Der SV Erlbach spielt weiter ganz vorne mit in der Fußball-Bayernliga Süd. Nicht einmal der FC Deisenhofen, vergangene Saison in beiden Aufeinandertreffen klarer Sieger und somit so etwas wie der Angstgegner des SVE, konnte die Truppe von Lukas Lechner am Samstag bezwingen. So hat das Holzlandteam nach dem 1:0-Auswärtssieg bisher schon 19 Punkte gesammelt.
Beide Teams gingen mit unterschiedlichen Voraussetzungen ins Spiel. Die Heimelf von Trainer Andi Pummer hatte am Mittwoch noch gegen die SpVgg Unterhaching im Toto-Pokal 0:3 verloren, Erlbach kam dagegen aus einem spielfreien Wochenende, an dem auch nur sehr dosiert trainiert wurde. Verzichten musste Lechner auf den erkrankten Benjamin Schlettwagner, zudem hatte sich Neuzugang Jonah Ramstetter während der Woche verabschiedet. Der 19-Jährige, der kurz vor der Saison aus Burghausen zum SVE gekommen war, wird mit dem Fußball pausieren.
Der FCD dominierte die Anfangsphase. Der Gast agierte zu hektisch, und es dauerte einige Minuten, bis man wieder in den gewohnten Rhythmus kam und sich zunehmend mehr Spielanteile sowie ein Übergewicht erkämpfte. Nach einer Flanke von Tobias Steer kam Alexander Fischer zum Abschluss, wurde jedoch geblockt. Den Nachschuss von Maximilian Sammereier parierte Deisenhofen-Goalie Maximilian Obermeier (19.). Die Riesenchance zur Führung hatte auf der anderen Seite Paul Schemat. Bei einem langen Ball verschätzte sich SVE-Keeper Andreas Steer und schlug über die Kugel. Schemat zog aus 25 Metern direkt ab, verfehlte jedoch das leere Tor (34.). Diese Nachlässigkeit sollte sich rächen. Gerade nämlich, als das Heimteam wieder besser ins Match kam, schlug Erlbach eiskalt zu. Tobias Steer kam über links, legte ab auf Sammereier, der aus 20 Metern abzog und mit einem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck zum 0:1 traf (37.) – ein Traumtor!
Simon Hefter und Jakob Vogl können nicht weitermachen
Zur Halbzeit gab es zwei Hiobsbotschaften für das Holzland-Team: Sowohl Simon Hefter (Verletzung am Fuß) als auch Jakob Vogl (Verletzung am Knie, ohne Fremdeinwirkung) konnten nicht mehr weitermachen. Timo Sokol und Erich Kirchgessner kamen in die Begegnung – und wie schon in Durchgang eins dauerte es etwas, bis sich Erlbach sortiert hatte. Die Verunsicherung nutzte Deisenhofen beinahe, nach einer Ecke konnte ein Kopfball gerade noch auf der Linie geklärt werden (52). Doch damit war es auch schon wieder vorbei mit den FCD-Offensivbemühungen. Der Gast wackelte nur kurz. Hier zeigte sich die große Qualität im Kader. Auch mit neuen Spielern funktionierte das SVE-Kollektiv, und man agierte mit der gewohnten Souveränität.
So dauerte es bis zur 81. Minute, bis die Hausherren, die mittlerweile deutlich mehr nach vorne investierten, zur nächsten guten Chance kamen. Ein Kopfball von Jan Krettek ging knapp drüber. Die letzten beiden Gelegenheiten gehörten Erlbach: Tobi Steer prüfte einmal mehr Obermeier, dann hatte Thomas König per Kopf die Chance zum 2:0, doch auch hier blieb der Torwart im Nachfassen Sieger. Erneut ein knapper Dreier, bei dem die Erlbacher zu überzeugen wussten und eine sehr gute Leistung zeigten. Bemerkenswert: In neun Spielen kassierte die SVE-Defensive erst drei Gegentore!
Lechner: „Haben leidenschaftlich verteidigt“
Lechner sprach danach von einem sehr intensiven Spiel, in dem man nach kurzer Eingewöhnungsphase das spielbestimmende Team war: „Wir haben hoch gepresst, uns Chancen erarbeitet und gingen dann verdient in Führung. Die Verletzungen von Simon und Jakob haben uns geschockt, wir können nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist, wie wir im Moment befürchten. In der zweiten Halbzeit haben wir leidenschaftlich verteidigt, wenig zugelassen, und deshalb ist der Sieg auch in Ordnung. Kompliment an die Mannschaft für die Laufleistung und den Einsatz.
− Thorsten Eisenacker
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