Stammkraft beim Bayernligisten
Der Balleroberer: Noel Tanzer (21) hat sich beim SV Schalding festgespielt – auch zur Freude von Papa Mario

14.09.2024 | Stand 14.09.2024, 5:00 Uhr |

Der Zweikampf ist sein Ding: Schaldings Noel Tanzer (links), hier beim Turnier in Patriching gegen den SV Wacker. − Foto: Lakota

Wenn der Gegner den Ball hat, ist es angebracht, sich das Leder möglichst schnell wieder zu holen. Nicht jeder Spieler ist für diese Aufgabe gleich gut geeignet. Noel Tanzer allerdings ziemlich gut. „Ich mag das Defensive, die Position vor der Abwehr ist mir mit Abstand die liebste Position“, sagt der Sechser des SV Schalding.

Vor vier Tagen 21 Jahre jung geworden, vor dieser Spielzeit vom Landesligisten Sturm Hauzenberg gekommen, erledigt der Schlaks aus Grainet die Aufgabe in der höheren Liga dermaßen überzeugend, dass ihn Trainer Stefan Köck in neun der zehn Liga-Spiele bisher aufs Feld schickte, achtmal stand Tanzer in der Startelf. „Ja, es läuft ganz gut“, bemerkt der Youngster. Zweikämpfe suchen, Bälle abgrätschen, die unbequemen Wege gehen, so versteht Noel Tanzer seinen Job auf dem Fußballfeld. Und wenn ein Gegenspieler überrascht dem eben verlorenen Ball hinterherschaut, ist oft der Spieler mit der Rückennummer 4 schuld.

Erstaunliche Kaltschnäuzigkeit



Mit erstaunlicher Kaltschnäuzigkeit erledigt der Neuzugang seinen Job im defensiven Mittelfeld des Bayernligisten. „Er ist ein Spieler, der sehr leidenschaftlich zu Werke geht, der keinen Zweikampf scheut und der der Mannschaft auf diese Weise sehr viel gibt“, umreißt Trainer Köck den Wert des Balleroberers, der sich so in kürzester Zeit festgespielt hat beim Bayernligisten in Passau. „Ich mach’ nur das, was ich immer gemacht habe“, stellt Tanzer trocken fest. So unbeeindruckt er sich auf dem Spielfeld zeigt, so abgeklärt wirkt er im Gespräch.

Im Februar hat Noel Tanzer seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann abgeschlossen, er arbeitet im Waldkirchner Büro von Vater Mario, womit auch die familiäre Fußball-Brücke geschlagen wäre.

„Von der Dynamik ist Noel weiter als ich damals“

„Klar sprechen wir darüber, was gut und was weniger gut war“, sagt Mario Tanzer. Der ehemalige Coach des SV Schalding (2011 – 2016) ist regelmäßiger Heimspiel-Gast am Reuthinger Weg und sieht mit Wohlgefallen die Entwicklung des Sohnes. „Er macht das schon gut, er ist auf einem guten Weg“, stellt Mario Tanzer fest. „Ich hab’ vielleicht ein bisschen besser Freistöße geschossen“, sagt er lachend. „Aber von der Dynamik ist Noel weiter als ich damals“, stellt der Papa fest und verweist auf das Engagement des Filius’, der sich zusätzlich zu den Trainings in Schalding dreimal die Woche im Fitnessstudio schindet.

Wohin der Weg bei so viel Entschlossenheit noch führen soll? „Das Ziel ist erstmal, mit Schalding aufzusteigen“, sagt Noel Tanzer. „Was dann passiert, wird man sehen.“ Freistellung vom Arbeitgeber ist jedenfalls so oder so kein Problem. „Das haben wir noch immer hingekriegt“, sagt Mario Tanzer lachend. „Denn vielleicht will ich ja mitkommen.“

Jetzt allerdings steht für Noel Tanzer und die Schaldinger erstmal die Auswärts-Aufgabe beim TSV 1860 München II an (Samstag, 14 Uhr). Markus Tschugg (Innenband) wird sicher ausfallen, Fragezeichen gibt es um Markus Gallmaier (muskuläre Probleme) und Walter Kirschner (Rippenprellung).

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