Ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Gerne wendet man diese Weisheit bei Spielen zweier Mannschaften an, die unterschiedliche Voraussetzungen haben. So wie auch beim Gastspiel der Spvgg Osterhofen bei der selbst ernannten „Macht an der B8“, dem FC Künzing.
Beide sind in dieser Saison aber gefühlt Lichtjahre voneinander entfernt. Die Römer liebäugeln mit den Aufstiegsplätzen und Osterhofen droht seit dem Abstieg aus der Landesliga der Durchmarsch in die Kreisliga.
Beim FCK herrscht nach der bitteren Auswärtsniederlage beim ehemaligen Schlusslicht TSV Grafenau (1:2) am Dienstagabend Tristesse. Erneut ließen die Römer eine Möglichkeit zur Aufholjagd auf Leader Vornbach liegen. „Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, lässt Künzings sportlicher Leiter Daniel Seidl wissen. „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir uns fast keine Torchance herausgespielt und in der zweiten Halbzeit haben wir exakt in einer Drangphase von uns das zweite Tor gekriegt“, bedauert Seidl. Generell lassen die Römer immer wieder gegen die sogenannten „Kellerkinder“ Punkte liegen. Deswegen warnt der Sportchef vor Osterhofen. „Wir sind nicht in der Verfassung, dass wir jedes Spiel locker gewinnen. Osterhofens Tabellensituation ist ähnlich prekär, wie die von Grafenau. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Das wird kein Spaziergang und wir werden sie nicht unterschätzen und müssen von Anfang an Gas geben“, gibt Seidl vor, der weit davon entfernt ist, den Einsatzwillen der Truppe abzustreiten. „Sie wollen und kämpfen in jedem Spiel. Es fehlt momentan aber die spielerische Leichtigkeit und das Selbstverständnis. Die Einstellung ist top“, betont Seidl.
Osterhofen präsentierte sich dagegen im Heimspiel gegen den SV Garham wie ein Absteiger. Unter den Augen ihres Ex-Coachs Hans Fischl (1984 bis 1987), der mit Garham einen Trainer-Einstand nach Maß feierte, verloren die Herzogstädter sang- und klanglos 0:3. Zu einfach gelangen den Garhamern die Tore. Tatsächlich fiel die Spielvereinigung wieder in alte Muster zurück. Spielerisch gelang wenig, und die Verteidigung, ohne den verletzten Abwehrchef Tobias Lemberger, war löchrig wie ein Schweizer Käse. Zudem hatte auch der sonst so zuverlässige Torwart Sebastian Grübl nicht seinen besten Tag. Und wo das Tor steht, wissen die Römer mit Goalgetter Chris Seidl ganz genau. Da kann Osterhofen Angst und Bange vor der vorzüglichen Offensive der Künzinger werden. „Wir können in diesem Spiel nur überraschen“, beschwichtigt Osterhofens Trainer Thomas Saller, der die Rollen in diesem Match als klar verteilt sieht. Auch im Hinblick auf das Vorrundenmatch, indem die Künzinger die Osterhofener humorlos mit 4:0 abfertigten. „Nach der desolaten Vorstellung gegen Garham sollten wir im Derby gegen den FC Künzing auf Wiedergutmachung aus sein“, fordert Saller. Wer in Künzing antritt, kann der Übungsleiter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Aktuell gibt es sehr viele Fragezeichen. Somit wird es sich erst am Spieltag entscheiden, wer auflaufen kann!“
„Oida“ will im Optimalfall in Schöfweg dreifach punkten
Es war das erwartet zähe Kampfspiel, das die Zuschauer in Niederalteich erlebten. Bei schwierigen Platzverhältnissen präsentierte sich der Gegner TSV Mauth als zu eklig. Mehr als ein 0:0 kam am Ende nicht dabei heraus. Ähnliche Bedingungen und Gegner erwartet die Himpsl-Elf wohl auch in Schöfweg. „Es erwartet uns ein schweres sowie sehr wichtiges Auswärtsspiel. Jeder aus der Mannschaft weiß, dass uns der Gegner alles abverlangen wird und die Punkte am liebsten Schöfweg behalten will“, schätzt Niederalteichs sportlicher Leiter Tobias Jakob die Voraussetzungen ein. Ob auch Schöfweg den berühmten Beton in der Defensive anrührt, bleibt abzuwarten, deswegen „erwarte ich von unserer Mannschaft die nötige Einstellung und Konzentration in allen Mannschaftsbereichen, damit wir im Optimalfall dreifach punkten können“, fordert Jakob.
Die Gäste haben indes aufgrund des Sieges des TSV Grafenau unter der Woche die rote Laterne, punktgleich mit Osterhofen, übernommen. Und wieder hadern die Schöfweger nach dem 0:3 beim SV Grainet mit dem Schicksal. „Wie schon so oft in dieser Saison haben wir das Spiel ausgeglichen gestalten können und uns die ein oder andere Chance erarbeitet. Am Ende stehen wir dann aber leider wieder mit leeren Händen da“, klagt der spielende Co-Trainer Marcel Eder nach dem erneuten Nackenschlag am vergangenen Wochenende. Aber das Wort „Aufgeben“ kennen sie in Schöfweg nicht und gegen Niederalteich startet die Kölbl-Elf einen weiteren Angriff auf drei Punkte. „Der Fokus liegt in der aktuellen Situation ganz klar auf uns selbst und nicht auf andere Mannschaften. Um den Abstand in der Winterpause nicht zu groß werden zu lassen, müssen wir selbst punkten. Gegen Niederalteich erwartet uns wieder ein unangenehmer Gegner mit sehr guten Einzelspielern“, glaubt Eder, der Niederalteich als „unberechenbar“ einschätzt. „Wir haben bereits in der Vorrunde gesehen, wie schnell man bei Fehlern gegen sie bestraft wird“, betont der 28-Jährige und fordert: „Dennoch wollen wir zuhause wieder kompakt auftreten und die Grundtugenden auf den Platz bringen. Wenn wir dass schaffen, muss uns daheim erst mal jemand schlagen!“
− red