Beide Trainer zeigen sich zufrieden
In packendem Inn/Salzach-Duell fehlen nur die Tore – Erlbach kann beim 0:0 Vorteile gegen Kirchanschöring nicht nutzen

20.10.2024 | Stand 20.10.2024, 18:06 Uhr |

Kaum ein Durchkommen gab es für Florian Wiedl (Mitte) und sein Erlbacher. In dieser Szene verteidigen die Kirchanschöringer Christoph Dinkelbach (links) und Elias Huber. − Foto: Zucker

Die hohen Erwartungen der 724 Zuschauer wurden nicht ganz erfüllt. Mit einem 0:0 trennten sich der SV Erlbach und der SV Kirchanschöring am Samstag im Südostbayernduell der Fußball-Bayernliga Süd. Bereut haben dürften die Fans den Besuch in der Holzbau Grübl Arena aber sicher nicht, auch ohne Tore entwickelte sich ein kampfbetontes und abwechslungsreiches Spiel.

Der Gastgeber musste auf seinen Torjäger verzichten, Leonhard „Lenny“ Thiel fiel krankheitsbedingt aus. Beim Warmmachen signalisierte dann Keeper Andreas Steer, dass es auch bei ihm nicht geht. Ihn ersetzte zum dritten Mal in dieser Saison Richard Gergye. Dennoch brachte Spielertrainer Lukas Lechner eine gute Aufstellung aufs Feld, Youngster Pascal Dirnaichner aus Postmünster feierte dabei sein Startelf-Debüt.

Die Anfangsphase gehörte der Truppe aus dem Rupertiwinkel, die damit seit elf Begegnungen ungeschlagen ist. Sie begann mit viel Selbstvertrauen und spielte gut nach vorne. Im Laufe der ersten Hälfte kam Erlbach über die Zweikämpfe aber immer besser in die Partie und erarbeitete sich Vorteile. Die äußerst stabile Defensive des SVK konnte man aber nicht überwinden. Ein Schuss von Maximilian Sammereier aus 20 Metern verfehlte den Kasten von Egon Weber knapp (22.), Ecken und Freistöße wurden von der Anschöringer Abwehr konsequent wegverteidigt. Seinen ersten Bayernliga-Treffer hätte sich Dirnaichner verdient gehabt. Mit dem Instinkt eines Goalgetters war der 21-Jährige nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß von Tobias Steer zur Stelle, der Schuss wurde auf der Torlinie von einem Abwehrspieler in höchster Not geklärt (43.).

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Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Dominanz der Holzland-Truppe immer weiter fort. Kirchanschöring dagegen enttäuschte in der Offensive, konnte sich aber weiterhin auf die extrem sichere Hintermannschaft verlassen. Die zaghaften Versuche des SVK waren erfolglos. Optisch waren die Hausherren deutlich besser, versuchten mehr und wollten den Sieg mit ablaufender Uhr immer mehr erzwingen. Doch auch hier ergaben sich zu wenige wirklich gute Gelegenheiten. Steer mit einem Freistoß (54.) und Benjamin Schlettwagner mit einem Schuss aus 20 Metern nach einer schönen Kombination (64.) waren dem 1:0 am nächsten. Den Lucky Punch für den Gast hätte in der 81. Minute Manuel Omelanowsky landen können, der am langen Pfosten nach einem Spielzug über die rechte Seite zum Abschluss kam, Michael Winter bereinigte jedoch die Situation. Mittlerweile hatten in der rassigen, aber durchwegs fairen Partie bereits acht Spieler die gelbe Karte gesehen, Anschörings Thorsten Nicklas musste in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz (90.+4). Den fälligen Freistoß schlug Winter nach vorne. Der Ball wurde zu kurz geklärt, Wolfgang Hahn spielte einen Traumpass in die Schnittstelle der Abwehr auf Florian Wiedl. Der Stürmer brachte aber nicht genügend Druck hinter seinen Abschluss, so dass Weber ohne Probleme klären konnte. (90.+5).

Am Ende war es damit eher ein gewonnener Punkt für Kirchanschöring und zwei verlorene Zähler für Erlbach. Beide Trainer zeigten sich dennoch zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. „Wir haben viel probiert, aber nach vorne hatten wir nicht die gewünschte Durchschlagskraft, da war es schwierig. Wenn es in der Offensive nicht klappt, muss die Defensive sicher stehen und das haben die Burschen extrem gut gemacht. Sie waren fleißig, daher nehmen wir einen verdienten Punkt mit“, sagte Thomas Leberfinger vom SVK, sein Gegenüber Lukas Lechner meinte. „Wir haben zuletzt gegen Türkspor Augsburg und Pipinsried nicht mit voller Leidenschaft gespielt, das haben wir diesmal viel besser gemacht. Wir haben ein Top-Bayernligaspiel abgeliefert, haben es geschafft, einen sehr guten Gegner immer weiter zurückzudrängen, haben uns viele Standards erarbeitet. Leider fehlt uns momentan das Glück, dass mal einer reinrutscht. Aber wenn wir so weitermachen, werden wir uns dieses Glück auch erarbeiten. Wir haben auch vorne die Qualität.“

− Thorsten Eisenacker