Es sah eigentlich so aus, als ob sich die Spvgg Osterhofen im Aufwind befindet. Zwei Siege infolge beim TSV Mauth (3:1) und gegen den SV Schöfweg (1:0) sorgten für kollektives Durchatmen im Lager der Herzogstädter, ehe beim deftigen 0:6 beim SV Grainet dem temporären Höhenflug eine kräftige Bruchlandung folgte. Fakt ist: Nach gut der Hälfte der absolvierten Spiele der Vorrunde geht bei den Osterhofenern vor dem Derby gegen Niederalteich nur um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost.
Klar kann man gegen Grainet verlieren, aber die Art und Weise lässt viele beim Landesligaabsteiger grübeln. „Grainet gehört mittlerweile mit zu den Topteams der Liga, deshalb wussten wir bereits im Vorfeld, was uns erwartet. Die mehr als deutliche Niederlage, die auch in der Höhe absolut verdient war, zeigt jedoch ganz klar, dass wir immer an unser Maximum gehen müssen, um in dieser Liga bestehen zu können“, analysiert Stefan Irmen, Sprecher und momentan Reservetorwart der Osterhofener.
Nun steht am heutigen Freitagabend (18 Uhr) der nächste Brocken auf dem Programm und sollte sich Osterhofen ähnlich präsentieren wie in Grainet wird auch gegen „Oida“ das punkten schwierig werden. Das weiß auch Irmen: „Vergangenen Freitag haben wir nicht nur schlecht Fußball gespielt, sondern uns als ganze Mannschaft hängen und einige Sachen der letzten Wochen komplett vermissen lassen. Wir hatten deshalb unter der Woche einiges aufzuarbeiten und haben hoffentlich die richtigen Worte gefunden, um den Schalter wieder umzulegen“, hofft Irmen auf Besserung gegen Niederalteich.
Vor der Saison haben viele die Spvgg Niederalteich dort erwartet, wo sich jetzt die Herzogstädter tummeln. Genau umgekehrt sieht es jedoch nach neun gespielten Matches aus. Niederalteich hat schon stolze 17 Punkte gesammelt und ist mit Platz fünf mehr als im Soll. Und mit dem Rückenwind von zwei Siegen am Stück kreuzen sie nun in den Osterhofener Seewiesen auf. „Niederalteich hat eine junge und hungrige Mannschaft, die sich die kommenden Jahre mit Sicherheit in der Bezirksliga mehr als etablieren wird“, glaubt Irmen.
Das Derby gab es zuletzt vor 15 Jahren in der Kreisklasse
Niederalteichs Sportchef Tobias Jacob zeigt sich erfreut über die Zwischenbilanz: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Punktausbeute sind wir natürlich sehr zufrieden. Das ist ein Verdienst des ganzen Teams, sowohl unser Trainergespann als auch die Mannschaft machen einen sehr guten Job“, schwärmt Jakob, der sich aber die Favoritenrolle nicht in die Schuhe schieben lässt. „Auswärts in Osterhofen erwartet uns eine schwere Aufgabe. Wir dürfen uns nicht vom Ergebnis gegen Regen (2:0, Anm. d. Red.) blenden lassen. Osterhofen hat in den Vorwochen bewiesen, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sein können. Ziel ist aber, etwas Zählbares aus dem Derby mitzunehmen“, gibt der sportliche Leiter vor, der weiterhin auf Topstürmer Marcel Müller (23) verzichten muss. Ein Sturmproblem hat „Oida“ jedoch nicht. Auch wenn zusätzlich aus der Abteilung Attacke Luca Kapfenberger (19) noch länger verletzt ausfällt, lässt es der zum Stürmer umfunktionierte Sebastian Kroner (22) ordentlich krachen. In acht Partien netzte der Mittelfeldmann acht Mal ein – und gehört zu den Top-Torschützen der Liga.
Zeigt die Heimelf am Freitagabend wieder ein anderes Gesicht? „Für uns wird eine geordnete Defensivarbeit auf jeden Fall an erster Stelle stehen. Ansonsten freuen wir uns auf dieses Derby, dass es zuletzt vor 15 Jahren in der Kreisklasse gab und hoffen natürlich, dass wir die Punkte in Osterhofen behalten können“, sagt Irmen.
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Auf ihn wird Osterhofen ein besonderes Augenmerk haben: Aktuell ist Sebastian Kroner (r.) mit acht Toren Niederalteichs Top-Torjäger. − Foto: Helmut Müller
