Amtsantritt zur Winterpause
Spvgg Osterhofen verpflichtet Marco Dellnitz als neuen Sportdirektor

08.12.2024 | Stand 08.12.2024, 14:26 Uhr |

Auf Marco Dellnitz (Mitte) wartet bei der Spvgg Osterhofen eine Herkulesaufgabe: Der UFEA-A-Lizenz-Inhaber soll den abstiegsbedrohen Bezirksligisten sportlich wieder auf Kurs bringen. − Foto: Franz Nagl

Es wurde schon länger gemunkelt, jetzt ist es offiziell: Die Spvgg Osterhofen landete einen Transfercoup auf der sportlichen Führungsebene. Marco Dellnitz, UEFA-A-Lizenz Inhaber, ist mit sofortiger Wirkung Sportdirektor beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten.

„Wir freuen uns, dass wir mit Marco eine sehr erfahrene Person für uns gewinnen konnten. Der aktuelle Saisonverlauf verlief bislang nicht wünschenswert. Wir schätzen es sehr, dass wir Marco für unseren Klub überzeugen konnten und er sich in dieser Situation für uns entschieden hat. Natürlich erhoffen wir uns dadurch einen Aufschwung für die restlichen Spiele. Die Zusammenarbeit ist langfristig ausgelegt, um in Osterhofen wieder etwas aufzubauen. Nur gemeinsam können wir wieder etwas erreichen“, lässt der 1. Vorsitzender des Vereins Werner Sixt via Pressemitteilung wissen.

Marco Dellnitz ist kein unbekanntes Gesicht in der Region. Neben seinen erfolgreichen Trainertätigkeiten beim TSV Metten (2008 bis 2010), SV Bernried (2010 bis 2012 mit Meisterschaft 2012), 1.FC Bad Kötzting (2012/2013), VfB Straubing (2013) und der Spvgg GW Deggendorf (mit den U17 Junioren 2013 bis 2017) trainierte Dellnitz bis zur Winterpause die Spvgg Patersdorf. Zudem leitete der 51-Jährige den Landesligisten 1.FC Bad Kötzting als Sportdirektor. Dieses Amt legte er im Sommer 2022 nieder. Nun verschlägt es ihn in die Herzogstadt, wo er für die erste Herrenmannschaft verantwortlich sein wird. „Es freut mich sehr, dass ich in Osterhofen das Amt des Sportdirektors übernehmen darf. Ich habe mir in den letzten Wochen die Gegebenheiten vor Ort angesehen und im Vorfeld viele interne und externe Gespräche geführt. Das Feedback war zum Großteil sehr positiv. Alle sind gewillt, gemeinsam wieder etwas aufzubauen“, sagt Dellnitz.

Abgänge konnten nicht adäquat ersetzt werden



Tatsächlich ist die Spvgg Osterhofen nach dem vermeidbaren Abstieg aus der Landesliga auch auf Bezirksebene schnell auf den Boden der Tatsachen angekommen. In der durch die Relegation kurzen Vorbereitung konnten die Abgänge der Leistungsträger, allen voran, Top-Torjäger Ashour Abraham (26, Spvgg GW Deggendorf), sowie Stefan Lemberger (24, Spvgg Hankofen), Kilian Grabolle (25, TSV Seebach) und Hannes Hobelsberger (21, FC Sturm Hauzenberg) nicht adäquat ersetzt werden. Zudem stürzte auch der Unterbau aus der Kreisklasse in die A-Klasse ab – und auch hier musste ein Aderlass an Spielern verschmerzt werden. Marco Dellnitz hat die Lage in Osterhofen erkannt. „In der aktuellen Situation benötigt der Klub Konstanz und Kontinuität. Wir müssen das Vertrauen der Zuschauer und des gesamten Umfeldes Schritt für Schritt zurückgewinnen. Der Blick gilt einzig und allein der Zukunft“, erklärt Dellnitz, der Ausschau hält nach Kompetenz in den eigenen Reihen. „Es gibt viele kompetente Personen in und um den Verein. Diese gilt es wieder mit ins Boot zu holen, um Ziele erreichen zu können und deren Wissen zu nutzen. Weiterhin gilt es, zusätzliche Man-Power auf Funktionärsebene zu generieren und uns in allen Bereichen breiter aufzustellen. Ich bin kein Freund von ausufernden Meetings ohne Ergebnis. Jeder, der mitarbeiten will und sich mit Expertise einbringt, ist herzlich willkommen“, betont Dellnitz.

Bestens aufgestellt sieht der 51-jährige den Verein in Sachen Infrastruktur. „Der Verein bietet die Voraussetzungen, um erfolgreichen und für die Zuschauer interessanten Fußball anbieten zu können. Ein top seriöses Sponsoring, eine Verkehrsanbindung, welche aus allen Richtungen optimal ist, sowie ein sehr schönes Stadion, welches 2025 eine moderne LED-Flutlichtanlage bekommt, und wir dann super tolle Abendspiele austragen können. Ebenso haben wir mit dem Rasen-Trainingsplatz, dem neuen Kunstrasen und der im neuen Jahr wieder benutzbaren, renovierten Dreifachhalle die besten Trainingsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Mir kommt das alles ein wenig zu kurz. Dies sind Möglichkeiten, die man nicht in vielen Clubs vorfindet. Wir haben Top-Potenzial. Alle im Verein müssen dies wieder zu schätzen wissen“, fordert Dellnitz.

Neun Punkte fehlen auf das rettende Ufer



Doch zunächst liegt der Fokus auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost. Zum rettenden Ufer fehlen neun Punkte. Bei noch elf Ligaspielen ein dickes Brett, das die Mannschaft, die zweifellos Ligatauglichkeit nachweist, zu bohren hat. Das weiß auch Marco Dellnitz: „Wir sind sehr gut beraten, demütig zu sein und zuerst einmal viele Hausaufgaben zu erledigen. Erfolg muss man sich erarbeiten, fleißig sein und immer positiv denken!“

Mit welchem Trainer die Osterhofener ins neue Jahr gehen, steht noch in den Sternen. „Bezüglich der Trainer-Personalie werden wir uns in aller Ruhe Gedanken machen und dann eine Entscheidung treffen“, schließt der neue Osterhofener Sportdirektor ab.

− fn