„Wiedergutmachung, hoffentlich“, sagt Sebastian Raml und lacht. Dabei kann der 26-Jährige im Moment selten Späße machen, wenn er über Fußball spricht.
Raml ist seit Sommer Spielertrainer beim Bezirksligisten TSV Grafenau und hat mit den „Stodbärn“ am Samstag eine bittere Erfahrung machen müssen. Die gute Nachricht: Bereits am Dienstagabend kann das 0:8 gegen Vornbach wieder vergessen sein. Die Grafenauer empfangen zum Nachholspiel den FC Künzing (Anstoß 19 Uhr). Mit einem Erfolgserlebnis gegen die formstarken „Römer“ wären die Fans und Trainer (Raml/Alex Adam) wieder milde gestimmt mit den TSV-Fußballern. Aber natürlich wissen alle in der Galgenau, dass die Voraussetzungen alles andere als gut stehen. Künzing hat sieben der zurückliegenden acht Pflichtspiele gewonnen und möchte unbedingt seine Lage im Aufstiegsrennen verbessern mit dem elften Saisonsieg (im 16. Spiel).
Auf der anderen Seite steht eine Grafenauer Mannschaft, die am Samstag in ihre Einzelteile zerfiel gegen die DJK Vornbach. „Man kann gegen den Tabellenführer verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise“, kritisiert Raml, der selbst 90 Minuten mit auf dem Platz stand. Darum sagt er selbstkritisch: „Jeder muss sich an der eignen Nase packen.“ Mit unzähligen Eigenfehlern hätte man die Klatsche eingeleitet, berichtet Raml und findet deutliche Worte: „Wir haben die Mauern, die wir aufgebaut haben, komplett wieder eingerissen.“ Heißt: Die kleine Serie von vier ungeschlagenen Spielen (ab Ende August) und die guten Leistungen in Hutthurm (2:0) und gegen Ruhmannsfelden (1:2) hatten nicht den erhofften Effekt: mehr Stabilität, weniger Fehler.
So will Künzing die „undankbare Aufgabe“ annehmen
Aber die „Stodbärn“ sie haben keine Zeit zu hadern. Der Abstiegskampf hat für sie längst begonnen und in solchen Situation ist es letztlich egal, gegen wen man spielt, „wir brauchen Punkte. Aus den vier Spielen bis zur Winterpause eigentlich sechs plus X“, bestätigt Sebastian Raml. Darum wünscht sich der 26-Jährige, dass er und seine Mitspieler gegen Künzing ein völlig anderes Gesicht zeigen. „Wir brauchen eine andere Grundeinstellung zur Defensivarbeit“, betont Raml.
Künzings Sportchef Daniel Seidl hat schon eine genaue Vorstellung vom Spielverlauf. „Es ist eine sehr undankbare Aufgabe, Grafenau wird eine Reaktion auf die jüngste Niederlage zeigen wollen. Da gilt es für uns dagegenzuhalten, den Kampf annehmen und die Grundtugenden auf dem Platz lassen.“ Neben den Langzeitverletzten stehen dieses Mal auch Simon Göde und Tim Sporrer nicht zur Verfügung, weil sie studienbedingt verhindert sind. Außerdem ist der Einsatz von Max Bauer noch fraglich.
− mid/fed