Viel besser könnte es für den TSV-DJK Oberdiendorf momentan nicht laufen: Mit 4:0 fertigte man am vergangenen Sonntag den SV Grainet ab, eine der Top-Mannschaften der Bezirksliga Ost. Seit der bitteren Last-Minute-Niederlage beim Herbstmeister Vornbach (2:3) haben die Hauzenberger viermal in Serie gewonnen, grüßen aktuell vom dritten Tabellenplatz.
Dabei kickten sie vor rund anderthalb noch in der Kreisklasse. Die PNP hat im Gespräch mit Trainer Meiko Wandl (42) und Torgarant Fabian Schwarz (22) nachgefragt: Wie ist der Lauf der „Deandorfer“ zu erklären? Von ganz allein kommt der Erfolg auf jeden Fall nicht, da sind sich Spieler und Trainer einig. Schwarz hebt einerseits den Zusammenhalt in der jungen Truppe hervor. „Jeder hält bei uns bis aufs Blut zusammen, jeder kämpft für jeden.“ Andererseits, so Coach Wandl, habe man in der Sommerpause hart gearbeitet, um mit der neuen Konkurrenz mithalten zu können. „Wir wussten, dass wir in Sachen Fitness unbedingt zulegen müssen, genauso im taktischen Bereich.“
Die eigene Spielweise haben die „Deandorfer“ gezwungenermaßen angepasst und den Ballbesitzfußball, mit dem sie es in die Bezirksliga schafften, erst mal zurückgefahren. Stattdessen steht die Wandl-Elf jetzt tiefer, wartet auf schnelle Umschaltmomente. Eben ganz im Stile eines Aufsteigers. Oder, wie Fabian „Fabo“ Schwarz es nennt: „Hinten erst mal kompakt stehen und vorne sind wir offen für alles.“
Schwarz und Wandl wollen den Ball flach halten
Dass es so gut funktioniert, daran hatte in der Mannschaft aber keiner geglaubt, gibt der 22-Jährige zu. Nach 14 Spielen liegt Oberdiendorf mit 28 Punkten auf Platz drei, kann mit 34 Toren zudem die zweitgefährlichste Offensive vorweisen. Auch dank Fabo Schwarz: Bereits jetzt hat der Goalgetter wieder 13 Tore auf dem Konto, führt damit die Torjägerliste an.
Ein bisschen Anlauf brauchte er dafür allerdings, vor allem in den ersten Spielen schien ihm sein Torriecher etwas abhandengekommen zu sein. Nach der Verletzung von Spielmacher Dominik Hellauer stellte Wandl jedoch um, ließ mit zwei Sturmspitzen spielen – und der alte Fabo war wieder da. Sein Coach vergleicht ihn sogar mit Thomas Müller: „Er ist ein Raumdeuter, steht immer richtig. Und dann hat er meistens auch noch das nötige Ballglück. Ein richtiges Schlitzohr eben.“
„Der Kader ist jung, das Potenzial immens groß“
Trotz des Erfolgs hält man in Oberdiendorf den Ball flach. Von einer „Momentaufnahme“ spricht Fabo Schwarz und auch Wandl will von einem möglichen erneuten Aufstieg, dem dritten in Folge, nichts wissen. Man wolle sich als kleiner, finanziell limitierter Verein erst mal in der Bezirksliga etablieren. Die Weichen hierfür sind gestellt: Der Kader ist jung, das Potenzial immens groß. „Da ist noch kein Ende in Sicht“, ist sich Wandl sicher.
Für diese Saison heißt das Saisonziel aber erst einmal Klassenerhalt. 38 Punkte sollten laut Wandl dafür reichen, fehlen aktuell noch zehn. Dass sich seine Truppe die auch noch holen wird, daran hat er – auch angesichts des momentanen Laufs – keine Zweifel. Und trotzdem schaut er mit Sorge auf die kommenden Spiele: „Irgendwie durchkommen“ müsse man jetzt und sich „in die Winterpause retten“. Denn neben Spielmacher Hellauer sind noch vier weitere Spieler verletzt, der „Deandorfer“ Kader ist merklich ausgemergelt. Zwölf bis 13 Mann von der Ersten habe Wandl pro Spiel zu Verfügung, den Rest stocke man mit Reservespielern auf.
Umso beeindruckender ist die momentane Serie des Aufsteigers, der natürlich hofft, diese ausbauen zu können. Die nächste Herausforderung wartet am Samstag, wenn die DJK zum Vorrundenabschluss mit ihren Fans nach Niederalteich reist.
15. Spieltag / (Vorrundenfinale) Freitag, 18.30 Uhr: Regen – Osterhofen; Samstag, 14 Uhr: Niederalteich – Oberdiendorf; 15 Uhr: Obernzell-Erlau – Vornbach; 16 Uhr: Waldkirchen – Künzing, Oberpolling – Hutthurm, Grainet – Mauth, Schöfweg – Garham; Sonntag, 15 Uhr: Grafenau – Ruhmannsfelden.