Bezirksliga Ost
Geht Ruhmannsfeldens Lauf weiter? Mischt Vornbach auch Grainet auf? Hält „Stodbärn“-Lauf gegen Hutthurm?

18.08.2022 | Stand 19.08.2022, 14:21 Uhr

Aufsteiger DJK Vornbach um Kapitän Daniel Fuchs (links) und Lucas Stallmeier (am Ball) hat in den ersten sechs Saisonspielen gezeigt, das er keine Anlaufschwierigkeiten in der Bezirksliga. Das bekam zuletzt der TSV Grafenau um (von rechts) Kevin Kesten, Ondrej Sima und Simon Raml beim 2:2 am Dienstag zu spüren. Am Samstag ist Vornbach beim ebenfalls formstarken SV Grainet zu Gast. −Foto: Michael Duschl

Der 7. Spieltag der Bezirksliga Ost, hält für einige Mannschaften mit Heimrecht hochkarätige Gegner parat: Oberpolling sieht sich gegen Absteiger Passau als „krasser Außenseiter“, der schwächelnde TSV Grafenau hat den Zweiten Hutthurm zu Gast – und Aufsteiger Vornbach flößt auch Grainet eine gehörige Portion Respekt ein.

Oberpolling – Passau

Zwei Punkte nach sechs Runden: Der Saisonstart in der Bezirksliga Ost ist für den SV Oberpolling gründlich daneben gegangen. Spielertrainer Alexander Starkl hat dafür eine simple Erklärung: „An der Einstellung liegt es definitiv nicht. Wir bringen uns aber durch zum Teil haarsträubende individuelle Fehler immer wieder um den Lohn“, sagt der 35-Jährige. Und diese Patzer müsse man schleunigst minimieren, um wieder in Tritt zu kommen. Nächste Gelegenheit dazu ist am Samstag das Derby gegen den 1.FC Passau (16 Uhr).

„Hier sind wir natürlich krasser Außenseiter. Passau hat beispielsweise mit Aklassou, Yildirim oder Weber etliche Offensivkräfte, die ein Spiel jederzeit im Alleingang entscheiden können“, lobt der Angreifer. Für seine Truppe gelte es hier, konzentriert und mannschaftlich geschlossen dagegen zu halten, um sich hier „möglichst anständig zu verkaufen“. Allerdings wächst das „Pollinger“ Lazarett immer weiter an., Neben Langzeitausfällen wie Mario Enzesberger ist diesmal auch der Einsatz der angeschlagenen Jürgen Knödlseder, Alex Starkl, Christoph Brenninger, Philipp Kohlbauer und Benjamin Marold mehr als fraglich. Definitiv fehlen wird Florian Feichtinger.

Starkls Respekt vor Aklassou und Yildirim ist diesmal fehl am Platz, die beiden sind aus dem Passauer Kader ebenso im Urlaub wie Stefan Schulz und Rexhaj. Durch den verdienten Sie in Straubing hat sich der FCP in der Spitzengruppe behauptet. „Wir nutzen aber unsere Chancen noch nicht konsequent genug. Das müssen wir in Oberpolling verbessern, um hier drei Punkte zu holen“, fordert Trainer Johannes Hofer.

TG Straubing – FC Salzweg

„Wir haben in Schöfweg eine verdiente Niederlage hinnehmen müssen“, räumt Salzwegs Trainer Axel Dichtl nach dem 0:2 vom Dienstag ein. Dass dabei einige Cracks gefehlt haben, will er nicht als Ausrede gelten lassen. Bei TG Straubing fordert einer nun Zählbares. „Wir müssen punkten, sonst stecken wir gleich wieder von Beginn an im Abstiegskampf“, sagt Dichtl, der die Gäubodenstädter als gute und spielstarke Truppe einschätzt. Der FCS muss urlaubs- bzw. verletzungsbedingt erneut einige Ausfälle verkraften,

Grainet – Vornbach

Vor dem vereinseigenen Weinfest empfängt der SVG am Samstag (Beginn 16 Uhr) den starken Aufsteiger, der in seinen ersten sechs Bezirksliga-Spielen nur einmal ohne Punktgewinn blieb (3:4 gegen Passau). Dementsprechend selbstbewusst reisen die Vornbacher ins Stadion am Glasbach, wie Abteilungsleiter Michael Jäger ankündigt. Ob Neuzugang Thomas Schopf, dessen Rückkehr aus Hauzenberg am Dienstag nach dem 2:2 gegen Grafenau bestätigt wurde, schon zum Einsatz kommt, stand gestern noch nicht fest. Wie ihre Gäste haben auch die Graineter gute Gründe, selbstbewusst ins Spiel zu gehen. Sie haben genauso viele Punkte wie Vornbach (elf) und alle bisherigen drei Heimspiele gewonnen (10:0 Tore). Zudem stellt der SVG aktuell die beste Abwehr der Liga (drei Gegentore). „Es hat sich schon im Frühjahr und der letzten Saison abgezeichnet, dass wir sehr wenig Tore zulassen, die Mannschaft arbeitet geschlossen und gut nach hinten“, lobt Trainer Jürgen Eder. Das wird sie am Samstag auch machen müssen, denn der Neuling hat seine Qualitäten schon unter Beweis gestellt und scheint keine Anpassungsschwierigkeiten in der neuen Klasse zu haben. Die DJK verfügt über mehrere interessante Kicker wie Kapitän Daniel Fuchs (fünf Saisontore), Lucas Stallmeier (zentrale Figur im Mittelfeld) oder Quirin Bruckbauer (Rechtsverteidiger). Den Zuschauern winkt ein spannendes Spiel, das für den SVG der Auftakt in Duelle mit den derzeitigen Topteams ist: Vornbach, Hutthurm, Künzing. Ein knackiges Programm. „Wir müssen auch in diesen Spielen selbstbewusst nach vorne spielen, wenn wir uns verstecken, haben wir gegen die Topteams sicherlich keine Chance“, weiß Jürgen Eder, der am Samstag auf Tom Binder, Sebastian Seidl und Chris Moser verzichten muss.

Mauth – Ruhmannsfelden

Nach dem enorm wichtigen Heimsieg gegen Oberpolling (3:2) kann der TSV Mauth etwas durchatmen und die Heimpartie gegen Ruhmannsfelden relativ entspannt angehen. Eine Niederlage gegen die Spvgg wäre vertretbar, mit einer guten Leistung, wie sie die Mauther zuletzt fast immer gezeigt haben, dürfte mindestens ein Teilerfolg möglich sein am Sonntagnachmittag.

Die Lerchenfeldkicker feierten vier Siege in Folge und überzeugten mit sehenswertem Offensivfußball. Der Lohn: Rang drei – mit Tuchfühlung zur Spitze. Beim TSV Mauth, wo Tremmel, Dachs und Co. am Sonntag (16 Uhr) gastieren, wollen sie ihren Lauf fortsetzen. Alois Wittenzellner, Sportlicher Leiter der Spvgg, benennt die mannschaftliche Geschlossenheit als Hauptgrund für die jüngsten Erfolge. „Die Jungs machen es richtig gut, auch in Mauth wollen wir auf Sieg spielen.“ Dennoch müsse man auf der Hut sein. „Die Liga ist so ausgeglichen wie selten zuvor, wir müssen immer hundert Prozent geben.“

Gegen Mauth kann Trainer Martin Kress wieder auf seinen Mittelfeldmotor Bastian Kilger zurückgreifen, der zuletzt rotgesperrt fehlte. Verzichten muss er auf Urlauber Raphael Kufner (28), Josef Schmidt (27, Reha nach Knie-OP) und Tim Weinberger (Kreuzbandriss).

Grafenau – Hutthurm

Die letzten fünf Duelle mit Hutthurm haben die „Stodbärn“ allesamt gewonnen und waren in der Tabelle stets vor ihrem morgigen Gegner. Heuer haben sich die Vorzeichen umgekehrt: Hutthurm wirkt gefestigt, spielfreudig und torgefährlich, Grafenau hinkt den Erwartungen hinterher und fällt in erster Linie mit anfälliger Defensivarbeit auf. Mit einer Ausnahme (7:0 in Mauth) hat Keeper Tobias Schopf immer mindestens zweimal hinter sich greifen müssen. Ändert sich das nicht, reißt am Samstag die positive Serie der Grafenauer gegen die Elf von Albert Krenn. „Es muss alles passen, aber wir wollen natürlich versuchen, die Punkte in Grafenau zu behalten. Dazu müssen wir aber unsere groben Fehler abstellen“, sagt Daniel Reitberger, einer von zwei Interimscoaches. Kevin Kesten und Simon Raml fehlen urlaubsbedingt. Der Einsatz von Tobias Eiter ist noch ungewiss. Er verletzte sich am Dienstag in einer intensiven Partie in Vornbach (2:2).

Perlesreut – Schalding II

Im Duell der beiden Tabellennachbarn rechnen sich beide Seiten gute Chancen auf den zweiten Saisonsieg aus. Allerdings wissen die beteiligten Trainer, dass dies nur mit einer Leistungssteigerung gegenüber den zurückliegenden, durchwachsenen Auftritten gelingen wird und erwarten gleichzeitig eine „Reaktion“ von ihrer Truppe, wie Schaldings Reservecoach Christopher Pauli betont. Spannend wird, ob sich am Samstag die Minimalisten aus Schalding (5:7 Tore) oder die spektakelfreudigen Perlesreuter (11:19 Tore) durchsetzen. „Nach vorne sind wir immer für ein Tor gut, aber das hilft uns nicht, wenn wir so viele Gegentore kassieren“, kommentiert Perlesreuts Coach Felix Bachl. Darum ist das oberste Ziel für das Duell mit der Bayernliga-Reserve: „Kompakt stehen!“

Kirchroth – Schöfweg

Trainer Matthias Süß weiß, dass Außenstehende vom SV Schöfweg in Kirchroth einen Sieg erwarten. Aber der 31-Jährige bringt wie aus der Pistole geschossen Argumente vor, warum das Gastspiel beim punktlosen Schlusslicht der Liga kein Selbstläufer wird: „Wir haben im Moment leider einen personellen Engpass und müssen unter anderem auf altgediente Spieler zurückgreifen. Außerdem tun wir uns gegen Nachzügler traditionell schwer und davon abgesehen hat Kirchroth ein paar richtig gute Einzelspieler“, erzählt Süß, der zwei Aufträge für seine Spieler formuliert: „Hellwach sein von der ersten Sekunde an und bloß keinem Rückstand hinterher laufen müssen.“

Regen – Künzing

Einen Text über die Situation beim TSV Regen lesen Sie hier: Toptorjäger verletzt, schlechte Chancenverwertung: Die Gründe für Regens Tiefflug in den Tabellenkeller. In der Freitagsausgabe der Heimatzeitung (Ausgabe Deggendorf) erscheint zudem ein Text über Künzing Top-Stürmer Christian Seidl (14 Tore in sechs Partien).

− aug/He/mid/fed/brö


7. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: Kirchroth – Schöfweg; 16 Uhr: Oberpolling – FC Passau, TG Straubing – Salzweg, Grainet – Vornbach, Regen – Künzing; 17 Uhr: Perlesreut – Schalding II, Grafenau – Hutthurm; Sonntag, 16 Uhr: Mauth – Ruhmannsfelden.