War’s das schon für das Jahr 2024?
Spiel des FC Pipinsried in Schalding-Heining fällt aus – Sportchef Johannes Müller zieht bereits ein kleines Fazit

Spiel des FC Pipinsried in Schalding-Heining fällt aus – Sportchef Johannes Müller zieht bereits kleines Fazit

22.11.2024 | Stand 22.11.2024, 17:17 Uhr |

Immer wieder nur Bankdrücker: Benedikt Wiegert (2. v. l., neben Simon Rauscheder) brachte es in der laufenden Bayerligasaison erst auf vier Kurzeinsätze. Und aufgrund seines regelmäßigen Schichtdienstes als Polizist werden wohl auch nicht mehr viele dazukommen. Foto: M. Schalk

Nichts wird’s mit einem Trip des FC Pipinsried vor die Tore Passaus, seine für den Samstag angesetzte Auswärtspartie beim SV Schalding-Heining wurde aufgrund der schlechten Platzverhältnisse bereits am Freitagmittag abgesagt.

Natürlich hat Johannes Müller, der Sportliche Leiter der Gelb-Blauen, hundertprozentig Verständnis für diese Entscheidung. Aber andererseits gibt er schon auch zu, dass der FCP das Topspiel beim aktuellen Tabellenzweiten der Bayernliga Süd liebend gerne ausgetragen hätte: „Wir waren in den vergangenen Wochen richtig gut drauf, haben enorm viel Selbstvertrauen gesammelt. Das hätte also ein ausgesprochen interessantes Duell werden können.“

Eines, das für die Pipinsrieder mit Blick auf das Zwischenklassement durchaus richtungweisend gewesen wäre. „Stimmt“, nickt Müller zustimmend: „Grundsätzlich sehe ich es zwar auch so wie unser Cheftrainer Sepp Steinberger und sage, dass die aktuelle Tabelle ein Stück weit lügt – zumal wir im Vergleich zu den meisten Teams in der Bayernliga Süd noch mit zwei Spielen im Rückstand sind. Aber andererseits wäre für uns eine Niederlage jetzt in Schalding-Heining gleichbedeutend mit einem Acht-Punkte-Rückstand auf den SV gewesen – und einen solchen könntest du nach der Winterpause nur noch schwer aufholen.“

Wenn wir schon bei der Winterpause sind: Spielen die Pipinsrieder überhaupt noch einmal im Kalenderjahr 2024? Laut Terminplan sollen sie ja noch am 30. November zu Hause den 1. FC Sonthofen empfangen. Aber ganz ehrlich: So, wie sich der Untergrund in der Küchenstadel-Arena am vergangenen Samstag – beim 4:1-Heimsieg des FCP gegen den TSV Nördlingen – präsentierte, käme es einem kleinen Wunder gleich, wenn das Kräftemessen mit den Allgäuern tatsächlich wie geplant stattfinden würde. „Der Platz kann bei der momentanen Witterung nicht mehr richtig abtrocknen, und unter der Woche ist ja erneut viel Wasser draufgekommen“, weiß Müller: „Andererseits wäre es natürlich schon reizvoll für uns, mit einem zusätzlichen Sieg unter dem Weihnachtsbaum sitzen zu dürfen. Also gebe ich die Hoffnung noch nicht komplett auf, dass am nächsten Wochenende vielleicht doch was geht.“

Und wenn nicht? „Dann wäre ich mit unserer bisherigen Ausbeute auch sehr zufrieden“, betont der 33-Jährige. Natürlich meint er damit zunächst einmal die 33 Punkte, die das FCP-Team bereits auf dem Konto hat. Aber auch mit der Weiterentwicklung der Mannschaft an sich könne er richtig gut leben: „Dass wir technisch guten Fußball bieten können, das war mit Blick auf unseren Kader eigentlich schon immer klar gewesen. Aber darüber hinaus haben wir nun bereits mehrmals bewiesen, dass wir auch Fußball ,arbeiten’ können, wenn es von Nöten ist. Wir besitzen also verschiedene Facetten, um zum Erfolg zu kommen – und das verspricht für die restliche Saison doch viel Gutes.“

Nein, vom Aufstieg oder Ähnlichem möchte Müller nicht gleich reden. Aber möglichst lange ganz vorne mitmischen, das würde ihm schon sehr gut gefallen. „Andererseits ist die Bayernliga Süd diesmal so verrückt wie eigentlich noch nie. Selbst der Zwölfte des aktuellen Klassements darf seine Blicke eher nach oben richten – während nur die fünf restlichen Teams bereits deutlich nach unten wegbrechen.“

Mit der einen oder anderen Winterverstärkung könnte man da seine Ausgangsposition für die Restsaison doch immens verbessern – oder, „Jochi“ Müller? „Wenn die Frage nun dahin gehen soll, ob wir uns gezielt nach neuen Spielern umschauen, dann muss ich sie mit einem klaren Nein beantworten“, so der Sportliche Leiter des FCP: „Aber das bedeutet nicht, dass ich irgendwelche Transfers im Winter komplett ausschließe – egal in welche Richtung.“

So könne es sogar sehr gut sein, dass nach dem Wechsel von Daniel Witetschek zum SV Steingriff der eine oder andere Abgang folgt. Antonio Mlakic ist ein Kandidat hierfür, der 22-Jährige wird immer wieder mit seinem Ex-Klub TSV Aindling in Verbindung gebracht. „Aber entgegen anders lautender Meldungen ist da noch nichts fix“, betont Müller: „Wir haben einerseits gesagt, dass wir ihm keine Steine in den Weg legen würden, wenn er unbedingt weg möchte. Aber andererseits sind wir durchaus zufrieden mit ihm – auch wenn Antonio bislang nicht die Spielzeit bekam, die er sich vielleicht erhofft hatte.“

Ebenfalls fraglich ist, ob Benedikt Wiegert nach der Winterpause noch das FCP-Trikot tragen wird. Der Shooting-Star der Saison 2023/24 (zehn Tore in 32 Bayernligapielen) kann aufgrund seines Schichtdienstes als Polizist wohl weiterhin nicht in dem Maße trainieren, dass es für beide Seiten wirklich Sinn macht. „,Bene‘ und wir werden uns in nächster Zeit zusammensetzen und darüber reden, was für uns das Beste ist“, erklärt Müller.

SZ