Ein Duell der Zahlen gibt es zum Rückrundenauftakt in der Bezirksliga Mittelfranken Süd: Etwa acht Kilometer liegen Heideck und Hofstetten auseinander, das Derby am Samstag (15 Uhr) mutiert zum Sechs-Punkte-Spiel. In der Tabelle hat Aufsteiger TSV Heideck einen Vorsprung von vier Zählern auf die SF Hofstetten.
TSV-Coach Vierke: „Prinzipiell steht schon etwas auf dem Spiel“
Es ist die letzte Möglichkeit für Heideck, im Oktober zu einem dreifachen Punktgewinn zu kommen. Dazu muss die torlose Zeit von 282 Minuten beendet werden. „Zumindest haben wir es thematisiert“, versuchte Trainer Markus Vierke die Torblockade im Training zu beheben. Die Tabellenneunten demontieren sich zum Teil selbst, wechselnd verabschieden sich Spieler zum Beispiel in den Urlaub. „Dies zieht uns einige Prozente raus“, klagt Vierke, der jedoch generell überzeugt ist von seinem Team: „Der gesamte Kader hat in sich mehr stecken.“
Im Hinspiel endete die Auseinandersetzung 1:1. Ein erneutes Unentschieden würde Heideck nicht wirklich weiterbringen. „Prinzipiell steht schon etwas auf dem Spiel“, meint Vierke, da ein solch naheliegendes Derby in der Bezirksliga wohl einige auswärtige Zuschauer anzieht. Die Heimfans hatten zuletzt bei nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen wenig zu jubeln. Am vergangenen Spieltag gab es ein 0:1 bei Fortuna Neuses zum Rückrunden-Auftakt der Bezirksliga.
Dieser fiel für die SF Hofstetten wegen der schlechten Platzverhältnisse aus, also starten die Sportfreunde erst an diesem Wochenende in die zweite Saisonhälfte der Bezirksliga Süd. An den Gegner hat Hofstetten nicht die besten Erinnerungen. Beim angesprochenen 1:1 im Hinspiel gelang zwar ein später Führungstreffer, die SFH mussten jedoch noch später den Ausgleich hinnehmen.
Schon etliche Spiele der TSV-Truppe beobachtet hat Hofstettens spielender Co-Trainer Patrick Willemsen. Der SF-Torjäger bezeichnet die Gastgeber als „kampfstarke Mannschaft“, welche „viel mit dem Körper“ agiert. Trainer Christian Krach pflichtet ihm bei: „Eine sehr körperbetont spielende Mannschaft, die viel mit langen Bällen arbeitet“, sagt er über den Aufsteiger, „die Aufstiegseuphorie ist mittlerweile wohl schon etwas verflogen, aber sie stehen trotzdem gut da“.
Und zwar drei Ränge und eben vier Zähler vor Hofstetten. Aus Sicht von Krach ist es also wieder mal Zeit für einen „Dreier“. Weil seine Mannschaft zuletzt vier Unentschieden am Stück eingefahren hat, „und weil man ein Derby nicht verliert. Wir wollen auf dem großen Heidecker A-Platz auf jeden Fall was mitnehmen.“ Personell sind fast alle Mann an Bord, lediglich auf den nach seiner Roten Karte aus dem Feuchtwangen-Spiel noch gesperrten Nicolae Maracine müssen die Hofstettener verzichten. Apropos Feuchtwangen: Hatte der TuS vor zwei Wochen am Irle noch über den späten Ausgleich zum 3:3 in der 94. Minute gejubelt, musste er eine Woche später in der exakt gleichen Minute den K.o. in einem weiteren Sechs-Punkte-Spiel in Stopfenheim hinnehmen. DJK-Torjäger Johannes Börlein verwandelte in dieser 94. Minute einen Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer.
Es bleibt eng im Tabellenkeller der Bezirksliga Mittelfranken Süd – aber wenn sich jemand in diesen Gefilden auskennt, dann die Überlebenskünstler aus Hofstetten. Ein Experte ist auch Willemsen, der in Bezug auf seine Mannschaft und den TSV Heideck prognostiziert: „Es wird für beide Mannschaften bis zum Ende spannend.“
Trotz der Hofstettener Fähigkeiten, im Tabellenkeller zu überleben, soll nun der Befreiungsschlag her, der laut Willemsen auch realistisch ist, da „wir qualitativ fußballerisch besser sind“, ist der Offensivmann überzeugt.
gfd/hoc
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