechien und in Deutschland. Welche Unterschiede stellen Sie fest?
Hrubec: Hier in Deutschland gibt es eine völlig andere Mentalität. Ich muss besonders den Spielern ein großes Lob aussprechen. Bei jeder Trainingseinheit sind bei uns rund 30 Spieler dabei, darunter drei Torhüter, und alle trainieren mit maximalem Einsatz. Ich muss sagen, dass ich das in Tschechien noch nicht erlebt habe.

Zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen, Platz elf – wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Hrubec: Der Beginn war für uns sehr schwierig, die ersten vier Partien haben wir gegen sehr starke Gegner gespielt, aber ich denke, wir konnten trotzdem gut mithalten. Jetzt haben wir zwei Siege in Folge gefeiert, das ist sehr gut für das Selbstvertrauen.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Hrubec: Wir wollen attraktiven Fußball spielen und ich möchte, dass unser Stil nicht nur den Zuschauern gefällt, sondern auch unseren Spielern. Mein persönliches Ziel ist es, unter die besten vier Mannschaften zu kommen.

Am Freitag (18 Uhr) steht das Spiel in Schöfweg an. Was erwarten Sie?
Hrubec: Leider kenne ich keinen Gegner, aber manchmal bekomme ich Infos von meinen Fußballfreunden oder einem Trainer eines anderen Vereins. Wir versuchen, uns auf jedes Spiel gut vorzubereiten und im Grunde ist es mir egal, wer gegen uns spielt.

Hervorgetan hat sich Neuzugang Thomas Wölfl, der schon sieben Saisontore erzielen konnte und in Oberdiendorf mit einem Viererpack glänzte. Wie wichtig ist er für die Mannschaft?
Hrubec: Thomas ist eine große Bereicherung für unser Team. Er hat viel Erfahrung in höheren Ligen gesammelt und einen sehr guten Charakter. Aber für mich ist die Basis des Erfolgs, eine sehr gute Mannschaft zu stellen, in die alle hineinpassen. Grundsätzlich kann ich 20 Spieler in der ersten Mannschaft einsetzen, es können aber immer nur elf spielen. Deshalb bin ich sehr froh, dass alle gut trainieren, jeder kann eine Chance bekommen.

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