16. Spieltag in der Bezirksliga Ost
1.FC Passau mit Revanchegelüsten – Schaller will die „Schokoseite“ sehen – Jägers Warnungen

28.10.2022 | Stand 28.10.2022, 11:52 Uhr

Zweimal netzte Sebastian Loibl (links) gegen Passau im Hinspiel (4:1) ein. Entsprechend motiviert werden Kapitän Chris Wimmer und die FC-ler die Rückpartie in Angriff nehmen. −Foto: Mike Sigl

Zum Rückrunden-Auftakt hatten sich die beiden Spitzenteams der Bezirksliga Ost, 1.FC Passau und DJK Vornbach, 1:1 getrennt. Diesmal haben die FC-ler erneut daheim gegen Hutthurm noch eine Rechnung offen, die Vornbacher müssen beim weiter schwächelnden FC Salzweg bestehen. Der SV Oberpolling hat nach dem achtbaren 2:2 in Schalding auch daheim gegen Grafenau Zählbares im Visier.

Passau – Hutthurm: Das Hinspiel war schon eine Riesenüberraschung, mit 4:1 hatten die Hutthurmer den 1.FC Passau aufs Kreuz gelegt. Mittlerweile haben sich die Kräfte etwas verschoben, der Landesliga-Absteiger sitzt auf dem Tabellenthron, sein Bezwinger vom 2. Spieltag hat sich im besseren Mittelfeld positioniert. „Hutthurm hat eine gute Mannschaft und ist vor allem in der Offensive top aufgestellt. Wir müssen wieder mit mehr Durchschlagskraft agieren, dann werden die Punkte auch in Passau bleiben“, sagt sportlicher Leiter Stefan Kurz. Noah Aklassou und Felix Hochholzer sind nach ihren abgelaufenen Sperren wieder mit dabei, dafür fehlen die verletzten Alexander Moser, Dominik Aicher, Alexander Kotlik, Gabriel Bauer und Patrick Weber.

„Wir können befreit aufspielen, Druck hat nur Passau“, sagt Albert Krenn (37), der freilich keineswegs eine Mauertaktik bevorzugt. „Mit einem Punkt könnten wir sehr gut leben. Um erfolgreich zu sein, sollten wir aber nicht nur defensiv denken“, warnt der Hutthurmer Spielertrainer, „die Mischung wir ausschlaggebend sein.“ Die Offensivabteilung kann sich aber nicht in ihrer besten Formation präsentieren, weil neben dem schon länger fehlenden Fabian Semsch seit dem Pokalspiel gegen Mauth (3. Oktober) Filigrantechniker Adrian Böck nicht auflaufen kann. „Ihn kannst du nicht so einfach eins zu eins ersetzen. Er fehlt uns sehr, wir möchten aber nicht aufgrund verletzter Spieler Ausreden suchen. Unsere Offensive hat nach wie vor Spiel für Spiel genügend Chancen, um sie zu entscheiden zu können.“

Oberpolling – Grafenau: Ein bisserl trauert man in Oberpolling einem möglichen Sieg in Schalding nach; in Minute 77 hatten die Dreiburgenländer bei der Bayernliga-„Zweiten“ das 2:1 erzielt, drei Minuten darauf konnte der Gastgeber ausgleichen. „Schade, da wäre mehr drin gewesen“, sagt SVP-Spielertrainer Alexander Starkl. Positives kann er der Partie dennoch abgewinnen. Nach der Niederlage in Regen eine Woche davor „war uns wichtig, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt. Das hat sie getan“. Ungeachtet der Situation von Samstag-Gast Grafenau, der zuletzt ebenfalls gegen Regen verlor, hat sich der Tabellen-14. vorgenommen: „Wir wollen unbedingt noch vorm Winter den Anschluss ans rettende Ufer herstellen und dazu brauchen wir zuhause einen Dreier. So werden wir das Spiel auch angehen“, sagt der 35-jährige Offensivmann entschlossen.

Schöfweg – Schalding II: „Wir ziehen das Positive aus dem Spiel“, kommentiert Christopher Pauli das 2:2 gegen Oberpolling, „wir sind zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen und haben bis zum Schluss alles versucht, das Spiel komplett zu drehen“. In Schöfweg erwartet den SVS-Coach und seine Mannschaft ein Gastgeber, der Fußballspielen kann und hohen Einsatz in die Waagschale wirft. „Eine starke Mannschaft, die vor allem extrem heimstark ist“, sagt der 33-Jährige. 16 Punkte in sieben Spielen bestätigen diese Einschätzung. Doch will Pauli dem Tabellenachten, der nur zwei Punkte vor seinem Team liegt, mit ähnlichen Mitteln begegnen. „Wir wollen versuchen mit der gleichen Leidenschaft wie im Auswärtsspiel in Künzing aufzutreten und werden alles versuchen nicht mit leeren Händen nach Schalding zurück zu fahren.“ Vor zwei Wochen siegten die Schaldinger im Römerdorf völlig überraschend mit 1:0. Wie damals fehlen erneut Luis Grubmüller und Florian Schabl, hinter Niklas Schröder steht noch ein dickes Fragezeichen.

Salzweg – Vornbach: Auf eine ebenso enge Partie wie im Hinspiel (2:2) stellen sich die Vornbacher in Salzweg ein. In der Nachholpartie des 2. Spieltags hatte der Aufsteiger spät noch den Ausgleich erzielt (87. Minute) und damit nach dem 3:1-Sieg in Kirchroth den vierten Punkt festgemacht. „Die Hausherren werden um jeden Meter kämpfen“, sagt Michael Jäger voraus, die DJK, so der Vornbacher Abteilungsleiter „wird eine geschlossene Mannschaftsleistung brauchen, um was Zählbares mitnehmen zu können“. Und die eigenen Anhänger, die dem Neuling kräftig den Rücken stärken. „Bei ihnen möchten wir uns bedanken für die tolle Unterstützung beim Spiel in Passau“, stellt Jäger heraus. Auch in Salzweg werde man sich über jeden Fan freuen. Nach wie vor auf der Verletztenliste steht Moritz Krompaß, hinter weiteren angeschlagenen Spieler stehen Jäger zufolge Fragezeichen.

− brö/He



Regen – Grainet: Zweimal hat seine Mannschaft zuletzt gewonnen, gegen Oberpolling (2:0) bzw. jüngst in Grafenau (3:2), bei den „Stodbärn“ zumindest keine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist Regens Trainer Michael Schaller nicht so recht zufrieden. Ihm fehlt die Beständigkeit.

„Meine Truppe ist im Moment wie eine Wundertüte. Gute Auftritte wie in Grafenau und richtig lethargische Vorstellungen wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab“, bilanziert der 41-Jährige, nachdem Niederlagen beim Letzten Kirchroth (0:1) bzw. bei Mitaufsteiger Perlesreut (1:2) vorangegangen waren. Die Vorgabe ist darum klar: „Ich hoffe, daheim gegen Grainet zeigen wir den Zuschauern wieder unsere Schokoseite“, formuliert es Schaller. Er hält große Stücke auf den Gast, der freilich nur zwei Punkte besser gestellt ist. „Mit Grainet erwartet uns nicht nur eine sympathische Mannschaft, sondern auch eine gut organisierte Truppe ohne große Schwachstelle.“ Als Mittel, die Gäste mit „Regener Schokolade“ zu überziehen, bemüht er die bekannten Zutaten: eigene Fehler vermeiden, Chancen konsequent nutzen. Der neuerlich verletzte Günther Denk kann dies nicht machen, ein Einsatz von Trainer-Bruder Alexander Schaller ist fraglich.

TG Straubing – Künzing: Es war der erhoffte Befreiungsschlag, auch wenn das 4:3 gegen Schöfweg für den Ost-Bezirksligisten FC Künzing ein hartes Stück Arbeit war. Insgesamt vier Elfmeter – je zwei auf beiden Seiten – prägten die Partie. Doch den „Römern“ dürfte das Zustandekommen herzlich egal sein. Nach zuvor vier Niederlagen in fünf Partien hat sich die Elf von Thomas Prebeck selbst vorläufig aus der Krise gezogen und als Vierter mit einem Spiel weniger den Anschluss an die Ligaspitze um Passau, Vornbach und Ruhmannsfelden gehalten.

Am Sonntag (14 Uhr) wartet eine Pflichtaufgabe auf die Künzinger: Es geht zu Schlusslicht Türk Gücü Straubing. Im Hinspiel gab’s einen souveränen 3:0-Sieg. Die Gäubodenstädter sind seit Mitte August sieglos.

− aug



Kirchroth – Ruhmannsfelden: Abhaken, weiter geht’s – so sagt man für gewöhnlich nach Niederlagen, im Fall der Spvgg Ruhmannsfelden ist dies anders, nämlich nach einem Sieg, wie nach den Worten von Trainer Martin Kreß abzuleiten. „Gegen Salzweg haben wir es wieder geschafft, nicht unsere beste Leistung abzurufen“, konstatiert der 37-Jährige. „Was allerdings doch positiv war, wir haben bis auf eine Chance in der 90. Minute nichts zugelassen. Wir hatten zwar selbst auch nur zwei, drei Chancen, aber nicht unverdient gewonnen. Und mehr als die drei Punkte interessiert im Nachhinein auch nicht.“

Die Aufgabe in Kirchroth habe wieder einen anderen Charakter. Die Torfolge im Hinspiel (5:2), als die Lerchenfeldkicker erst mit zwei Treffern in den letzten zehn Minuten alles klar machen, deutet gewisse Qualitäten beim Schlusslicht an. „Die Mannschaft kann Fußball spielen, vor allem im Zentrum, und macht relativ viele Tore. Es wird eine schwierige Aufgabe, vor allem auswärts“, warnt Kreß – zehn Punkte hat sein Team in sieben Spielen zusammengekratzt. Und nicht nur deswegen ist er vorsichtig, die Kadersituation – zu den Langzeitverletzten kommen als neue „Fälle“ Basti Kilger und Sebi Tremmel, zwei Dauerbrenner auf dem Feld – erfordert dann wieder Umstellungen. Und dennoch: Favorit sind die Ruhmannsfeldener allemal.

− brö