Strittige Entscheidungen
Bayernliga Süd: Zwei Elfmeter lassen das Spiel zu Ungunsten des TSV Rain kippen

20.10.2024 | Stand 20.10.2024, 16:04 Uhr |

Mit diesem Heber überlistete Marc Sodji den Löwenkeeper Fabian Eutinger und erzielte das 1:0 für Rain – es sollte das einzige Tor für die Gäste bleiben. Foto: Jung

In einem intensiven und guten Bayernligaspiel war der TSV Rain dem Tabellenführer TSV 1860 München II ebenbürtig und ging sogar verdient in Führung. Doch umstrittene Schiedsrichterentscheidungen, mangelndes Spielglück und eine unglückliche Rote Karte in der Nachspielzeit führten letztlich zu einer 1:3-Niederlage für die Gäste, die sich am Ende trotz einer couragierten Leistung geschlagen geben mussten.

TSV 1860 München II - TSV Rain 3:1 (0:1)
 Trainer Sven Zurawka veränderte seine Startformation im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen den FC Ismaning auf drei Positionen: Etienne Perfetto, Jake Parish und Marcello Ljubicic rückten in die Anfangself, während Fabian Ott, Lukas Müller und Gabriel Hasenbichler zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Erste strittige Szene

Bereits nach drei Minuten kam es zur ersten strittigen Szene der Partie: Nach einem Schuss von Leo Hass sprang der Ball im Strafraum einem Spieler der Junglöwen an die Hand. Schiedsrichter Jakob Putz entschied jedoch, das Spiel weiterlaufen zu lassen, was bei den Gästen für Unmut sorgte. Die Hausherren kamen in der 9. Minute durch Justin Thönig zu ihrer ersten Gelegenheit, doch sein Kopfball aus kurzer Distanz verfehlte knapp das Ziel. Kurz darauf hatten die Rainer eine Großchance, als Marc Sodji einen Meter vor der Torlinie den Ball nicht im Netz unterbringen konnte.

Ansehnliches Spiel

Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellenletzten, wobei ein Leistungsunterschied nicht zu merken war. In der 26. Minute gelang den Blumenstädtern dann der verdiente Führungstreffer: Marc Sodji überlistete den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Schlussmann der Junglöwen mit einem Heber aus gut 30 Meter zum vielumjubelten 1:0 für die Rainer – ein sehenswerter Treffer für die Gäste, der lautstark gefeiert wurde. Die Hausherren erhöhten daraufhin die Schlagzahl, doch die Rainer Abwehr stand sicher und blockte mehrere Abschlüsse aus naher Distanz von Arin Garza (31.) und Cristian Leone (34.). Kurz vor der Pause kam Marcello Ljubicic noch zu einer guten Gelegenheit, doch sein Schuss aus 13 Metern wurde vom Münchner Keeper stark per Fußabwehr pariert. Mit der knappen, aber verdienten 1:0-Führung für die Rainer ging es in die Halbzeitpause.

Chancen bleiben ungenutzt

Nach dem Seitenwechsel bot sich zunächst das gleiche Bild: Die Blumenstädter hatten durch Jake Parish und Marc Sodji zwei Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. In der 56. Minute folgte dann der Wendepunkt der Partie. Nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen Bryan Stubhan und einem Stürmer der Junglöwen entschied der Schiedsrichter überraschend auf Elfmeter – eine Entscheidung, die bei den Gästen auf völliges Unverständnis stieß. Gilbert Diep ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. Das Spiel verlor anschließend etwas an Tempo, und viele Aktionen verlagerten sich ins Mittelfeld. In der 79. Minute hätte Jake Parish die erneute Führung für den TSV Rain erzielen können, doch sein Schuss aus 18 Metern krachte nur an die Querlatte.

Drama nimmt seinen Lauf

Es schien, als würde das Spiel mit einem gerechten Unentschieden enden, doch in der Nachspielzeit nahm das Drama seinen Lauf. Nach einem undurchsichtigen Handgemenge im Rainer Strafraum zeigte der Schiedsrichter Altin Maxhuni die Rote Karte und entschied erneut auf Elfmeter – eine Entscheidung, die das Spiel endgültig kippte. Noah Klose verwandelte sicher zum 2:1 für 1860 München II. In der fünften Minute der Nachspielzeit setzte Mike Gevorgyan mit einem Fernschuss den Schlusspunkt zum 3:1.

Hadern mit Schiri-Entscheidungen

Der TSV Rain musste sich trotz einer starken Leistung geschlagen geben und verließ den Platz unglücklich ohne Punkte. Trainer und Spieler haderten nach Abpfiff vor allem mit den Entscheidungen des Unparteiischen, die entscheidend zum Ausgang der Partie beitrugen. Die Profireserve der Münchner Löwen feierte nach dem Spiel die Herbstmeisterschaft der Bayernliga Süd.

Jung


TSV 1860 München II: Paul Bachmann, Justin Thönig, Evarist Samey, Martin Zentrich (94. Yannik Seils), Alexander Benede Aquayo, Mike Gevorgyan, Arin Garza (46. Philip Kuhn), Xaver Kiefersauer (70. Raphael Wach), Cristian Leone, Luan Klose (46. Noah Klose), Gilbert Francois Diep (83. Ivan Martinovic) - Trainer: Felix Hirschnagl
TSV Rain: Fabian Eutinger, Jannik Schuster, Benito Alisanovic, Marcello Ljubicic (76. Eugen Belousow), Bryan Stubhan (64. Lukas Müller), Altin Maxhuni, Etienne Perfetto (84. Fabian Ott), Siegfried Kübler (87. Gabriel Hasenbichler), Leo Haas, Jake Parish, Marc Sodji - Trainer: Sven Zurawka

Tore: 0:1 Marc Sodji (26.), 1:1 Gilbert Francois Diep (56. Foulelfmeter), 2:1 Noah Klose (90.+2 Foulelfmeter), 3:1 Mike Gevorgyan (90.+5)

Schiedsrichter: Jakob Putz (Perlesreut)

Zuschauer: 120
Rot: Altin Maxhuni (90./TSV Rain)