13 Punkte, 17:3 Tore – mit dieser Bilanz aus den zurückliegenden fünf Spielen ist der SV Grainet die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga Ost. Nach einem holprigen Start mit zwei Niederlagen mischen die Haidelkicker mittlerweile wieder im oberen Tabellendrittel mit und wollen ihre Serie am Samstag (Anstoß 15 Uhr) beim FC Künzing im Topspiel des 10. Spieltags fortsetzen.
Trainer Hannes Gastinger zeigt sich hochzufrieden mit dem Saisonverlauf: „Wir haben auch in den ersten Partien ansprechende Leistungen gezeigt, was aber nicht in den Ergebnissen zum Ausdruck kam. In den letzten Spielen haben wir an die starke Form der Vorsaison angeknüpft und uns mit dieser kleinen Erfolgsserie belohnt.“ Der Coach nennt zwei entscheidende Faktoren, die den Graineter Höhenflug ausmachen: „Unser Spielerkader ist, abgesehen von wenigen punktuellen Verstärkungen, seit mehreren Jahren unverändert, die Spieler kennen sich und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen in- und auswendig. Außerdem arbeiten wir als Mannschaft sehr gut gegen den Ball, was uns eine enorme defensive Stabilität garantiert.“
In der Tat haben die Zugänge der letzten beiden Jahre Andreas Fürst, Alexander Fuchs und Sebastian Kölbl den Kader quantitativ wie qualitativ verstärkt und so ist es kein Wunder, dass Torwart Andreas Biebl in neun Partien erst sechs Mal hinter sich greifen musste – der Topwert der Liga. Doch nicht nur auf seine Hintermannschaft kann sich Gastinger verlassen, auch die Sturmreihe zeigt sich von ihrer Schokoladenseite. In der Offensive kann er sich derzeit den Luxus leisten, mit Fuchs, der nach einer überstandenen Schambeinentzündung behutsam aufgebaut wird, den Topscorer der vergangenen Saison auf die Bank zu setzen. Die Rolle des Sturmführers im 4-2-3-1-System wird je nach Gegner variabel besetzt, wodurch der SVG schwer ausrechenbar ist.
Julian Sammer bringt seinen Trainer ins Schwärmen
Neben Niklas Bösl (drei Tore) und Stefan Grimbs (fünf) hat Julian Sammer diese Position mehrmals ausgefüllt und fühlt sich dort augenscheinlich sehr wohl. In den vergangenen Spielen rückte das 21-jährige Eigengewächs mit sieben Einschüssen mehr und mehr in den Blickpunkt und bringt seinen Chefanweiser ins Schwärmen. „Julian bringt alle Anlagen für einen Topstürmer mit. Er verfügt über eine enorme Schnelligkeit, ist trotz seines jungen Alters körperlich extrem stabil und vor allem, er ist ein exzellenter Fußballspieler“, so Gastinger, der lediglich in Sammers Chancenverwertung Steigerungsbedarf sieht.
Mit dem Spitzenspiel beim um einen Punkt besser gestellten FC Künzing beginnen für Kapitän Christoph Seibold & Co die richtungsweisenden Wochen, in denen sich der SVG mit sechs Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte duelliert. Für diesen Samstag gibt sich der SV-Coach vorsichtig optimistisch. „Künzing ist für mich neben Vornbach der große Meisterschaftsfavorit. Wir haben nichts zu verlieren und würden nach Möglichkeit gerne einen Punkt mit nach Hause nehmen.“ Die Gastgeber haben sich vor der Saison gut verstärkt und sind auch hervorragend aus den Startlöchern gekommen, hinken allerdings in den letzten Spielen den eigenen Erwartungen hinterher. Nach drei Unentschieden und einer Niederlage fuhr die Süß-Truppe in Schöfweg erstmals wieder einen allerdings schwer erkämpften Sieg ein. Entscheidend für den Ausgang des Schlagers wird sein, ob das Graineter Abwehrbollwerk der Angriffsmaschinerie der Künzinger mit ihren Topstürmern Christian Seidl und Andreas Drexler stand hält, die für 14 der bislang erzielten 24 Treffer verantwortlich zeichnen.
Auch bei der Reserve läuft es blendend
Bei allen Parallelen zwischen den beiden Vereinen – beide spielen seit etlichen Jahren und überwiegend mit Eigengewächsen erfolgreich in der Bezirksliga – haben die Künzinger in einem Punkt doch die Nase vorn. Während dort die Reserve im vergangenen Jahr den Aufstieg in die Kreisliga Passau perfekt gemacht hat, fristet die Graineter Zweite seit Jahren ein mehr oder weniger erfolgreiches Dasein in der A-Klasse Freyung. Im Unterschied zu den vergangenen Spielzeiten mischt die Elf von Trainer Gregor Kern in dieser Saison jedoch im Meisterschaftskampf mit und liegt nur einen Punkt hinter Tabellenführer SV Haus i.W. Hannes Gastinger sieht hierin ein Spiegelbild zur Entwicklung im Gesamtverein. „Unsere Reserve ist der Unterbau der ersten Mannschaft, die Durchlässigkeit ist gegeben. Wir können bei Bedarf bedenkenlos Spieler der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga einsetzen wie umgekehrt Aktive der Ersten, die Spielpraxis sammeln sollen, die Reserve verstärken können. So machten heuer zum Beispiel bereits Alexander Fuchs oder Christian Moser nach ihren Verletzungen die ersten Gehversuche in der A-Klasse.“ Mit dieser hervorragenden sportlichen Perspektive sehen die Graineter Verantwortlichen den sportlichen Herausforderungen der nächsten Jahre mit Zuversicht entgegen.
10. Spieltag, Freitag, 17.30 Uhr: Vornbach − Oberdiendorf; 18.30 Uhr: Hutthurm – Schöfweg, Osterhofen – Niederalteich; Samstag, 15 Uhr: Regen – Obernzell-Erlau, Künzing – Grainet, Waldkirchen – Grafenau; 16 Uhr: Oberpollling – Garham; 17 Uhr: Ruhmannsfelden – Mauth.
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