Bezirksliga Mittelfranken Süd
Greding reist als Team der Stunde zu unkonstanten Hilpoltsteinern – Meckenhausen klarer Favorit

05.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:35 Uhr |

Im Derby wollen die Gredinger (links Felix Templer, rechts Leon Mayinger) den siebten Sieg in Folge einfahren, während es für die Hilpoltsteiner (Mitte Jörg Kotschak) um wertvolle Punkte gegen den Abstieg geht. Foto: DK-Archiv

Das Derby am 27. Spieltag der Bezirksliga Mittelfranken Süd zwischen dem TV Hilpoltstein und dem TSV Greding, das bereits an diesem Samstag (16 Uhr) steigt, ist gleichzeitig ein Duell ganz unterschiedlicher Vorzeichen. Während der TSV derzeit die Mannschaft der Stunde ist, haben die Burgstädter mit fehlender Konstanz zu kämpfen. Auch im Aufsteigerduell zwischen Schlusslicht Wettelsheim und dem Zweiten TSV Meckenhausen sind die Rollen klar verteilt.

TV Hilpoltstein - TSV Greding (Samstag, 16 Uhr): Der Vorsprung der Hilpoltsteiner auf die Gefahrenzone ist nach der Niederlage gegen den ESV Ansbach-Eyb (0:2) mittlerweile auf magere fünf Punkte geschmolzen. Daher will der TV im anstehenden Derby nun endlich die 40-Punkte-Marke überspringen, um sich etwas Luft zu den Abstiegsrängen zu verschaffen. Allerdings bekommen es die Hausherren mit einem harten Brocken zu tun. Die starken Leistungen des TSV Greding in den vergangenen Wochen untermauert der Schwarzachstädter Topscorer Fabian Schlupf, der es in der laufenden Spielzeit bereits auf eindrucksvolle 22 Scorerpunkte bringt.

„Wir schaffen es nicht, Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Es führen viele Faktoren zur Niederlage, unter anderem fehlt uns ein wenig das Spielglück – das wird uns aber keiner schenken, wir müssen uns das holen. Es wird Zeit, dass wir wieder punkten“, ist sich das Hilpoltsteiner Trainergespann Julian Schmidpeter und Martin Baeck-Gugel einig.

In den vergangenen acht Ligaduellen zwischen den beiden Kontrahenten fanden die Begegnungen im Übrigen jeweils einen Sieger, das letzte Remis stammt aus dem Jahr 2013. Dieses Mal jedenfalls sind die Burgstädter die Außenseiter. Darüber sind sich auch die beiden TV-Coaches einig: „Sechs Siege am Stück sprechen eine deutliche Sprache, die Rollen sind am Samstag deshalb klar verteilt. Wir werden schwer arbeiten müssen, um etwas Zählbares behalten zu können. Dennoch liegt es voll und ganz in unserer Hand: Wenn wir auf dem Platz mehr wollen als der Gegner, hat es jeder schwer gegen uns.“

Nach wie vor hat sich die Personalsituation im Lager des TV nicht wirklich entspannt, neben Jörg Kotschak, Christian Meixner und Janis Steiner muss der Tabellensiebte wohl auch den Ausfall seines Kapitäns Benedikt Herzog verkraften.

Dagegen hat die Mannschaft von Trainer Patrick Grabmann beim TV Hilpoltstein nach zuletzt sechs Siegen in Folge die Chance, ihre bisherigen Leistungen in diesem Jahr zu krönen. „Wir wollen den Derbysieg“, fordert der Übungsleiter und ist sich sicher, seine Mannschaft diesbezüglich nicht besonders motivieren zu müssen. Schon allein wegen der 0:3-Niederlage im vergangenen September habe man etwas gutzumachen, erklärt Grabmann. Damals waren die Vorzeichen aus Gredinger Sicht genau umgekehrt. Vor dem Derby verzeichneten die Grünhemden vier Spiele ohne Sieg; nach einer blutleeren Vorstellung und der daraus resultierenden Pleite im Derby war der TSV auf einen Relegationsplatz gegen den Abstieg abgerutscht. Damit schien das von Grabmann ausgegebene Saisonziel, einen Platz unter den „Top 5“ zu erreichen, in weiter Ferne zu sein.

Doch nach ihrer jüngsten Erfolgsserie nehmen die Gredinger mittlerweile wieder Rang fünf ein. Sollte dies auch am Saisonende so sein, wäre dies „ein Riesenerfolg“ und würde die Einstellung des Vereinsrekords bedeuten, erklärt Grabmann. Dies sollte nicht unmöglich sein, denn die vier noch ausstehenden Punktspiele kann der TSV mit breiter Brust angehen. „Bei uns stimmt momentan die Einstellung, wir sind spielerisch besser und taktisch variabler geworden und stehen in der Abwehr sehr gut“, nennt der Übungsleiter die wichtigsten Gründe für den jüngsten Höhenflug des TSV. Er verweist außerdem darauf, dass man in diesem Jahr mit dem ASV Zirndorf, dem SC Aufkirchen und dem FC Wendelstein schon drei der ersten vier Mannschaften in der Tabelle der Bezirksliga Süd besiegt habe und betont: „Von den fünf Gegentoren, die wir in den vergangenen sieben Spielen kassiert haben, ist nur eines aus dem Spiel heraus entstanden.“ Zudem habe man auch gegen die Spitzenteams mehrere „Riesenchancen“ gehabt. Dies zeige, dass sich seine Elf derzeit vor keinem Gegner verstecken müsse.

Bezüglich der Startformation des TSV Greding in Hilpoltstein sind im Vergleich zu den vergangenen Begegnungen kaum Veränderungen zu erwarten. Moritz Rabl fällt mit einer Muskelverletzung sicher aus. Ob der angeschlagene Mannschaftskapitän Christoph Biedermann mitwirken kann, entscheidet sich laut Grabmann wohl kurzfristig.

tvh/nur


SV Wettelsheim - TSV Meckenhausen (Samstag, 16 Uhr): Wenn der TSV Meckenhausen (2. Platz), der ebenfalls am Samstag um 16 Uhr gefordert ist, zum bereits als Absteiger feststehenden Schlusslicht SV Wettelsheim reist, ist für viele aufgrund der Tabellensituation eigentlich klar: Gewinnen kann nur der TSV. Doch wie die Erfahrung zeigt, gibt es bei solchen Konstellation selbst in der Bundesliga immer wieder große Überraschungen. Daher will die Mannschaft von Spielertrainer Dominik Betz, die als Aufsteiger bislang eine phänomenale Runde spielt und vier Spieltage vor Saisonende bereits fünf Zähler Vorsprung auf den Dritten ASV Zirndorf hat, die Begegnung in Wettelsheim nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn als sicherer Absteiger kann das Team von Julian Dürnberger befreit aufspielen und so auch noch die besser platzierten Teams ärgern.

Das TSV-Team um Kapitän Stefan Hamperl will dennoch punkten und weiß, worauf es ankommt: „Wir haben dieses Jahr schon viel erreicht, womit keiner rechnen konnte. Wenn wir nicht wie bisher konzentriert in jedes Spiel gehen, werden wir keine Punkte holen. Dürnbergers Mannschaft ist nicht umsonst gemeinsam mit uns aufgestiegen. Sie haben ihre Qualität, haben heuer zuhause einige Punkte geholt und werden sicher auch gegen uns alles versuchen“, sagt Meckenhausens Abteilungssprecher Christoph Baumann und ergänzt: „Wir wollen einfach das gute Gefühl der vergangenen Spiele mitnehmen und alles dafür tun, dass auch dieses Spiel mit einem Erfolg für uns belohnt wird.“ Ähnlich sieht das TSV-Coach Betz: „Wir wollen in unserem letzten Auswärtsspiel der Saison etwas mitnehmen. Aber Wettelsheim ist ein unangenehmer und robuster Gegner, der nichts zu verlieren hat und heimstark ist.“

HK

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