Schlager steigt am Freitagabend
Tradition, Rivalität – und viel Respekt: Die Fakten zum Bayerwaldderby zwischen Ruhmannsfelden und Regen

01.08.2024 |

Hat sich innerhalb kürzester Zeit einen guten Ruf in Regen erarbeitet: Pavel Hrubec hat die Mannschaft umgekrempelt, seine Handschrift lässt sich schon auf dem Platz erkennen. − Foto: Frank Bietau

Es ist ein Duell, das schon immer polarisiert und von reichlich Fußballtradition geprägt ist. Wenn die Spvgg Ruhmannsfelden auf den Nachbarn TSV Regen trifft, ist der Bayerwald im Derbyfieber. Vor dem Duell am 3. Spieltag in der Bezirksliga Ost, das am Freitagabend (Anstoß um 18.45 Uhr) auf der Sportanlage am Lerchenfeld ausgetragen wird, analysiert die Heimatzeitung die Ausgangslagen.

Die Vorzeichen: Beide Teams haben einen recht ordentlichen Saisonstart hingelegt. Die Ruhmannsfeldener, vor der Saison aus der Landesliga abgestiegen, mussten sich zunächst mit einer Nullnummer vor heimischem Publikum gegen Oberpolling begnügen, überzeugten dann aber mit einem 2:0-Auswärtssieg in Waldkirchen. Die Elf des Trainerduos Martin Kress und Erich Hagengruber geht also noch ungeschlagen ins Derby. Die Blau-Weißen aus der Kreisstadt warten zwar noch auf den ersten Sieg, enttäuschten aber beim „Pichelsteiner-Heimspiel“ gegen Hutthurm vor einer Woche (0:0) sowie bei der 3:4-Niederlage bei offensivstarken Künzingern keineswegs. Die Zuschauer dürfen sich auf ein Duell auf Augenhöhe freuen.

Die Historie: Zuletzt kämpften die Teams in der Saison 2022/23 in der Bezirksliga Ost gegeneinander, Ruhmannsfelden gewann das Hinspiel mit 2:0 und setzte sich auch im Rückspiel mit 1:0 durch. Davor mussten die Fans allerdings über zehn Jahre auf ein Pflichtspiel-Spektakel der beiden Rivalen warten.

Das sagen die Verantwortlichen: Mit dem Start in die Saison ist Alois Wittenzellner, Sportchef in Ruhmannsfelden, zufrieden. „Wir haben vier Punkte geholt, sind immer noch ohne Gegentor und haben viel Spielanteile. Darauf lässt sich aufbauen.“ Dennoch müsse man anerkennen, dass der Mannschaft auch nach dem Abstieg weiterhin alles abverlangt wird. „Man muss in jedem Spiel einen sehr hohen Aufwand betreiben, um zum Erfolg zu kommen.“ Vor den Regenern hat Wittenzellner viel Respekt. „Sie haben es offenbar geschafft, eine Einheit zu formen und werden uns das Leben schwer machen. Die Zuschauer dürfen sich auf eine spannende Partie freuen.“

Ähnlich bewertet Regens Teammanager Erich Drexler die Lage. „Ruhmannsfelden geht als klarer Favorit in die Begegnung, wir werden uns aber nicht verstecken.“ Hoffnung geben dem 56-jährigen Funktionär die jüngsten Auftritte. „In Künzing waren wir mindestens 85 Minuten gleichwertig und haben das Spiel dann innerhalb von fünf Minuten hergeschenkt. Beim 0:0 gegen Hutthurm waren wir sogar die bessere Mannschaft.“ Klar ist jedenfalls: Mit Pavel Hrubec, der die Mannschaft vor der Saison übernahm, weht ein neuer Wind durchs Bayerwaldstadion. Der Tscheche ist bei den Spielern beliebt, legt auch viel Wert auf das Geschehen und das Zusammenleben neben dem Platz. Laut Drexler lässt sich Hrubecs Handschrift bereits auf dem Platz erkennen. „Die Mannschaft ist körperlich topfit, tritt viel selbstbewusster und mit einer ganz anderen Körpersprache als noch in der enttäuschenden Frühjahrsrunde auf.“

Die Personalien: Bis auf Marco Dachs, der an einem Muskelfaserriss laboriert, sind alle Ruhmannsfeldener Spieler fit. Die Regener müssen auf den rotgesperrten Nico Koller verzichten. Darüber hinaus fällt Alexander Schaller mit Leistenproblemen aus.