Tabellenneunter zu Gast beim Tabellendrittletzten
„Nicht überdramatisieren“: FC Pipinsried fährt trotz seiner beiden jüngsten Niederlagen optimistisch nach Rain

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 15:10 Uhr |

Edeltechniker mit Luft nach oben: Auch Fabian Benko zählte zuletzt zu jenen Pipinsrieder Leistungsträgern, die ihr großes Potenzial nicht richtig abrufen konnten. Foto: M. Schalk

Es gibt wohl kaum etwas, was Josef Steinberger mehr hasst als Niederlagen. Und zuletzt kassierte er mit seinem FC Pipinsried gleich zwei davon in der Bayernliga Süd (0:2 in Landsberg, 0:2 zu Hause gegen den SV Kirchanschöring). Aber wer nun glaubt, dass der 51-Jährige deswegen nun missmutig durch die Gegend läuft beziehungsweise stocksauer auf sein Team ist, der irrt gewaltig.

Der Cheftrainer der Gelb-Blauen ist schon lange genug im Geschäft, um Negativerlebnisse richtig einordnen zu können. Und da er sich mit seinem Team immer noch in Schlagdistanz zur absoluten Spitzengruppe befindet, ist für ihn aktuell klar: „So ärgerlich die jüngsten Resultate auch waren, wir sollten sie nicht überdramatisieren.“

Es müsse jetzt einfach die richtige Reaktion darauf kommen. Eine regelrechte Trotzreaktion. Und jene soll dann bitte schön dazu führen, dass das Auswärtsspiel am heutigen Samstag beim TSV Rain gewonnen wird (Anstoß um 14 Uhr). „Natürlich ist diese Aufgabe nicht gerade leicht, aber wir fahren trotzdem optimistisch dorthin. Denn wir wissen: Wenn wir unser gesamtes Potenzial abrufen, dann sind wir auf jeden Fall die bessere Mannschaft“, so Steinberger klipp und klar.

Ja, der gebürtige Niederbayer stellt sich schützend für seine Jungs. Wehrt sich gegen übertriebene Kritik. „Es gibt doch überhaupt keinen Grund, dass wir uns jetzt schlechter machen, als wir sind“, betont der FCP- Cheftrainer: „Und da bleibt festzuhalten, dass wir vor den jüngsten beiden Niederlagen von 13 Bayernligapartien lediglich zwei verloren hatten. Das drückt doch auch etwas aus.“

Dementsprechend war unter der Woche in Pipinsried eher Zuckerbrot denn Peitsche angesagt. „Wir haben uns einfach auf unsere Arbeit konzentriert und richtig gut trainiert“, fasst Steinberger die jüngsten Einheiten zusammen: „Und in Rain haben wir jetzt die gute Gelegenheit, es allen zu beweisen, dass wir eine richtige Mannschaft sind. Dass wir uns durch zwei Negativereignisse nicht verrückt machen lassen, sondern dadurch eher noch weiter zusammenwachsen.“

Dass die FCP-Kicker diesmal nicht privat mit den eigenen Autos zum Spiel anreisen, sondern gemeinsam mit dem Bus: Auch das soll das Miteinander bei den Gelb-Blauen unter Beweis stellen. Und ein gutes Omen ist’s obendrein – denn das bislang letzte Mal, als die Pipinsrieder gemeinsam zu einer Auswärtspartie fuhren, hatte es prompt einen überzeugenden 3:1-Erfolg in Sonthofen gegeben. „Dementsprechend cool war anschließend auch die Rückfahrt“, erinnert sich Steinberger gerne an den 14. August zurück. Ja, das schreit aus gelb-blauer Sicht doch förmlich nach einer Wiederholung.

Andererseits ist Rain nicht Sonthofen – sondern ein Ort, an dem es für Pipinsrieder Fußballteams zuletzt nicht wirklich viel zu holen gab. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: In den vier jüngsten Matches am Lech blieb der FCP viermal sieglos. Sein bislang letzter Sieg im Georg-Weber-Stadion datiert vom 1. April 2017 (4:1) – und damals hatten die gelb-blauen Kicker noch auf die Kommandos eines gewissen Fabian Hürzeler gehört, der mittlerweile richtig schön die englische Premier League aufmischt.

Zurück ins Hier und Jetzt, zurück zum elften Bayernliga-Süd-Spieltag der Saison 2024/ 25: Der TSV Rain nimmt diesen als aktueller Tabellendrittletzter in Angriff, mit erst sechs Punkten auf seinem Konto – während der FCP mit 14 Zählern momentan von Rang neun aus grüßt. Auf eigenem Terrain fuhren die Lechstädter gar erst einen Sieg ein – den allerdings gegen den derzeitigen Spitzenreiter SV Schalding-Heining (1:0 am 17. August).

Noch ein kurzer Blick auf das Pipinsrieder Personal: „Bis auf Florian Gebert, der aus beruflichen Gründen fehlt, und unseren Langzeitverletzten haben wir diesmal alle Mann an Bord“, vermeldet Steinberger. Womit wir bei einem weiteren FCP-Grund wären, um optimistisch nach nach Rain zu fahren.

SZ

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