Rein vom Ergebnis her betrachtet, ist ein 0:5 in der Regel Anlass für die geschlagene Mannschaft, etwas grundsätzlicher an die Aufarbeitung heranzugehen. Aber die Aufgabe eines Sportchefs wie Markus Clemens beim SV Schalding ist nun mal, einen umfassenderen Blick auf die Dinge zu werfen. „Klar, ein 0:5 ist nie schön, aber die Gangart der Mannschaft war gut“, sagt Clemens. Und deshalb durfte das Wochenprogramm beim Fußball-Bayernligisten nach der deutlichen Heimpleite gegen den TSV Landsberg auch seinen gewohnten Gang gehen. Am Samstag soll die Schaldinger Gangart im Auswärtsspiel beim 1. FC Sonthofen (Anstoß 14 Uhr) wieder zum Erfolg führen. Zwei Probleme bleiben dennoch.
„Wir hatten mehr Spielanteile, und auch nach dem 0:3 war das Spiel noch nicht gelaufen“, blickt Sportchef Clemens zurück auf eine denkwürdige Partie, in der beim Gegner jeder Torschuss sein Ziel fand, bei den Grün-Weißen der Ball nicht über die Linie wollte. Dass es am Ende so deutlich wurde, sieht Clemens auch der Tatsache geschuldet, „dass wir die Partie unbedingt drehen wollten“, und sich so für den Gegner Räume eröffneten.
Dem Sportchef ist freilich nicht entgangen, „dass wir im Lauf des Spiels fehleranfälliger wurden“. Ein Phänomen, das sich auch seiner Ansicht nach durch die bisherige Saison zieht – und das sie in Schalding durch gemeinschaftliche Arbeit in den Griff kriegen wollen. Deshalb ist Clemens schon wichtig, eines herauszustreichen: „Die Mannschaft trainiert seit Wochen richtig gut“, sagt der Sportliche Leiter. Und so beantworten sie in Schalding das 0:5 eben mit ruhiger Arbeit statt mit operativer Hektik.
Ohnehin hat die vierte Niederlage im 17. Saisonspiel in der Tabelle kaum Auswirkungen. Die Schaldinger liegen als Dritter mitten in einer Spitzengruppe, die lediglich durch zwei Punkte getrennt ist – sieht man vom TSV 1860 München II ab, der sich von den Verfolgern etwas abgesetzt hat, aber als Profi-Zweite nicht aufsteigen dürfte. „Wir reden in der Spitzengruppe von Abständen von einem bis drei Punkten, und das nach 17 Spieltagen – das ist nix“, stellt auch Clemens fest. Deshalb gilt aus seiner Sicht weiter, von Spiel zu Spiel zu schauen. Jetzt eben auf die Begegnung beim Tabellen-15. in Sonthofen, wo der SVS-Sportchef einen Gegner erwartet, „der alles reinwerfen wird, wo es übers Körperliche gehen wird“. Zuletzt haben die Allgäuer mit einem 1:1 in Nördlingen überrascht. „Beachtlich“, urteilt Clemens.
Insgesamt warten in diesem Kalenderjahr noch fünf Partien auf die Schaldinger und dem Sportchef wäre wohler, wenn die Aufgaben in Vollbesetzung angegangen werden könnten. Aber in Schalding spüren sie ja seit Wochen den „körperlichen Verschleiß“, wie Clemens sagt. „Wenn von 20 Stammkräften sechs fehlen, wird’s irgendwo eng. Viel passieren darf da nicht mehr.“
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