Bayernliga Süd: Pipinsrieder Auf und Ab
Erst führt FCP in Deisenhofen, gerät dann in Rückstand und holt noch ein 2:2

10.11.2024 | Stand 10.11.2024, 17:26 Uhr |

Im Hinspiel gelang Nico Karger (links) ein Hattrick gegen seinen Ex-Verein Deisenhofen. Am Samstag traf der Pipinsrieder Angreifer dann auch an alter Wirkungsstätte zum 2:2-Endstand. Foto: Adrian Goldberg

Wenn die Konkurrenz der Bayernliga Süd über den FC Pipinsried spricht, dann hebt sie stets die zweifelsohne vorhandene Qualität der Dorfklub-Kicker hervor. Dem wird beim FCP natürlich keiner widersprechen, auch wenn der immer wieder einmal die fehlende Abgezocktheit beklagt. Wie eben auch am Samstag nach dem, allerdings dem Spielverlauf entsprechend gerechten, 2:2 (1:1) beim FC Deisenhofen. „Wenn wir abgewichster wären, hätten wir 3:2 gewonnen und morgen hätte keiner mehr gefragt, wie die drei Punkte zustande gekommen wären“, sagte Pipinsrieds Trainer Josef Steinberger.

Bachhuber hat Siegtreffer auf dem Schlappen

Der Niederbayer verweist auf die zweite Hälfte, in der der FCP fast komplett „extrem dominant“ gewesen sei, ohne sich hochkarätige Möglichkeiten zu erspielen. Der besten Pipinsrieder Chance in dieser Phase ging ein Deisenhofener Abspielfehler im Spielaufbau voraus, in dessen weiterem Verlauf Michael Bachhuber es jedoch nicht fertigbrachte, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Mit einem tollen Reflex verhinderte Keeper Maximilian Obermeier gegen den früheren Deisenhofener den möglichen Pipinsrieder Siegtreffer (74.).

„Wenn man aber nur 40 Minuten Fußball spielt, hat man den Sieg nicht verdient“, räumte Steinberger ein. Nach dem spielfreien Wochenende hatten die Pipinsrieder ganz offensichtlich ihre Schwierigkeiten, zunächst auf Betriebstemperatur zu kommen. Allerdings waren da auch noch sehr gute Deisenhofener, die die Defensive der Gäste schon immer wieder vor Probleme stellten. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben gut nach vorne gespielt. Nur der letzte Schuss oder Pass hat nicht gepasst“, analysierte Deisenhofens Trainer Andreas Pummer.

Kurz vor der Halbzeit kam dann jedoch die Pipinsrieder Qualität in der Offensive zum Tragen. Valdrin Konjuhi spielte den Ball von der linken Seite scharf an den Fünfmeterraum, wo ihn Fabian Benko in den Deisenhofener Kasten verlängerte (43.). „Da sind wir eiskalt erwischt worden“, haderte Pummer zunächst, „deshalb war es umso wichtiger, dass wir mit dem Pausenpfiff ausgeglichen haben.“ Diesmal hatte sein Kollege Steinberger Grund zur Kritik: „Ein individueller Fehler.“ Benedikt Lobenhofer gab die ungewollte Kopfballvorarbeit für Yasin Yilmaz (1:1, 45.), wobei Steinberger seinen Kapitän in Schutz nahm: „Da waren schon mehr daran beteiligt.“

„Wenn wir schon in der ersten Hälfte nicht so gut waren, dann muss man eben schauen, dass man die Führung mit in die Halbzeit nimmt“, beklagte Sportlicher Leiter Johannes Müller die fehlende Abgezocktheit. Damit nicht genug. Der zweite Durchgang begann für die Gelb-Blauen genauso denkbar schlecht, wie der erste geendet hatte. Yilmaz leitete im Strafraum den Ball mit der Hacke überragend für Björn Jost weiter, der aus halblinker Position zum 2:1 einschoss (48.). Was für ein perfekter Beginn der zweiten Hälfte für die Fußballer aus dem Oberhachinger Ortsteil.

Deisenhofener Führungstor Weckruf für Pipinsried

Doch ihre Freude über die Führung war nur von kurzer Dauer. Deisenhofens 2:1 war der Weckruf für die Pipinsrieder, die dann auch sehr schnell zum Ausgleich kamen. „Da haben wir Lehrgeld bezahlt“, so Pummer. Der Ex-FCP-Trainer beklagte nach dem Diagonalpass von Pablo Rodriguez-Benitez einen Stellungsfehler seiner Hintermannschaft. Karger jedenfalls hatte freie Bahn („Das war für ihn wie ein Elfer“/Pummer) und traf an alter Wirkungsstätte zum 2:2 (52.).

„Aber so eine Reaktion muss man nach dem Rückstand auch erst zeigen“, so Steinberger. Spätestens ab jetzt hatte der FCP die klare Hoheit über die Partie, was sich durch seine Maßnahme, Benko ins Zentrum zu beordern, noch mehr verstärkte. Das Geschehen spielte sich jetzt überwiegend in der Deisenhofener Hälfte ab. „Es war ein Spiel auf ein Tor“, so Müller. Doch trotz des „Einbahnstraßenfußballs“ (Steinberger) fehlten mit Ausnahme von Bachhubers Großchance die zwingenden Möglichkeiten.

„Ein hochverdientes Unentschieden“, sagte Pummer, was auch die Pipinsrieder so sahen. „Das 2:2 war okay, wenngleich erst nach dem 2:1 die Art und Weise, wie wir spielten, zufriedenstellend war“, lautete Steinbergers Schlusskommentar.

FC Pipinsried: Retzer – Lobenhofer, Räuber, Ilic (46. Zanker) – Götzendörfer (86. Krist), Rodriguez, Mayer – Benko, Karger – Bachhuber (75. Petkovic), Konjuhi (75. Gebert).

Tore: 0:1 Benko (43.), 1:1 Yilmaz (45.), 2:1 Jost (48.), 2:2 Karger (52.) – Schiedsrichter: Burghartswieser (Bodenmais) – Zuschauer: 200.

AZ