Das spannendste Meisterschaftsrennen in der Bezirksliga Ost seit vielen Jahren hat für den 1.FC Passau ein glückliches Ende genommen. Durch den sicheren 3:0-Erfolg in Regen und das gleichzeitige 2:2 des Rivalen SV Hutthurm in Mauth hat das Team von Trainer Axel Dichtl tatsächlich auf den letzten Metern noch den Titel erobert. Die Erleichterung war zum Greifen, die Freude riesig – die Fußballer des Traditionsklubs haben an Pfingsten ein ausgedehntes Party-Wochenende verlebt.
„Bei der Schlussphase in Regen war man schon leicht herzinfarktgefährdet. Auf einmal glich Hutthurm wieder aus. Man weiß ja, wie oft sie in den letzten Wochen ganz spät noch Spiele gedreht haben. Das ging schon an die Nerven. Umso schöner war das Gefühl, als die Nachricht vom Schlusspfiff in Mauth kam, da ist alle Anspannung abgefallen“, blickt der sportliche Leiter Stefan Kurz zurück. Nach der Übergabe der Meisterschale durch den flugs von Mauth nach Regen geeilten Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier brachen im Passauer Lager alle Dämme.
Fahrt mit Cabrio-Bus durch Passau
„Wir hatten zwar vorsichtshalber Meister-T-Shirts dabei, ansonsten war aber vorher nichts geplant. Die Spieler sind mit dem Fanbus zurück gefahren, es folgte eine schöne Feier im Vereinslokal, ehe einige noch durch die Stadtbars gezogen sind“, schmunzelt Kurz. Am Samstag wurden im Cabrio-Bus mehrere stimmungsvolle Stadtrundfahrten absolviert. „Alle waren super drauf, es waren sehr schöne Tage. Wir sind unendlich froh, dass wir das große Ziel im Endspurt noch erreicht haben. Es freut mich für unsere vielen ganz jungen Spieler, die haben sich das wirklich verdient“, sagt Kurz.
Natürlich sind die Verantwortlichen längst dabei, die Weichen für die neue Spielzeit zu stellen. Man gehe ohne Druck in das Abenteuer Landesliga und fiebere schon jetzt den Duellen mit den Niederbayern-Kontrahenten wie Hauzenberg oder Deggendorf entgegen. „Es wird schon eine echte Hausnummer für unsere Burschen. Wir gehen das aber mit breiter Brust an und trauen uns auf jeden Fall zu, hier zu bestehen“, gibt sich der sportliche Leiter selbstbewusst.
Externe Verstärkungen werden kommen
Freilich würden die langfristigen Ausfälle der Kreuzbandpatienten Christoph Wimmer und Samuel Andert weh tun. Auch Youngster Julian Kornreder wird nach seiner Sprunggelenksverletzung noch einige Zeit fehlen. Beim 1.FC Passau will man aber die Gelegenheit nutzen, um weitere talentierte Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs einzubauen. Auch externe Verstärkungen werden laut Kurz noch kommen.
Am Dienstag sieht sich der Ost-Meister nochmals gefordert. Ab 18.45 Uhr geht es auf dem Rasen der DJK Passau-West – das Dreiflüssestadion ist nach wie vor gesperrt – im niederbayerischen Endspiel gegen West-Champion FC Dingolfing um den Bezirkstitel sowie eine schöne Prämie von 2000 Euro. „Das Spiel nehmen wir gerne mit und freuen uns dann auf vier Wochen ohne Fußball“, sagt Stefan Kurz.
Hutthurm auf dem Zahnfleisch
Diese Pause hätte auch der SV Hutthurm in vollen Zügen genossen. Aber nach dem verpassten Meister-Matchball beim hochemotionalen Duell in Mauth geht es darum, sich für die Relegation wieder aufzuraffen. „Das 2:2 war natürlich total enttäuschend. Wir haben uns nach gutem Beginn den Schneid abkaufen lassen“, monierte Trainer Albert Krenn, der nach Fassung rang. Jetzt werde es ganz schwer, sein Team komme ohnehin körperlich auf dem Zahnfleisch daher. „Es hilft aber alles nichts. Wir müssen diesen Rückschlag schnell verdauen und die Herausforderung Relegation annehmen“, meinte Sportleiter Konrad Behringer am Tag danach. Zeit, der vertanen Chance nachzutrauern, bleibt nicht. Am Donnerstag (18.30 Uhr) geht es schon los in der Aufstiegsrunde mit dem Heimspiel gegen den SSV Eggenfelden.