Am Samstag Heimspiel gegen Deisenhofen
Bayernliga: FCI-Abwehrchef Ludwig Räuber will nach langer Leidenszeit mithelfen, Platz zwei zu erreichen

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16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:53 Uhr
Julian Meier

Endlich wieder am Ball: Ludwig Räuber soll der Ingolstädter Abwehr in der Restrunde der Bayernliga Stabilität verleihen und ihr zu Platz zwei verhelfen. Foto: Traub

Bislang war Ludwig Räuber immer verschont geblieben. Im vergangenen April hat es ihn doch noch erwischt: Sehnenabriss am Hüftbeuger, Saison vorbei. In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit mit dem FC Ingolstadt II folgte dann kurz vor dem Comeback der Rückschlag, eine Operation wurde notwendig. So verging das komplette erste Halbjahr dieser Bayernliga-Saison, ohne dass Räuber auch nur eine Minute auf dem Platz gestanden wäre.

„Es war bitter, weil es tatsächlich meine erste große Verletzung war. Ich habe bis 28 immer ganz gut durchgehalten und hatte nie irgendetwas Größeres“, sagt Räuber. Zum Restrundenauftakt gegen den SV Schalding-Heining endete die Leidenszeit. Trainer Alexander Käs warf ihn fünf Minuten vor Schluss rein. Ändern konnte er an der 0:1-Niederlage nichts mehr. Am vergangenen Wochenende in der Auswärtspartie beim TSV Dachau sah das schon anders aus: Führungsspieler und Kommandogeber Mario Götzendörfer hatte bereits nach 33 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen, die Jungschanzer mussten in Unterzahl gegen den aufmüpfigen Abstiegskandidaten bestehen. Käs brachte Räuber daraufhin schon zur Halbzeitpause. Allein in den 45 Minuten, in denen er auf dem Platz stand, war zu sehen, was er der jungen Mannschaft geben kann. Räuber gab Anweisungen, lobte, feuerte an. Am Ende hatte er als Abwehrchef seinen Teil dazu beigetragen, dass der FCI seinen ersten Pflichtspielsieg im Jahr 2023 bejubeln konnte.

„Nach acht Monaten ist es gar nicht so leicht, wieder bereit zu sein. Aber das sind genau meine Spiele, wo ich von hinten mit meiner Erfahrung steuern und der Mannschaft helfen kann, damit du so ein Spiel auch mal gewinnst“, sagt er. Von Coach Käs gab es nach Schlusspfiff deshalb ein Sonderlob: „Er ist für unser Spiel absolut wichtig, weil er eine super Persönlichkeit ist, weil er die jungen Spieler führt und weil er auf und neben dem Platz ein brutal wichtiger Ansprechpartner für mich ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass er wieder zurück ist.“

Wichtig war es allemal, dass die Schanzer das Spiel in Dachau gewonnen haben. Denn in der Tabelle war der FCI nach der Auftaktpleite auf Platz fünf abgerutscht, die Konkurrenten drohten davonzuziehen. Jetzt sind es nur noch zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. „Es war wichtig, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Wir wollen oben dabeibleiben und haben noch Ambitionen – egal was bei den Profis passiert“, betont Räuber.

Ambitionen hat der gebürtige Rosenheimer auch außerhalb des Platzes. Vor seiner Rückkehr zum FCI, für den er bereits als junger Spieler von 2013 bis 2016 auflief, war Räuber als Marketingprojektmanager bei der TSG Hoffenheim tätig. Nach seiner Rückkehr auf den Fußballplatz startete er 2021 seinen Master in Sportmanagement an der Universität Bayreuth. Das Ganze läuft berufsbegleitend, Vorlesungen sind nur am Wochenende. Im Fall Räuber heißt das: „Sie wissen genau, wenn Spiele sind, dann komme ich nicht und fahre vielleicht mal für einen Sonntag hin oder schalte mich online dazu. Sie sind da sehr kooperativ“. Im September wird er seine Masterarbeit abgeben. Wie es danach weitergeht, das weiß Räuber selbst noch nicht. Langfristig kann er sich eine Rückkehr in den Managementbereich vorstellen. Aber auch die Trainertätigkeit reizt ihn: Im Nachwuchsleistungszentrum der Ingolstädter arbeitet Räuber derzeit als Athletiktrainer und Co-Trainer der U16. „Das ist definitiv ein spannendes Thema, weil es meine Leidenschaft ist und ich es liebe, auf dem Platz zu stehen.“ Ob Management oder Coaching – aktuell überwiegt erstmal die Freude, wieder spielen und der Mannschaft helfen zu können. Im Heimspiel gegen den FC Deisenhofen (Samstag, 14 Uhr) soll eine neue Serie gestartet werden. Schließlich hat Räuber ja noch ein paar Ambitionen: „Wir spielen noch gegen jeden Gegner da oben. Die müssen wir schlagen, dann bin ich guter Dinge, das wir im Fight um Platz zwei auf alle Fälle noch was machen können.“

Heimspiel gegen schwächelnde Deisenhofener

Nach dem wichtigen 2:1-Sieg gegen den TSV Dachau will der FC Ingolstadt II nachlegen: An diesem Samstag (14 Uhr) wartet das zweite Heimspiel des Jahres gegen den FC Deisenhofen. Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Partien gegen den SV Schalding-Heining (0:1) und gegen Dachau, in denen die Jungschanzer auf sehr defensiv eingestellte Gegner getroffen sind, dürfte es nun eine andere Spielstatik geben. „Ich denke, dass sie einen Tick mehr mitspielen werden. Das ist eine Mannschaft, die den Ball eigentlich ganz gut laufen lässt. Dadurch wird es hoffentlich von Anfang an mehr Räume geben“, sagt FCI-Trainer Alexander Käs.

Deisenhofen steht mit 32 Punkten aktuell im Niemandsland der Tabelle. Seit fünf Partien wartet die Mannschaft von Trainer Andreas Pummer auf ein Erfolgserlebnis. Nach dem überragenden Saisonbeginn mit vier Siegen aus fünf Spielen ging es konstant bergab. Das Hinspiel endete mit einem knappen 3:2-Sieg für die Schanzer.

DK