Bayernliga Süd
Schnabel trifft, Schalding fehlt nur noch ein Punkt zur Meisterschaft – Rossdorfer verletzt ins Klinikum

06.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:34 Uhr

Gefeierter Stürmer: Fabian Schnabel bejubelt mit seinen Mitspielern den Treffer zum 1:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. −Foto: regiopictures

Endgültig entschieden worden ist die Meisterschaft in der Bayernliga Süd am viertletzten Spieltag nicht, aber der SV Schalding-Heining braucht nach dem Heimsieg gegen den TSV 1860 München II (2:0) nur mehr einen Punkt zum Titelgewinn. Im Heimspiel nächsten Samstag (Anpfiff 16 Uhr) gegen den Vorletzten TSV 1860 Rosenheim sollte es soweit sein.

Vor 800 Zuschauern am Reuthinger Weg war diesmal Fabian Schnabel mit zwei Treffern Mann des Spiels (45+3, 62.). Die Gastgeber lieferten eine grundsolide Leistung ab, wenngleich die Junglöwen spielerisch auf Augenhöhe waren. Nennenswerte Torabschlüsse brachten die Münchner allerdings kaum zustande. Auch die Passauer Vorstädter zündeten kein Offensivfeuerwerk ab, zwei durchdachte Angriffe reichten ihnen zum souveränen Sieg. Eine schöne Nachricht gab es kurz vor Schluss, als der lange verletzte Kapitän Sebastian Raml (Kreuzbandriss) erstmals in dieser Saison eingewechselt wurde und damit sein Comeback nach zehnmonatiger Pause feierte. Trainer Stefan Köck war dementsprechend zufrieden: „Wir haben richtig gut verteidigt und waren total auf die 90 Minuten und unser Spiel fokussiert. Das macht uns im Moment so erfolgreich“, analysierte der 38-Jährige. Sein Team steckte auch „zwei Systemumstellungen“ problemlos um, „weil wir eine gute Kommunikation auf dem Platz hatten“.

Für die Schaldinger begann die Partie allerdings mit einer Schrecksekunde: Bei einem Luftzweikampf auf Höhe der Mittellinie verletzte sich Außenverteidiger Jonas Rossdorfer so schwer, dass er nicht weiterspielen konnte und vom Platz getragen werden musste (für ihn kam Alexander Kurz, 8.). Ein Gegenspieler war Rossdorfer bei der Landung mit den Stollenschuhen auf das Bein gestürzt, dabei zog sich der 20-Jährige eine tiefe und große Fleischwunde zu, die im Klinikum Passau genäht werden musste. Der Knochen blieb ersten Erkenntnissen zufolge heil.

Schalding trickst die Löwen-Abwehr mit Angriffsplan aus



Danach taten sich Rossdorfers Mitspieler lange Zeit schwer, die jungen Löwen, das Durschnittsalter der Startelf lag bei unter 20 Jahren, waren die aktivere Mannschaft und hatten in einer an Höhepunkten und Aufregern armen ersten Halbzeit die erste dicke Chance: Bei einer Ecke flogen die Fäuste von Schaldings Torhüter Daniel Schedlbauer am Ball vorbei, aber der Kopfball von Daniel Winkler strich um Zentimeter am Pfosten vorbei (28.). Zehn Minuten später drangen auch die Gastgeber erstmals gefährlich in den gegnerischen Strafraum ein – nach einem einstudierten Angriffszug: Diagonalflanke, Ablage und Schuss aus dem Rückraum, doch der Versuch von Walter Kirschner war nicht platziert genug. Besser machte es in der Nachspielzeit Fabian Schnabel infolge eines identischen Angriffs: Flanke von Nemanja Radiojevic, Querpass von Patrick Drofa und Schnabel drosch die Kugel ins kurze Eck unter die Latte. Bitter für die Gastgeber: Der für Rossdorfer eingewechselte Kurz musste angeschlagen in der Kabine bleiben, wurde mit Beginn des zweiten Abschnitts von Markus Gallmaier ersetzt.

Die ballsicheren Gäste versuchten nach dem Seitenwechsel, weiter Druck aufzubauen, aber wirklich in Bedrängnis brachten sie die Abwehr des SVS selten. Ein Schuss von Colin Beutel, den Schedlbuer entschärfte (65.), war noch die gefährlichste Aktion. Daher wussten die Schaldinger, das sie je länger das Spiel läuft, zu Kontern kommen würden. Bereits den ersten nutzten sie zum vorentscheidenden 2:0. Es war ein traumhafter, schneller Spielzug über Gallmaier und Markus Tschugg, dessen Querpass Schnabel über die Linie drückte. Damit war der 20. Saisonsieg des designierten Meisters eingetütet. SR Philipp Götz (Wackersdorf).