Frust pur nach 0:1-Pleite in Rain
Das nächste Kellerkind jubelt: Spiel auf ein Tor und gefühlt 90 Prozent Ballbesitz – aber Schalding trifft die Bude nicht

17.08.2024 | Stand 18.08.2024, 16:52 Uhr |

Er kann es kaum fassen: Keeper Philipp Röckl kassiert in Rain mit seinen Schaldingern eine äußert bittere 0:1-Niederlage. Nach dem unglücklichen 2:2 am Mittwoch gegen Kirchanschöring ist diese „Englische Woche“ damit gründlich in die Hose gegangen. − Foto: Andreas Lakota

Als SR Luca Schultze (München) nach 94 Minuten vor nur 160 Zuschauern die Bayernliga-Partie im Georg-Weber-Stadion abpfeift, sitzt der Stachel beim SV Schalding-Heining tief. Der Regionalliga-Absteiger verliert mit 0:1 beim bis dato punktlosen SC Rain/Lech – und lässt, wie schon gegen Kirchanschöring, gegen das nächste Kellerkind wertvolle Punkte liegen.

Dementsprechend frustriert ringt auch Teammanager Jürgen Fuchs nach dem Schlusspfiff nach den richtigen Worten: „Was soll man da großartig analysieren: Wir haben heute einfach die Tore nicht gemacht, Möglichkeiten dazu gab es ja genügend. Ansonsten kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Schalding will die Scharte schnell ausmerzen und das unglückliche 2:2 während der Woche daheim gegen die bis dahin ebenfalls punktlosen Kirchanschöringer korrigieren. Dementsprechend selbstbewusst und mutig starten die Köck-Schützlinge auch gegen Rain. Vor allen Dingen über Außenverteidiger Markus Tschugg macht der SVS über links viel Dampf nach vorne. Der Führungstreffer scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Nach knapp einer Viertelstunde haben die Grün-Weißen dann den Torschrei bereits auf den Lippen, aber Chris Brückl zirkelt seinen Kopfball hauchdünn am Pfosten vorbei. Und Rain? Die Schwaben finden quasi nicht statt, eher teilnahmslos beschränken sie sich auf die Defensive – und auf schnelle Gegenstöße.

Eine Taktik, die nach 16 Minuten tatsächlich auch noch belohnt wird. Übers Zentrum kommt der Ball zu Bryan Stubhan, der die Kugel auch deshalb behaupten kann, weil sich zwei Schaldinger in der Abwehraktion gegenseitig behindern. Anschließend fackelt der TSV-Stürmer nicht lange und knallt das runde Leder vorbei an Philipp Röckl zum 1:0 in die Maschen. Die kalte Dusche ist perfekt und die risikofreudige SVS-Taktik mit Dreierkette – sowie Mann-gegen-Mann verteidigen – erstmals ausgehebelt.

Schalding zeigt sich von diesem Rückstand aber keinesfalls geschockt, versucht mit viel Ballbesitz den Druck hochzuhalten. Die logische Konsequenz: Patrick Choroba, Markus Gallmaier und nochmals Brückl kurz vor dem Halbzeitpfiff vergeben aussichtsreich den möglichen Ausgleich. Aber auch der bis dato punktlose SC Rain kommt noch einmal brandgefährlich zum Zug. Wie aus dem Nichts spielt sich plötzlich Marcello Ljubicic frei, findet aber im Eins-gegen-Eins in SVS-Keeper Röckl seinen Meister.

Auch nach der Pause sind die Rollen klar verteilt: Der SVS, der taktisch ab Minute 70 mit einer Viererkette agiert, hat gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, drückt, agiert selbstbewusst nach vorne und drängt auf das 1:1 – nur der Ausgleich will partout nicht fallen, so dass am Ende die Elf von Coach Stefan Köck die Heimreise tatsächlich mit einer bitteren 0:1-Pleite im Gepäck antreten muss.

Während die Rainer ihr Glück kaum fassen können, heißt es im Schaldinger Lager jetzt erst einmal Wunden lecken. Viel Zeit bleiben Gallmaier, Brückl und Co. aber nicht, denn bereits am kommenden Dienstag geht es in der 2. Runde des BFV-Verbandspokals daheim (Anpfiff: 17.45 Uhr) gegen Regionalligist TSV Buchbach. Am kommenden Freitag, 23. August, wartet dann – ebenfalls am Reuthinger Weg – das nächste Kellerkind auf den SV Schalding. Zu Gast ist dann um 18 Uhr der Drittletzte TSV Grünwald.

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