Der SV Erlbach ist bestens in die Saison der Fußball-Bayernliga Süd gestartet, hat nach acht Partien 16 Punkte auf dem Konto und ist zusammen mit dem TSV 1860 MünchenII als einzige der 17 Mannschaften noch ungeschlagen. Zuletzt hatten Spielertrainer Lukas Lechner und seine Schützlinge spielfrei und wurden in der Tabelle vom SV Schalding-Heining, TSV Kottern (je 19 Zähler) sowie von den Junglöwen (18) überholt. Am 10. Spieltag gilt es, sich nicht abhängen zu lassen, aber am Samstag, 7. September, um 14 Uhr ist beim FC Deisenhofen (15) eine hohe Hürde aufgebaut.
Schließlich sind die „Blauhemden“ der einzige Verein, der den Meister aus dem Holzland in der vergangenen Saison zweimal schlagen konnte. Nach einem 0:3 auf eigener Anlage gab es für die Erlbacher, die insgesamt nur sieben Niederlagen kassiert haben, in Deisenhofen ein unglückliches 1:2. Es war die einzige Abfuhr der gesamten Rückrunde.
„Die Pause hat uns gut getan, vor allem den angeschlagenen Spielern. Wir konnten mal runterfahren“, freut sich Lechner über die spielfreie Zeit, in der sich allerdings einige in seiner Truppe eine Grippe eingefangen haben. So ist der Einsatz von Leonhard Thiel und Vincent Halmbacher fraglich. Benjamin Schlettwagner hat es schwerer erwischt, der Defensivmann fällt aus.
„Sehr zufrieden“ zeigt sich Lechner mit dem bisherigen Auftreten seiner Erlbacher nach dem großen personellen Umbruch in der Mannschaft und der Tatsache, „dass die Liga nochmal stärker geworden ist“. Mit den Neuzugängen, so der 35-Jährige, könne man „gut arbeiten“. Und auf die Stammkräfte sei ohnehin Verlass: „Sie haben weiter die gleiche Mentalität, sind noch nicht gesättigt.“ Da fällt es derzeit gar nicht so ins Gewicht, dass Lechner selbst in dieser Spielzeit noch nicht aktiv ins Geschehen eingreifen konnte. Nachdem er seine langwierigen Probleme mit dem linken Knie überwunden hat, reagiert jetzt das andere Knie negativ auf Belastung. „Es ist nicht unbedingt nötig, dass ich selbst spiele“, zeigt sich der Mittelfeld-Routinier gelassen.
Weit weniger entspannt sieht Lechner die Aufgabe in Deisenhofen. „Das wird ein hartes Stück Arbeit“, sagt er angesichts der Serie, die der Traditionsverein aus dem Süden von München unlängst hingelegt hat. Wettbewerbsübergreifend fünf Siege in Folge, inklusive dem 7:6 nach Elfmeterschießen im Toto-Pokal gegen den Regionalligisten SV Wacker Burghausen, veranlassten FC-Coach Andreas Pummer kürzlich zu einem dicken Lob an sein Personal: „Solche Ergebnisse kommen nicht einfach so zustande. Die Einstellung der Mannschaft ist toll.“
Zuletzt wurde der Lauf der Deisenhofener allerdings jäh gestoppt. Bei 1860 MünchenII agierten sie nur eine Halbzeit lang auf Augenhöhe und kassierten folgerichtig mit einem 0:3 die dritte Liga-Pleite. Von Pummer gab es prompt einen Rüffel: „Das war mutlos von uns mit ganz vielen Fehlpässen. Wir haben überhaupt nicht das gespielt, was uns sonst eigentlich auszeichnet.“ Eine weitere – diesmal allerdings erwartete Niederlage – gab es am Mittwochabend im Achtelfinale des Toto-Pokals des BFV mit dem 0:3 gegen den benachbarten Drittligisten SpVgg Unterhaching.
Dass die Gastgeber durch die Englische Woche geschwächt sind, glaubt Lechner übrigens nicht: „Sie haben ziemlich rotiert. Die Belastung ist kein Vorteil für uns.“ Da sollte es den Erlbachern schon eher in die Karten spielen, dass Deisenhofen viele talentierte Eigengewächse in seinen jungen Kader integrieren musste und deshalb Probleme haben könnte, nach dem jüngsten Liga-Ausreißer wieder in die Erfolgsspur zu finden.
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