Markus Clemens (50) muss nicht lange überlegen. Wie er denn die bisherige Leistung in der Fußball-Bayernliga bewerte? „Sehr, sehr positiv“, sagt der Schaldinger Sportchef und schickt gleich eine Kampfansage fürs neue Fußballjahr hinterher. „Wie sich das Team entwickelt hat, ist beeindruckend. Wir dürfen da noch einiges erwarten in der Frühjahrsrunde.“
Vor einem halben Jahr sah die Stimmungslage bei den Passauer Vorstädtern noch ganz anders aus. Durch eine 0:4-Klatsche am letzten Spieltag in Nürnberg rutschte Schalding auf einen Abstiegsplatz, musste zum zweiten Mal die Regionalliga verlassen.
Neues Team „sportlich und menschlich überragend“
„Da hat schon extrem geschmerzt“, sagt Clemens rückblickend. Doch einmal mehr ist den Verantwortlichen das gelungen, was viele nicht für möglich hielten. Schalding schüttelte sich und baute ein neues Team auf, von dem sich Sportchef Clemens ein paar Monate später schwer beeindruckt zeigt. „Die Mannschaft ist überragend – sportlich wie menschlich.“
Dass die neu formierte Truppe so schnell so gut funktionieren würde, kommt selbst für den erfahrenen Funktionär etwas überraschend. „Wir haben uns da kein zeitliches Limit gesetzt. Wir wollten im Sommer den nächsten Entwicklungsschritt einleiten. Dass alles so gut geklappt hat, liegt an mehreren Faktoren. Auf jeden Fall haben alle Beteiligten sehr gute Arbeit gemacht.“
Lob fürs Trainerteam
Clemens lobt auch das Trainerteam um den langjährigen Chefcoach Stefan Köck, an dem Schalding wie schon nach dem ersten Abstieg auch in diesem Sommer festhielt. Seit Februar 2017 gibt der Deggendorfer die Kommandos am Reuthinger Weg, „Stefan ist ein Schaldinger, er denkt in Schalding-Kategorien“, sagt Clemens. „Unser Trainerteam macht einen überragenden Job. Sie kommen immer wieder mit neuen Ideen, setzen neue Reize. Aber auch insgesamt haben wir derzeit einen Top-Spirit im Verein.“
Wohin der fußballerische Weg der Schaldinger führt? Clemens will sich da nicht aus der Reserve locken lassen. Der Sportchef weiß natürlich, dass es in der Regionalliga künftig neue Regularien wie u.a. eine Flutlichtpflicht gibt. „Mit diesen ganzen Themen haben wir uns aber noch nicht beschäftigt, das können wir jetzt dann in der Winterpause mal machen“, sagt Clemens, der auch in Sachen Personal entspannt bleibt. „Unsere Planungen laufen unabhängig von der Liga. Wir haben einiges vor, wollen den Kader auf jeden Fall langfristig auf zukunftsfähige Beine stellen. Damit haben wir ja schon in diesem Sommer begonnen, den Prozess werden wir sicher weiterführen, um dann entsprechend gewappnet zu sein, wenn der ein oder andere erfahrene Spieler dann mal aufhört.“
Herzig wieder im Training
Aktuell gebe es personell keinen Handlungsbedarf, im Winter seien keine Neuverpflichtungen oder Abgänge geplant. Man werde zwar ein paar Gespräche mit externen Spielern führen, so Clemens, es gehe dabei aber bereits um die neue Saison bzw. einen perspektivischen Aufbau über die U19 bzw. U23.
Die vor dem Winter verletzten Kräfte wie Daniel Zillner oder Johannes Stingl sollten alle zum Start der Frühjahrsvorbereitung wieder dabei sein. Das gilt auch für Keeper Marius Herzig, der sich kurz nach dem Trainingsauftakt im Sommer die Achillessehne gerissen hatte. „Marius ist auf einem sehr guten Weg und bereits wieder ins Training eingestiegen“, sagt Clemens. Ob auch Ex-Profi Philipp Knochner nach seinem Kreuzbandriss (OP im Juli) im Frühjahr wieder mitmischen kann, sei dagegen eher unwahrscheinlich.
Punktausbeute passt nicht
Nachdem zuletzt das Heimspiel gegen Pipinsried und auch die jüngste Partie in Kirchanschöring abgesagt wurden, überwintert der SVS auf Platz 3. Der Abstand auf Spitzenreiter 1860 München II, der nur aufsteigen darf, wenn die Profis den Sprung in die 2. Liga schaffen, beträgt sechs Punkte. Allerdings haben die Schaldinger noch die beiden Nachholpartien in der Hinterhand, könnten also noch Punkten gleichziehen.
Insgesamt sei man mit der Bilanz sehr zufrieden, die Punktausbeute hätte allerdings deutlich höher ausfallen können, urteilt Clemens. „Wenn man sich den Verlauf der einzelnen Partien anschaut, muss man sagen, dass wir einige Zähler liegen gelassen haben. Uns hat zum Teil einfach die letzte Konsequenz gefehlt, wir haben die Spiele nicht nach Hause gebracht, Führungen vergeigt, weil wir im Anschluss zu fahrig agiert haben“, sagt der Sportchef und fügt an. „Daran werden wir in der Winterpause definitiv arbeiten.“
Zwei Auftritte unterm Hallendach
Zunächst genießen die Spieler aber ein paar freie Tage, ein Teil des Teams wird traditionell bei der Passauer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft an den Start gehen (28. Dezember), zudem nimmt der SVS erstmals am SAR-Cup in Dingolfing teil (6. Januar.). Dann gilt es, individuelle Trainingspläne abzuarbeiten, ehe Ende Januar dann die intensive Vorbereitung mir fünf Trainingseinheiten und einem Testspiel pro Woche beginnt.
An diesem Freitag findet bei den Schaldinger Fußballern noch die Weihnachtsfeier statt, bei der die Verantwortlichen gefordert sind. „Danach werden auch wir alle mal ein bisschen durchschnaufen“, sagt Clemens, der bereits seit 22 (!) Jahren als Sportchef fungiert und immer noch für die Aufgabe brennt. Mit Blick auf 2025 sagt er: „Es ist zuletzt viel getan worden – und es gibt auch weiterhin viel zu tun.“
Geplante Testspiele
- 1. Februar Eggenfelden
- 8. Februar Deggendorf
- 15. Februar Junge Wikinger Ried
- 22. Februar Vilzing
- 1. März Jahn Regensburg II oder Nachholspiel gegen Kirchanschöring