Ganz wichtiger Heimsieg
Sammereier mit Nerven, das Team mit Mentalität: Erlbach siegt sich die Köpfe frei

07.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:41 Uhr

Maximilian Sammereier brachte Erlbach mit seinem Elfmetertor in Front. −Foto: Butzhammer

Von Thorsten Eisenacker

Einen enorm wichtigen 2:0-Sieg hat der SV Erlbach im Heimspiel der Fußball-Bayernliga Süd gegen Türkspor Augsburg eingefahren. Nach zuletzt sechs Partien in Folge ohne Dreier und zuletzt drei Niederlagen in Serie erzielte die Mannschaft von Spielertrainer Lukas Lechner gegen den Tabellen-16. den sechsten Saisonsieg.

Bereits im Hinspiel, die erste Begegnung der Runde, war der SVE das bessere Team, am Ende haderte man etwas mit der Punkteteilung. Im Laufe der Saison konnte sich Erlbach deutlich besser behaupten als die Augsburger, die mit bisher nur zehn Punkten tief im Tabellenkeller festsitzen. So wäre das Duell gegen Augsburg als vermeintlicher Pflichtsieg abgetan worden, wenn die Lechner-Elf nicht ihrerseits eine kleine Krise durchstehen musste.


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Anders als zuletzt kamen die Hausherren gut in die Partie und waren von Beginn an überlegen. Doch wie schon in den Begegnungen zuvor gelang es kaum, sich echte Chancen zu erspielen. Die Angriffsbemühungen endeten meist beim erfahrenen Abwehrchef der Gäste, Moustapha Salifou, der unter anderem bei Aston Villa Profierfahrung sammeln konnte. Auch sein Nebenmann Astrit Topolaj zeigte sich als sicherer Rückhalt. Bei einer Kontersituationen war Türkspor am Strafraum offensivfreudig und begann schön zu kombinieren, der SVE bekam die Kugel einfach nicht geklärt. Am Ende gelang es Keeper Welder de Souza Lima den Ball zu fassen, er bereinigte die Situation (19.). Erlbach war dennoch besser in der Partie, die Spielzüge wurden aber zu selten sauber zu Ende gebracht, mangelndes Ballglück und fehlende Präzision trugen ebenfalls dazu bei, dass die Zuspiele im Strafraum nicht die Teamkollegen fanden.

Also bedurfte es Standardsituationen – und eine solche brachte das 1:0. Maximilian Sammereier spielte eine Ecke kurz auf Lechner. Die Kugel kam in den Strafraum, Manghofer legte quer auf Lechner, den Topolaj beim Schussversuch von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sammereier problemlos (29.). Die Führung gab den Hausherren weiter Aufwind, die Chance zum 2:0 hatte Thomas Breu, der über links in den Sechzehner eindrang. Sein Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei. Im direkten Gegenzug musste de Souza Lima sein ganzes Können aufbieten, um einen Abschluss zur Ecke zu klären (44.).

Auch im zweiten Durchgang präsentierten sich die Erlbacher als die bessere Mannschaft und spielten auf das 2:0. Doch das erlösende Tor fiel erst in der 79. Minute – nach einem schlimmen Fehler der Gäste. Breu wurde das Leder von einem Türkspor-Spieler an der Mittelinie direkt in den Lauf gespielt, der Goalgetter umkurvte Torwart Batuhan Tepe und schob die Kugel ins Tor. Dabei blieb es, trotz zaghafter Bemühungen der Augsburger, den Anschlusstreffer zu erzielen. Am Ende gab es noch einen Platzverweis, Turgay Karvar musste nach einer Schiedsrichterbeleidigung vom Feld (90.+2).

Nach der Partie stand Sebastian Mitterhuber, ehemals beim SV Wacker Burghausen, für Türkspor Rede und Antwort: „Wir wollten was mitnehmen, ganz klar, und waren nicht schlecht im Spiel. Der Elfer war der Knackpunkt, ich weiß nicht, ob man den unbedingt geben muss. Danach sind wir hinterhergelaufen. Wir hatten viel zu wenig Durchschlagskraft nach vorne.“

„Die Führung war wichtig, hat uns Sicherheit gegeben“, so SVE-Coach Lechner. „Es ist über die Mentalität gegangen, wir wollten die Zweikämpfe gewinnen, und das ist uns gelungen. Hinten standen wir wieder sehr sicher, der Sieg tut gut, und nun sind die Köpfe wieder freier.“ Angesprochen auf die kommenden Spiele gegen den TSV 1860 München II und den SV Schalding-Heining meinte der Aktivcoach: „Wir wollen punkten, doch das wird schwierig. Aber gerade gegen Favoriten haben wir auch schon sehr gute Spiele gemacht“.