Rot für Weber, Gelb-Rot für Öllerer
SVK erwischt gegen Deisenhofen schwarzen Tag – „In Unterzahl alles rausgehauen“

18.11.2024 | Stand 18.11.2024, 8:31 Uhr |

Mit diesem Handelfmeter leitet der dreifache Deisenhofner Torschütze Yasin Yilmaz in der 25. Minute die SVK-Niederlage ein. Er schickt Keeper Egon Weber, der später noch Knallrot sah, in die falsche Ecke. − Foto: mb.presse

Seit Anfang August war der Fußball-Bayernligist SV Kirchanschöring vor heimischem Publikum ungeschlagen. Doch jetzt ist es mal wieder passiert: Am Samstag setzte es gegen den Tabellennachbarn FC Deisenhofen vor 452 Zuschauern eine 0:3 (0:1)-Niederlage. Bitter außerdem: SVK-Keeper Egon Weber musste mit Rot runter, Gabriel Öllerer mit der Ampelkarte.

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Die ersten Chancen gehörten den Rupertiwinklern. Nach einer Flanke von Manuel Omelanowsky köpfte Gabriel Öllerer knapp drüber (14.), bei einer Hereingabe von Sammy Schwarz kam Öllerer einen Tick zu spät (20.). Bei den Gästen verfehlte Yasin Yilmaz per Kopf das Gehäuse (21.). Kurz darauf gelangte nach einem SVK-Fehlpass das Leder zu Alexander Mehringer, dessen Flanke Simon Jauk an die Hand sprang. Beim fälligen Strafstoß verlud Yilmaz Weber zum 0:1 (25.).

Bis dahin musste weder Weber noch sein Gegenüber Maximilian Obermeier eingreifen. Der SVK reagierte. Eine Omelanowsky-Flanke köpfte Öllerer in die Mitte, Dominik Buxmann versuchte per Kopf zu vollenden – das Leder touchierte die Latte (27.). Als Öllerer in den Strafraum eindrang, querlegte und Buxmann übers Gehäuse ballerte, rauften sich die gelb-schwarzen Fans die Haare (36.). Kurz darauf forderten die Hausherren einen Handelfmeter, der Pfiff blieb jedoch aus (38.).

Egon Weber springt der Ball an die Hand – Rot

Nach dem Pausentee musste Weber bei einem Konter raus aus der Box, das Leder sprang ihm an die Hand und Schiedsrichter Andreas Hummel zückte den roten Karton (53.). Der FCD verballerte den Freistoß durch Stephan Kopp (55.). Auf der Gegenseite retteten die Gäste nach einem Kopfball von Elias Huber auf der Linie (58.). Yilmaz bediente dann Nikolaos Gkasimpagiazov, der völlig frei drüber schoss (61.). Dann tauchte Kopp frei vor dem eingewechselten SVK-Keeper Julian Disterer auf, der das Leder an die Latte lenkte – Yilmaz stand goldrichtig und staubte zum 0:2 ab (63.). Doch damit nicht genug: So war Disterer wieder bei einem Schuss von Kopp zur Stelle, und erneut staubte Yilmaz ab, urplötzlich stand’s 0:3 (66.).

Die Leberfinger-Truppe versuchte alles. Ein Seitfallzieher von Omelanowsky wurde zur sicheren Beute von Obermeier (70.). Nach Öllerers wiederholtem Stürmerfoul zückte Schiedsrichter Hummel die Ampelkarte – die „Anschöringer“ standen jetzt nur noch mit neun Mann auf dem Feld (77.). Die Gäste hätten durch Björn Jost und Kopp erhöhen können, doch es blieb beim 0:3.

Pummer: „Führung hat uns in die Karten gespielt“

„Das war das erwartet harte beziehungsweise schwere Spiel für uns“, resümierte Deisenhofens Coach Andreas Pummer. Der Zu-Null-Sieg freue ihn riesig. Er habe einen guten Plan gehabt, „und die Führung durch den Elfmeter hat uns in die Karten gespielt“, so Pummer. Danach habe seine Elf Situationen überstehen müssen, in denen der Ausgleich hätte fallen können. Mit der roten Karte sei das Spiel „immer mehr in unsere Richtung gekippt“, analysierte der Gäste-Coach.

Thomas Leberfinger pflichtete Pummer bei. Es wäre in seinen Augen „heute vielleicht besser gewesen, in die Berge zu gehen“. Er machte der Mannschaft jedoch keine Vorwürfe: „Die Jungs haben sich reingehauen“, sagte der SVK-Coach – und sie seien selbst enttäuscht. Vorne habe seine Elf die Möglichkeiten nicht genutzt, meinte Leberfinger – „und dann bekommen wir aus dem Nichts den Elfmeter“. Natürlich habe der Gegner Qualität, da gebe es keinerlei Zweifel. „Und bei uns ist heute einfach nichts aufgegangen. Wir hätten noch drei Stunden spielen können ohne ein Tor zu machen.“ Auch Weber („ein erfahrener Kerl“) und den jungen Öllerer (20) nahm Leberfinger explizit in Schutz. „So etwas muss man ihnen zugestehen.“ Es gebe eben solche Spiele, „und selbst in Unterzahl haben die Burschen alles rausgehauen“.

− mw