Relegation zur Bezirksliga
Drama vor fast 2000 Fans: Wenzl lässt Schöfweg in Minute 118 jubeln – Salzwegs Aufstiegstraum platzt gegen starke Niederalteicher

24.05.2024 | Stand 25.05.2024, 10:02 Uhr |

Da hebt er ab: Der starke Marcel Müller brachte Niederalteich in Garham früh in Front. − Foto: Franz Nagl

Der Aufstiegstraum des FC Salzweg ist ausgeträumt. In der 1. Runde der Bezirksliga-Relegation musste sich der Kreisliga-Passau-Vize der Spvgg Niederalteich beugen, die weiter auf den Klassenerhalt hoffen darf. Vor 1094 Zuschauern in Garham setzte sich der Bezirksligist verdient mit 3:1 durch. In einem Krimi über 120 Minuten bei traumhaften Bedingungen besiegte Schöfweg im zweiten Spiel den Kreisliga-Vizemeister Bischofsmais durch ein Abstauber-Tor von Daniel Wenzl in der 118. Minute. Das Match in Lalling sahen fast 2000 Besucher.

In der 2. Runde treffen nun am Dienstag um 18.15 Uhr in Auerbach Schöfweg und Niederalteich aufeinander. Der Sieger ist Bezirksligist.

Bischofsmais – Schöfweg 1:2 n.V: Vor der prächtigen Kulisse von annähernd 2000 Zuschauern (1894), darunter die Bischofsmaiser Fußballprofis bzw. Brüder Thomas und Marco Pledl, entwickelte sich in Lalling ein nervenaufreibendes Spiel. Die Schöfweger verpassten es nach ihrem frühen Tor zum 1:0 (Kopfball von Simon Schönhofer nach einer Staniczek-Ecke, 5. Minute) Chancenplus und Übergewicht, was der Bezirksligist mit einer Ausnahme einer Phase vor der Halbzeitpause hatte, besser auszunutzen. Es fehlte, wie so oft in dieser Saison, ein Knipser. In diesem Punkt waren die Bischofsmaiser abgeklärter: Torjäger Petr Prucha nutzte einen Abstimmungsfehler zwischen Torwart Johannes Altmann (40) und einem Verteidiger, sprintete dazwischen und spitzelte den Ball ins Netz (36.). Darüber hinaus tauchte der Vizemeister der Kreisliga Straubing selten im gegnerischen Strafraum auf, was aber nicht heißt, dass die Geißkopfkicker nicht torgefährlich gewesen wären. Wenn der Ball bei Prucha landete, ging oft ein Raunen durch Lallings Sportanlage. Ein zweiter Treffer gelang aber auch dem SVB nicht. Verlängerung. Drama: Bischofsmais‘ Keeper Josef Vornehm wehrte einen Schuss außerhalb des Strafraums mit der Hand ab – Schiedsrichter Felix Grund Haidlfing zeigte dem 29-Jährigen „Rot“ (99.). Weil der Kreisligist keinen Ersatzgoalie im Kader hatte, zog mit Spielertrainer Marco Eder ein Feldspieler die Torwarthandschuhe an. Doch auch ihn konnten die nun drückend überlegenen Schöfweger nicht bezwingen, bis Eder einem Freistoß vom besten Spieler auf dem Platz, Simon Schönhofer, nicht abwehren konnte und Daniel Wenzel im Nachschuss zum 2:1 verwandelte – 120 Sekunden vor einem möglichen Elfmeterschießen. Danach herrschte kurz Aufregung, weil aus der SVB-Fankurve Becher und eine Wurstsemmel auf das Spielfeld flogen. Nach ein paar lautstarken Diskussionen mit dem souveränen Referee und verzweifelten Bischofsmaiser Angriffen ging ein Krimi gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit zu Ende. Rot: Josef Vornehm (B, 99./Handspiel außerhalb des Strafraums); Tore: 0:1 Simon Schönhofer (5./Kopfball); 1:1 Petr Prucha (36.); 2:1 Daniel Wenzl (118.). SR Felix Grund (Haidlfing); 1894 Zuschauer.

Salzweg – Niederalteich 1:3: Insgesamt eine klare Angelegenheit für den Tabellen-13. der Bezirksliga, der im Angriff weit gefährlicher agierte, während die Salzweger offensiv kaum Bälle festmachen konnten. Sehr verhalten begannen sie dieses Duell vor 1094 Zuschauern in Garham. Einzig in der 24. Minute gab es eine strittige Szene im Niederalteicher Sechzehner, als der Vizemeister der Kreisliga Passau ein Handspiel gesehen haben wollte. Ansonsten präsentierte sich der Bezirksliga-Relegant deutlich robuster und hatte in Marcel Müller einen ganz starken Angreifer. Der 22-jährige jagte zunächst die Kugel alleinstehend am Salzweger Kasten vorbei (12.), traf dann aber aus zehn Metern ins rechte Dreieck, nachdem er FC-Spielertrainer Stefan Holzinger verladen hatte (37.). Kurz vor der Pause donnerte der Rechtsfuß den Ball aus der Drehung an den Pfosten (44.). Die Niederalteicher Führung war hochverdient. Im Anschluss kein anderes Bild: Müller (60.) und Max Mutz (64.) scheiterten an Salzwegs Keeper Marsel Csaka, und einem Treffer von Thomas Lösl verweigerte der Abseitspfiff die Gültigkeit (65.). Schließlich doch das 2:0, aus Salzweger Sicht unglücklich, weil Johannes Poll eine Lösl-Flanke per Kopf ins eigene Tor ablenkte (75.). Wie aus dem Nichts dann das 1:2 – ein Freistoß von Michael Bloch überraschte SpVgg-Torhüter Josef Schober (79.). Es war ein Strohfeuer, ehe Sebastian Kroner nach Querpass von Timo Schneider mit dem 3:1 die offensive Überlegenheit des Bezirksligisten nochmals dokumentierte (89.). SR Alexander Stadler (Mariakirchen); 1094 Zuschauer.