Der 22. Spieltag der Fußball-Bayernliga Süd steht ganz im Zeichen des Spitzenduells. Der Tabellenvierte SV Erlbach (36 Punkte) empfängt am Samstag, 23. November, um 15 Uhr den Klassenprimus TSV 1860 München II (39, ein Spiel mehr) in der Holzbau Grübl-Arena. Das Spiel findet statt, viele freiwillige Helfer befreiten der Platz vom Schnee. Es herrschen Top-Bedingungen, sagt der 1. Vorsitzende Manfred Grabmeier.
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In der Vorrunde trennte sich der SVE von der Löwen-Reserve 0:0 – nach einem Duell, das in den Augen von Erlbachs Teamchef Hans Grabmeier das beste Bayernligaspiel war, das er in dieser Saison gesehen hat. Für sein eigenes Team sagte er damals: „Besser können wir nicht spielen.“ Ein Zähler ist auch nun das Minimalziel. Wird’s ein Dreier, zieht die Truppe von Lukas Lechner mit den Gästen nach Punkten gleich, überholt sie aber durch den besseren Direktvergleich und übernimmt dadurch Rang 1, da die Partien des zweitplatzierten SV Schlading-Heining (38, gegen den FC Pipinsried) und des Dritten FC Memmingen (36, gegen SV Heimstetten) wegen des Wetters abgesagt wurden.
Löwen-Drittligaunterbau kommt angestachelt
Der Drittligaunterbau der „Sechziger“ kommt angestachelt, denn zuletzt gab’s eine empfindliche 1:4-Abreibung beim wiedererstarkten TSV Landsberg. Das war so gar nicht nach dem Geschmack von Münchens Trainer Felix Hirschnagl, der drei spielentscheidende Szenen sah: einen verschossenen Elfmeter von Mike Gevorgyan, eine rote Karte für Arin Garza und zwei Torwart-Patzer von Paul Bachmann. Gerade der Platzverweis für Garza brachte den Coach auf die Palme: „Das war eine Unsportlichkeit, das kann ich so nicht akzeptieren.“
In Erlbach herrscht derweil Vorfreude auf das Duell, „das ist für uns sicher eins der Highlight-Spiele“, sagt Grabmeier, der von einer guten Trainingswoche berichtet. Personell zeigt der Daumen nach oben bei den Einheimischen. Lechner hat die Qual der Wahl, wird aber dennoch nicht lange überlegen müssen, wen er nominiert. Der Trainer baut, seit er in Erlbach das Sagen hat, stets auf Bewährtes und nach dem sehr starken Spiel, das seine Truppe zuletzt in Ismaning abgeliefert hat, gibt’s ohnehin keinen Grund, an der Startelf etwas zu ändern.
Die Erlbacher sind jetzt schon seit fünf Runden ungeschlagen und haben in dieser Zeit nur einen Gegentreffer zugelassen. Da wird auch der größte Unterschied zwischen dem SVE und den Münchner Jungspunden deutlich: Die Hirschnagl-Schützlinge haben schon mehr als doppelt so viele Gegentore schlucken müssen, allein in den jüngsten fünf Partien schlug der Ball zehn Mal im Löwenkasten ein. Sie haben aber auch mehr als doppelt so viele Treffer erzielt wie die Holzlandtruppe. Somit kommt es auch zum Duell beste Abwehr gegen den besten Sturm. „Viel Ballbesitz, sicheres Kombinationsspiel und möglichst schnell vors Tor kommen“, so beschreibt Grabmeier die Marschroute des Kontrahenten.
Gäste-Kader setzt sich aus hochtalentierten Kickern zusammen
Der Kader der Gäste setzt sich vorrangig zusammen aus jungen hochtalentierten Kickern, die meisten kommen top ausgebildet aus der Junioren-Bundesliga. Einer der wenigen Erfahrenen in der Gäste-Formation ist der 36-jährige Alexander Benede, der vor der Saison von Landsberg in die Landeshauptstadt gewechselt ist und als Strippenzieher im Mittelfeld gilt. Auch einen Löwen-Akteur aus der Gegend wird man vermutlich in Erlbach begrüßen können. Pedro Narciso Muteba, der aus Pfarrkirchen stammt und dessen Bruder Daniel beim TSV Buchbach spielt.
Auswärts tut sich der Drittligaunterbau, der nur aufstiegsberechtigt wäre, wenn die „Erste“ den Sprung in Liga 2 schafft, schwer. Die Blau-Weißen haben bis dato fünf ihrer neun Auftritte auf fremdem Terrain verloren. Das spricht für die Lechner-Schützlinge, die als sehr heimstark gelten. Einen Dreier aus der Holzbau Grübl-Arena mitzunehmen, das ist bisher nur einem Klub gelungen: Türkspor Augsburg, das sich am 15. Spieltag mit 2:0 durchgesetzt hatte. Dazu verbuchte der SVE daheim sechs Siege und zwei Unentschieden.
− cze