Die Minimalisten des SV Erlbach sind weiter auf der Erfolgsspur. Mit 1:0 konnte sich das Team von Trainer Lukas Lechner beim Tabellenvorletzten TSV Grünwald durchsetzen und hält Anschluss an die Spitzengruppe der Fußball-Bayernliga Süd. Mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer TSV 1860 München II bei einem Spiel weniger rangiert man nun auf Platz 4.
Auch wenn das Ergebnis knapp war, der neunte Erlbacher Saisonsieg war hochverdient. Über weite Strecken dominierte der Gast den Aufsteiger, der namhaft besetzt ist und nach einem katastrophalen Start in die Spielzeit zuletzt etwas mehr Stabilität gewinnen konnte. Der SVE war von Beginn an gut in der Partie und spielte auf Sieg. Die Heimelf hatte in der ersten Halbzeit keinen Torschuss zu verzeichnen, selbst Gegenstöße in die Erlbacher Hälfte waren an einer Hand abzuzählen. Und so wurde es einmal mehr ein Geduldspiel für den Meister. Abwarten, diszipliniert spielen, die Zweikämpfe annehmen, sich den Gegner zurechtlegen und dann die Chance nutzen, ist aber ein Muster, dass Erlbach mittlerweile mit Bravour beherrscht.
Erste Möglichkeiten nach einer Viertelstunde
Erste Möglichkeiten ergaben sich nach einer guten Viertelstunde. Christopher Obermeier kam nach einer Ecke von Tobias Steer zum Kopfball, die Kugel ging knapp drüber (16.). Dann rutschte ein weiter Ball durch auf Simon Hefter, der plötzlich allein vorm Tor war, aber zu lange zögerte und noch geblockt werden konnte (37.). Der unrühmliche Höhepunkt des Duells ereignete sich wenige Minuten später. Hefter wollte in der eigenen Hälfte gerade zu einem Angriff ansetzen, als ihm Jasmin Kadiric brutal von hinten in die Beine fuhr. Eine völlig unverständliche Aktion, ein einfaches Halten hätte die Angriffsaktion von Hefter ebenso unterbunden. Regionalliga-Schiedsrichter Maximilian Riedel (FC Horgau) stellte den Übeltäter sofort vom Platz (42.). Die Überzahl konnte Erlbach schnell nutzen, Erich Kirchgessner bediente Tobias Steer, dessen Schuss von TSV-Torwart Lukas Brandl noch pariert wurde. Gegen den Nachschuss von Florian Wiedl war der Keeper dann aber machtlos (43.). Das dritte Saisontor für den Youngster, der bereits in der Hinrunde beim 3:1 gegen Grünwald traf.
Auch nach dem Seitenwechsel bleibt Erlbach am Drücker
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Gast am Drücker und versuchte, mit dem 2:0 die Vorentscheidung gegen dezimierte Grünwalder herbeizuführen. Der mittlerweile eingewechselte Lenny Thiel konnte weder nach Wiedl-Vorarbeit (53.), noch nach einem schönen Schuss von Tobias Steer (58.) seine Ladehemmung überwinden, in letzter Sekunde rettete ein Verteidiger (58.). Die nächste Großchance hatte Tobias Steer, der für enorm viel Wirbel sorgte. Sein Schuss aus 20 Metern klatschte an die Latte, der Nachschuss von Hefter ging an den Pfosten (60.). Und auch per Freistoß blieb Steer sein Treffer an diesem Tag verwehrt, erneut traf der Offensivmann nur die Latte (65.).
Die letzte Gelegenheit für Erlbach hatte Sebastian Hager bei seinem Saisondebüt. Er ließ einen Gegenspieler aussteigen, verfehlte das Tor jedoch knapp (79.). Der TSV kam vor gerade einmal 100 Zuschauern in der 82. Minute zu seiner einzigen Chance. Linor Shabani schoss einen Freistoß, der abgefälscht wurde, aber letztendlich kein Problem war für SVE-Goalie Richard Gergye. So blieb es beim knappen 1:0-Erfolg der Holzland-Crew.
„Ein absolut verdienter Sieg unserer Mannschaft. Wir waren die komplette Spielzeit das spielbestimmende Team und haben uns jede Menge Großchancen erarbeitet. Einziges Manko war die Chancenverwertung, wobei wir mit drei Aluminiumtreffer auch Pech hatten“, haderte Lechner nach der Partie etwas mit der Chancenverwertung, zeigte sich unterm Strich aber hochzufrieden.
SV Erlbach: Gergye – Hahn, Fischer, Winter, Schlettwagner – Sammereier, Obermeier, Hefter (90. König), Wiedl (67. Hager), Tobias Steer – Kirchgessner (46. Thiel).
− Thorsten Eisenacker
